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Beschreibung |
ASV Hof II |
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SC Oberölsbach II |
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ASC Röthenbach |
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http://www.rca-bayreuth.de/ | RCA Beyreuth II |
http://ringen-burgebrach.de/aktuelles/1.html | TSV Burgebrach II |
http://www.sv-johannis07.de/ | SC Johannis Nürnberg II |
Am Ende bleibt der undankbare zweite Platz – Die Saison der Kampfgemeinschaft Südthüringen im Rückblick
Wer sich schon seit dem Ende der Saison fragt, wie die die Serie eigentlich aus Sicht der Ringer gelaufen ist, bekommt hier und jetzt eine Antwort. Die kurze Antwort ist
trivial: nicht ganz nach Plan, aber geil! Für die genaue Version müssen wir uns etwas mehr Zeit nehmen. Dazu seid ihr herzlich eingeladen. Begonnen hat alles mit gleich zwei Generalproben. Die erste
noch gute drei Wochen vor Saisonbeginn. Bis in den Westerwald waren die Sportler aufgebrochen, um mit dem befreundeten Kämpfern des ASV Boden einen Freundschaftskampf auf Augenhöhe auszutragen. Nach
einer Krankmeldung früh um 5, reichlich Pleiten, Pech und Pannen auf der Fahrt hatte man die Zeit für die Erwärmung schon eingebüßt und musste quasi aus dem Auto auf die Matte. Der Leistung sollte
das aber nicht schaden. Die Trainer beider Teams sahen, was sie sehen wollten: tolle Kämpfe und Ringkampf, der in jedem Lehrbuch nicht fehlen darf. Man wusste jetzt aber auch, wo es noch individuelle
Schwächen auszumerzen galt. Nach einer kurzen Kirmes-Nacht ging es für die Sportler wieder auf die Heimische Trainingsmatte, den bereits zwei Wochen später kamen die befreundeten Ringkämpfer aus
Arheilgen zum letzten Trainingslager vor Saisonbeginn. Auch hier nutzten alle anwesenden die großartige Möglichkeit, sich weiter nach vorn zu bringen. Gut gelaunt und bestens vorbereitet hatte man
aber in der Abschlusswoche noch diverse Probleme zu lösen. Nicht nur, dass der 66er noch 73Kg auf die Waage brachte und auch der 98er noch 8Pfund Zuviel mit sich trug. Nein, auch einen Mann für die
57Kg Klasse hatte man, nach der Verletzung von Marc Gröning im Frühjahr noch nicht gefunden. Doch am Donnerstag vor der Saisoneröffnung taumelten dann die guten Nachrichten auf dem Handy von
Chefcoach Andre Schedler ein. „Gewichte passen und das 57er-Problem gibt´s auch nicht mehr. Mütze ist für uns da!“ Der erste Kampftag. Im Festzelt zu ringen ist doch jedes Jahr etwas ganz besonderes
für die Sportsmänner aus Zella-Mehlis und Albrechts. Mannschaftsleiter Udo Behrendt hatte seine besten Jungs auf den Plan gerufen, schließlich kam mit dem ASV Hof alles andere als ein leichter Gegner
auf das Zella-Mehliser Stadtfest. Mit 10 gewonnenen Kämpfen und einem ansehnlichen Ergebnis von 34:16 setzte man gleich das erste Achtungszeichen in der neuen Landesliga Nord. Eine Woche später trat
man das erste Mal als Gast in der neuen Saison in Röthenbach an. Nach der bitteren Niederlage, die die Kampfgemeinschaft im Vorjahr den Meistertitel kosten sollte, waren also alle bis in die
Haarspitzen motiviert. Gewonnen haben die Ringer letztlich auch deswegen, weil Röthenbach auf 4 Sportler und damit auf 16 Mannschaftspunkte verzichten musste. Am Ende leuchtete ein ansehnlicher 21:28
Auswärtssieg auf der Anzeigetafel. Am dritten Kampftag empfing man dann den Vorjahressieger aus Rehau in der gut gefüllten Mehliser Dreifelderhalle. Da man in der letzten Saison „nur“ einen
hauchdünnen 23:22 Sieg erringen konnte, hatten die Verantwortlichen an diesem 22. September alle Register gezogen und liefen zum ersten Mal in der Saison 2018 mit der „ersten Garde“ auf. Mit einer
geschlossenen Mannschaftsleistung und unbändigem Willen bezwangen die Sportler ihre Gegner reihenweise und man war selbst etwas verwundert, dass es zum Schluss einen deutlichen 35:16 Sieg zu
verkünden Gab. „Dass wir gewinnen, habe ich mir schon an der Waage gedacht, aber dass es so deutlich wird, hätte niemand voraussagen können.“ Rang der sichtlich glückliche Trainer nach den richtigen
Worten. Die Pflichtaufgabe an Kampftag vier. Hier stand man im Auswärtsduell dem RCA Bayreuth gegenüber. Da sich die Liste der Krankmeldungen nun von Tag zu Tag füllte und in manchen Gewichtsklassen
schlicht keiner mehr einsatzbereit war, mussten einige Sportler die Belastung von zwei Kämpfen auf sich nehmen, um eine schlagfertige Truppe auf die Beine zu stellen. Zu allem Überfluss zeigte die
Waage in Bayreuth beim Thüringer Routinier Andreas Delilez 100 Gramm zuviel an. Ein verwunderlicher Umstand, der auch heute noch für herzliche Lacher sorgt. Letztlich meisterte man den Kampf
erwartungsgemäß mit 16:30 und stand weiter auf der Pole-Position der Landesliga Nord.
Am 5. Kampftag kam mit dem SV Johannis Nürnberg der heimliche Angstgegner in die Albrechtser Sporthalle „Am Bock“. Im Wissen, dass Nürnberg mit zahlreichen Optionen vom Bundesliga-Ringer bis zum
Nachwuchstalent alles aufstellen kann, blickte man in leicht besorgte Gesichter bei den Sportlern. Als dann der Kampfrichter die ersten Begegnungen anpfiff war diese Sorge schnell verflogen. Mit
tollen Kämpfen und reichlich Kampfgeist fegte man die „Grizzlys“ mit 32:20 von der heimischen Matte. Oberölsbach: der Kampf um alles. Zum ersten Mal überhaupt in diesem Jahr war man bereits an der
Waage 8:0 im Hintertreffen, da man in der Klasse bis 57Kg keine Urlaubsvertretung fand. Auch in den anderen Gewichtsklassen meldeten sich zunehmend mehr Sportler Krank und man hatte echte
Besetzungsprobleme. Als man dann, vier Kämpfe vor Schluss, ganze 16 Mannschaftszähler hinten lag, waren die Hoffnungen verschwindend gering, das Ruder noch rumreißen zu können. Da Aufgeben aber zu
keiner Zeit eine Option gewesen war, kämpften sich die vier verbleibenden Sportler, Michael Koch, Dustin Richter, Tobias Würzberger und André Hötzel in einen waren Rausch. Alle vier holten die
größtmögliche Ausbeute von vier Zählern und retteten so das 25:25 Remis über die Ziellinie. „Männer, das hab ich noch nicht erlebt! Chapeau an alle für diese riesige Mannschaftsleistung!“ war das
deutliche Fazit des Mannschaftsleiters, Jan Meinunger. Das Ende der Hinrunde bestritten die Ringer der Kampfgemeinschaft gegen die „Zweite“ des TSV Burgebrach. Auch die Oberfranken waren mit einer
Top-Mannschaft angetreten und spekulierten darauf, dem Tabellenführer ein Bein zu stellen. Auch hier war es der Siegeswille der letztlich den Unterschied machte. Mit großem Teamgeist konnte man durch
einen knappen 28:25 Heimsieg die Herbstmeisterschaft feiern. Den Auftakt zur Rückrunde machten die Ringer vom Rennsteig dann wieder gegen die Zweitvertretung des ASV Hof. Diesmal auswärts konnte man
das deutliche Ergebnis aus dem Hinkampf bestätigen und hatte mit der Rückkehr von Marc Gröning noch ein Ass im Ärmel, dass auch gleich stach. Dass sich der Stamm-66er Konstantin Brandt in der
Vorwoche beim Training so schwer verletzte, dass die Saison für ihn schon hier endete, konnte man in Hof noch gut kompensieren. Vertreten durch seinen Mannschaftskameraden, Dustin Richter, der
erstmals im Freistil auflief und etliche Andere, die sich im Dienst der Mannschaft umstellen Ließen, gelang ein deutlicher 16:40 Auswärtssieg. Da der RSC Röthenbach zwischenzeitlich seine Mannschaft
aus verschiedenen Gründen zurückgezogen hatte, fiel der 9. Kampftag für die Südthüringer aus und man konnte an einem freien Wochenende nochmal Kraft für die große Auswärtsfahrt nach Rehau sammeln.
Mit einem ganzen Reisebus voller Fans im Rücken stand man in der Folgewoche in Rehau auf der Matte. Rehau hatte seinerseits durch verschiedene Umstellungen eine Mannschaft aufgeboten, die man so
nicht erwartet hatte. Dass man erneut nicht über ein 23:23 Unentschieden hinaus kam, betrübte keinen wirklich. Schließlich wusste man, dass Rehau im direkten Vergleich hinten lag und so feierten
beide Mannschaften das Remis nach allen Regeln der Kunst. Schon eine Woche später, wieder auf der heimischen Matte in Albrechts, kam der RCA Bayreuth nach Thüringen. Erwartungsgemäß sicherten die
Rennsteigsportler auch hier einen fulminanten 48:4 Heimsieg und waren bester Dinge, mit den Fans die Meisterschaft schon bald feiern zu können. Bester Laune und Siegessicher fuhr man sieben Tage
später nach Nürnberg. Doch dann passierte das, was alle befürchtet hatten, aber keiner wagte auszusprechen. Nürnberg hatte eine Hammer-Truppe aufgestellt. Dazu hatten die Südthüringer allesamt keinen
Sahne-Tag erwischt und so verloren die Recken um Mannschaftsleiter Udo Behrendt deutlich mit 33:17. An diesem Tag dürften in Rehau die Sektkorken geknallt haben. Denn jetzt stand eins fest: wenn
Rehau keinen Kampf mehr verliert, sind sie Meister. Im Wissen es nicht mehr in der eigenen Hand zu haben, hingen die Köpfe tief bei der Kampfgemeinschaft, aber es waren noch zwei Kampftage und
aufgeben war weiterhin keine Option. Das Vorletzte Duell der Saison fand in Albrechts gegen den SC Oberölsbach II statt. Nach anfänglicher Verwirrung, weil Oberölsbachs Zweite in die falsche Halle
gereist war, waren die Ringer der KG nun vollends auf Wiedergutmachung für das Unentschieden im Hinkampf aus. Dass man, bis auf einen einzigen Kampf alle Duelle gewann lag gewiss nicht daran, dass
Oberölsbach mit einer schwache Truppe nach Thüringen gereist war, viel Mehr geht dieser 48:4 Heimsieg auf das Konto der stets siegeshungrigen Sportler.
Zum Schluss nochmal ein Sieg auf ganzer Linie. Im abschließenden Auswärtsduell in Burgebrach brachten die Verantwortlichen nochmals eine starke Truppe zusammen und konnten damit in einem hitzigen
Mannschaftskampf die Oberhand behalten. Das letzte Endergebnis dieser Saison lautete 19:27. Da Rehau im Parallelduell in Bayreuth erwartungsgemäß hoch gewann, sicherten sich die Oberfranken den
Meistertitel der Landesliga Nord zum zweiten Mal in Folge. Ob die Rehauer dieses Jahr von ihrem Aufstiegsrecht gebrauch machen wird sich wohl erst im neuen Jahr zeigen. Das Fazit ziehen die
Ringkämpfer dann an diesem Freitag, bei ihrer Weihnachtsfeier. Natürlich auch mit einem weinenden Auge. Nicht nur, weil ihnen Rehau den Titel zum zweiten Ma vor der Nase weggeschnappt hat, sondern
vielmehr weil der Albrechtser Routinier Martin Huhle nach 30 Jahren auf der Matte seine Ringerschuhe nach den German Masters 2019 endgültig an den Nagel hängt und die Sportler so einen Punktegaranten
weniger im Kader haben. Zu feiern wird es dennoch einiges geben. Trainer und Mannschaftsleiter suchen derweil die Videos nach individuellen Schwächen durch, um im schon jetzt in die lange und
anstrengende Vorbereitung der Saison 2019 zu starten. Weitere gute Nachrichten gab es bereits aus Zella-Mehlis. Mit Pawel Wesolowski steht künftig ein neuer Mann bei den Schwergewichtlern zur
Verfügung. Pawel hatte in der vergangenen Saison für die Kampfgemeinschaft Apolda/Sömmerda gekämpft und wird ab dem neuen Jahr seine Ringerstiefel für unsere KG schnüren. Vorstellen werden wir Pawel
dann im laufe des Jahres nach alter Manier.
Michael Koch
Auswärtssieg!
Es war der 13. und letzte Kampftag der Landesliga Nord an dem die Kampfgemeinschaft Südthüringen noch einmal zum Auswärtsduell ins fränkische Burgebrach reisen musste.
Frohen Mutes und mit reichlich Vorfreude auf den Kampf machten sich die Ringer gemeinsam mit ihren Mannschaftsleitern Jan Meinunger und Udo Behrendt auf den Weg. Gerade die „Alten“ freuten sich auf
ein Wiedersehen mit ihrem langjährigen Weggefährten Jens „Bobo“ Brosowski, der nach vielen Jahren in Zella-Mehlis und Albrechts die Ringerschuhe nun seit geraumer Zeit für den TSV Burgebrach schnürt.
Doch die Freude wehrte nicht lange. Ein Kampf, der es in sich hatte und reichlich Emotionen bescherten dem Samstagabend einen recht bitteren Beigeschmack.
Auf der Waage dann die erste gute Nachricht. Max Wieland, der als Stamm-61er diese Woche in beiden Stilarten aufgestellt war, hatte keinen Gegner und strich ganze 8 Mannschaftszähler ein, ohne zu
schwitzen.Gerungen wurde aber auch. Es begannen in gewohnter Reihenfolge die beiden Leichtesten, Robin Kapp und Philipp Kellner (57Kg Gr-Röm). Gleich zu Beginn unterlief dem Thüringer Fliegengewicht
ein Fehler, der ihn in die Unterlage brachte. Sein Gegner nutze diesen Vorteil gnadenlos aus und Punktete sich nach nur 47 Sekunden zum 16:0 Überlegenheitssieg.Bei den „schweren Jungs“ (13Kg Gr-Röm)
standen sich Tim Jahnke und Markus Zürl gegenüber. In einem taktischen schiebe-Duell hatten sich beide nichts entgegenzusetzen. Letztlich gelangen dem TSV´ler drei einzelne Wertungen, die Tim nicht
aufholen konnte. Am Ende Siegte Zürl mit 3:0 (2:0) nach Punkten. Als nun Michael Koch und Günther Montag die Matte betraten, war es nicht weniger als das Duell der Zwei, den Zahlen nach, besten 98er
im Freistil. Nach der bitteren Schulterniederlage im Hinkampf hatte Michel noch eine Rechnung mit Montag offen und begann entsprechend offensiv. Beide schenkten sich nichts und lieferten einen
spannenden, harten, aber fairen Kampf, bis Montag plötzlich anfing, stark aus der Nase zu bluten. Da Sanitäter und Trainer es nicht schafften, die Blutung zu stoppen, entschloss sich der Kampfrichter
schließlich den Kampf abzubrechen und Koch zum Aufgabesieger zu erklären. Sichtlich aufgebracht verlies der Burgebracher Sportler daraufhin die Halle und wurde nachträglich Disqualifiziert. Keinen
Grund zur Aufregung gab es im Folgenden Kampf zwischen Dustin „Jacque“ Richter und Leon Kellner (66Kg Gr-Röm). Mit gewohnter Ruhe zeigte Jacque sein ganzes Können und punktete seinen Gegner nach
allen Regeln der Kunst aus. Nach nur zweieinhalb Minuten wurde er so zum Sieger durch technische Überlegenheit. Damit bleibt Richter neben seinem Mannschaftskapitän einer von nur zwei Sportlern, die
in jedem Kampf der Saison auf der Matte standen und er war der einzige, der jeden Kampf gewinnen konnte.
Im Duell bis 86Kg (Gr-Röm) zwischen Martin Huhle und Alexander Giel nahm nun der ganze Mannschaftskampf eine unschöne Wende. Es war der Thüringer Routinier, der von Beginn an den Kampf bestimmte.
Sein Kontrahent hingegen wusste sich offensichtlich nur mit einer aggressiven Kampfweise und reichlichen Fouls zu helfen. Da der Kampfrichter nicht einschritt, bekam Martin von seinen Trainern die
Anweisung mit, auf seine Gesundheit Acht zu geben und sich nur nicht zu verletzen. Nach durchaus strittigen Kampfrichterentscheidungen in der Zweiten Kampfhälfte musste sich der Albrechtser in seinem
letzten Mannschaftskampf schließlich mit 3:3 (1:0) nach Punkten geschlagen geben.
Im Vergleich bis 75Kg (FR) standen sich nun Michel Rietzscher und Michael Uzelino gegenüber. Der Thüringer Nachwuchsathlet stellte sich in den Dienst seiner Mannschaft und trat im ungeliebten
Freistil gegen einen ausgemachten Experten dieser Stilart an. Konnte er zu Beginn noch gut auf die schnellen Beinangriffe Uzelinos reagieren, reichte dem TSV´ler eine unaufmerksame Sekunde um „Hanz“
mit einem blitzschnellen Beinangriff und einer Hebeltechnik auf beide Schultern zu legen. Nun waren es wieder die „Leichten“, Robin Kapp und Philipp Kellner, die sich im Limit bis 57Kg (FR) erneut
gegenüberstanden. Wieder war es der Burgebracher, der sich gleich zu Beginn in einer unübersichtlichen Situation als Obermann behaupten und „Mütze“ mit Rollen und Aushebern schnell auspunkten und
technisch Überlegen gewinnen konnte. Tim Jahnke traf nun im Limit bis 130Kg (FR) auf Johannes Baum. Von Beginn an zeigte der Burgebracher eine äußerst passive Ringweise und rannte den gesamten
Kampfverlauf förmlich vor Tim davon. Dass Baum doch ein paar technische Punkte sammeln konnte, verdankte er fast ausschließlich den umstrittenen Entscheidungen des Kampfrichters. Tim hingegen verlies
sich nun nur noch auf sich selbst. Stetig vorwärts marschierend gab der Schwergewichtler alles und sicherte seinem Team einen ungefährdeten 5:18 (0:3) Punktsieg. Martin Zeuner und Markus Zürl (98Kg
Gr-Röm) waren die Nächsten auf der Matte. Auch Martin hatte es mit einem sehr defensiven TSV`ler zu tun. Davon unbeeindruckt packte der Ur-Concorde schnell die ersten Zähler auf die Haben-Seite. Nach
der Pause begann Zürl dann, sein Glück mit zunehmend unfairen Mittel zu suchen. Die Aufregung in der Thüringer Ecke nahm stetig zu und als der Franke Martin mit einem Kopfstoß ins Aus trieb und dafür
noch mit einem Punkt belohnt wurde, kam langsam aber sicher großer Unmut bei den Verantwortlichen auf. Letztlich konnte Zeuner den Kampf mit 5:8 (0:2) nach Punkten Gewinnen. Ein Freistil-Ass hatten
die Südthüringer aber noch im Ärmel. Asif Safari traf auf Leon Kellner (66Kg FR). Asif verstand es, seinen Widersacher mit schnellen Beinangriffen immer wieder in die Bodenlage zu bringen und nahm
ihm dort die Punkte mit Rollen und Beinschrauben ab. Nur zwei Minuten brauchte der Afghane in Thüringer Diensten, um als Sieger durch technische Überlegenheit den Mannschaftskampf zu entscheiden.
Tobias „Waldi“ Würzberger hatte nun gegen Alexander Giel (86Kg FR) keinen Druck mehr und konnte sich ganz darauf konzentrieren, sich nicht zu verletzen. Davon unbeeindruckt legte das Zella-Mehliser
Urgestein gleich richtig los und nahm dem passiven Giel etliche Wertungen ab. Nach der Pause suchte auch Giel sein Heil in der Flucht und begann, rückwärtsgehend immer wieder mit dem Kopf zu stoßen.
Da auch in diesem Duell der Kampfrichter nicht einschreiten wollte entwickelte sich ein zunehmend harter Kampf, an der Grenze des fairen Sports. Letzten Endes konnte Waldi mit großem Kampfgeist einen
5:8 (0:2) Punktsieg mit in die Thüringer Ecke bringen.
Im letzten Duell des Abends standen sich nun Theo Hempel und Michael Uzelino (75Kg GR-Röm) gegenüber. Einmal mehr war es der Thüringer Nachwuchsathlet, der den Kampf bestimmte, aber durch die
negative Kampfweise seines Gegners und den nicht einschreitenden Kampfrichter, keine Punkte generieren konnte. Mit Beinarbeiten, Kopfstößen und schlicht falschen Kampfrichterentscheidungen endete das
Duell nach nur zwei Minuten und der sichtlich aufgebrachte Musterathlet aus Thüringen musste sich technisch Unterlegen geschlagen geben.
Damit endete die Saison für die Südthüringer Kampfgemeinschaft mit einem 19:27 Auswärtssieg, der einen deutlich bitteren Beigeschmack trägt.
Im Parallelduell siegte der RSC Rehau beim RCA Bayreuth mit 4:49. Dadurch sichern sich die Rehauer Sportler, wie erwartet den Meistertitel der Landesliga Nord. „Jung´s, seid nicht traurig, dass uns
Rehau den Meistertitel weggeschnappt hat. Wir können stolz und mit breiter Brust auf die Saison zurückschauen und müssen uns vor nichts und niemandem verstecken. Lasst uns die Weihnachtszeit genießen
und im nächsten Jahr geben wir wieder alles, egal in welcher Liga!“ wusste Mannschaftskapitän Michael Koch seinen Mannen zu loben. Auch Trainer Andre Schedler lobte sein Team via Chatnachricht aus
dem entfernten Burghausen: “Glückwunsch zu einem schönen Auswärtssieg und einer geilen Saison! Weiter so, Männer!“
Michael Koch
Kantersieg zum letzten Heimkampf
Der 13. Kampftag der Landesliga Nord sollte der Letzte sein, an dem die Ringer der Kampfgemeinschaft Südthüringen auf heimischer Matte stehen. Als Gegner waren die
Sportfreunde des SC Oberölsbach II nach Albrechts gekommen. Da man sich im Hinkampf vor gut 6 Wochen nur auf ein denkbar knappes Unentschieden retten konnte, waren Mannschaft und Verantwortliche also
gewarnt und darauf bedacht, mit breiter Brust und einem ausgewogenem Team an den Start zu gehen. Wie so oft kam dann aber alles ganz anders. Die Sportfreunde aus Oberölsbach waren, von einem Fehler
auf der Internetseite des Bayrischen-Ringer-Verbandes geleitet, zur falschen Halle aufgebrochen und kamen erst mit 7-Minütiger Verspätung zum Wiegen. „Normaler Weise heißt das, dass wir „zu 0“
gewinnen, aber wir möchten trotzdem die Punkte in einem fairen Kampf gewinnen. Schließlich sind die Sportler ja nicht schuld.“ Bat der Thüringer Mannschaftsleiter, Udo Behrendt um Verständnis bei
seinem Team.
Nach der anfänglichen Hektik ging dann alles seinen gewohnten Gang. Robin Kapp, der jüngst von einer langwierigen Erkrankung genesen ist, bekam im Limit bis 57Kg in beiden Kämpfen keinen Gegner und
strich ganze 8 Mannschaftszähler ein, ohne zu Schwitzen. Endlich los ging es dann aber mit den „schweren Jungs“ (130Kg Gr-Röm). Tim Jahnke traf hier auf Matthias Geitner. In einem an Spannung kaum zu
überbietendem Duell war es der Thüringer Schwergewichtler, der es clever verstand, seine Angriffe durchzubringen und bereits zu Beginn in Führung zu gehen. Auch der Schlussoffensive des Oberölsbacher
Trainers wusste sich Tim mit eigenen Angriffen zu erwehren und gewann verdient mit 8:5 (2:0) nach Punkten. Jonas Sauerteig und Salvatore Luccetta konnten im Limit bis 61Kg (FR) leider nur einen
Freundschaftskampf austragen. Da der Sportler aus der Oberpfalz 100 Gramm zu schwer war gingen die Punkte bereits an der Waage auf das Thüringer Konto. Aber auch im Freundschaftlichen Duell brauchte
Jonas nur gut eine Minute, um seinen Kontrahenten zu schultern. Weiter mit Michael Koch und Julius Gehm (98Kg FR). Hier hatte „Michel“ ein glückliches Händchen. Nach nur 19 Sekunden hatte er seinem
Gegner ein Bein gestellt, ihn zu Fall gebracht und auf beiden Schulten festgehalten. Ihm gleich tat es sein Mannschaftskamerad Dustin „Jacque“ Richter gegen Christian Kerschensteiner (66Kg Gr-Röm).
„Jacque“ wartete geduldig, bis ihm sein Gegner nach gut einer Minute in „seinen Kopfhüftschwung“ lief, und er zum Schultersieger wurde. Das Albrechtser Urgestein Martin Huhle hatte vor Kampfbeginn
bekannt gegeben, seine 30-jährige Karriere in Ringerschuhen mit den German Masters 2019 zu beenden. Es war also Martins letzter Kampf zu Hause. Mit Michael Sittel bekam er dazu im Limit bis 86Kg
(Gr-Röm) seinen Wunschgegner. Noch einmal zeigte der Routinier sein ganzes Können. Mit tollen Angriffen und cleveren Kontern punktete sich Huhle weit ihn Führung. Nach der Pause bekam er noch einmal
den Vorteil des Bodenkampfes gegen den zunehmend passiven Sittel. „Wenn der Ausheber nicht geht, probier´ mal den Verkehrten!“ gab ihm sein Trainer noch in der Pause mit. Er tat es und es ging! Mit
einem verkehrten Ausheber und 5 Punkten für den anschließenden Wurf sammelte Martin genug Zähler für einen Sieg durch technische Überlegenheit. Im letzten Kampf vor der Pause traf Robert Recknagel
auf Elias Brunner (75Kg FR). Auch im ungeliebten Freistil machte „Recke“ eine gute Figur. Seinen Kontrahenten trieb er mit tollen Angriffen an den Rand der Verzweiflung und wurde letztlich nach nicht
einmal eineinhalb Minuten zum Schultersieger. Den Wiedereinstieg ins Geschehen lieferte sich Tim Jahnke mit Stefan Grasenhiller (130Kg FR). Musste sich der Thüringer noch zu Beginn in einer
unaufmerksamen Sekunde fast schultern lassen, drehte er bald richtig auf. Sein gegenüber hingegen hatte sich offensichtlich auf seinen Punkten ausruhen wollen. Tim griff unentwegt an und konnte mit
tollen Beinangriffen dem sichtlich passiven Oberölsbacher nach vollen 6 Minuten einen 10:4 (2:0) Punktsieg abnehmen. Jonas Sauerteig und Salvatore Luccetta trugen auch im Griechisch-Römischen Stil
bis 66Kg einen Freundschaftskampf aus. Auch hier war es der Rennsteigsportler, der es verstand, seinen Gegner vor sich her zu Treiben. Luccetta wusste sich nur mit einer äußerst passiven Ringweise zu
helfen und der Kampfrichter griff entsprechend hart durch. Nach den vollen sechs Minuten hieß der 13:4 (3:0) Punktsieger schließlich Jonas Sauerteig von der KG Südthüringen. Da aber Luccetta mit
Übergewicht gewogen wurde, wurde das Ergebnis auf 4:0 Mannschaftspunkte korrigiert.Mit Cedrik Dellit debütierte im Limit bis 98Kg (Gr-Röm) einmal mehr ein Eigengewächs aus der Südthüringer
Kaderschmiede. „Ceddi“ wusste, dass er sich mit gute Trainingsleistungen für diesen Kampf empfohlen hatte und war entsprechend selbstbewusst. Seinen Gegner, Julius Gehm überraschte der
Nachwuchssportler gleich zu Beginn mit einem Kopfhüftschwung und nach nur 28 Sekunden, einem Schultersieg und jeder Menge Jubel der Fans war das Mannschaftsdebüt auch schon wieder vorbei. Asif Safari
traf im Limit bis 66Kg (FR) auf Christian Kerschensteiner. Seinen gut zwei Köpfe größeren Kontrahenten beherrschte der Afghane in Thüringer Diensten nach Belieben. Von Anfang an brachte Asif seine
Angriffe durch und rollte sich nach nur eineinhalb Minuten zum Sieg durch Technische Überlegenheit.
Im Limit bis 85Kg (Gr-Röm) trafen nun Tobias „Waldi“ Würzberger und Michael Sittel aufeinander. Auch „Waldi“ hatte keine großen Mühen mit seinem Gegner. Nach nur einer Minute und einem Blitzschnellen
Schwunggriff legte er Sittel auf beide Schultern. Das letzte Duell des Abends trugen nun Michel Rietzscher und Elias Brunner aus. In einem technikreichem Kampf lag der Concorde schnell zurück,
kämpfte sich aber mit großem Willen immer wieder zurück. Nach der Pause änderte Brunner dann seine Kampfweise und „Hanz“ fand nicht mehr die richtigen Mittel gegen die Hüftangriffe des Oberpfälzers.
Nach fünfeinhalb Minuten musste sich Michel schließlich mit 5:20 technisch Unterlegen geschlagen geben. Damit endete der Mannschaftskampf der Kampfgemeinschaft Südthüringen gegen den SC Oberölsbach
II mit einem 48:4 Kantersieg. Die Fans honorierten das mit tosendem Applaus. Doch eine Kleinigkeit gab es da noch zu verkünden, bevor das Freibierfass angestochen wurde. Die Verantwortlichen des AV
Jugendkraft Concordia Zella-Mehlis hatten ganz im Stillen eine Bewerbung um die Deutsche Meisterschaft der B-Jugend 2020 abgegeben. In der letzten Woche dann die Frohe Kunde: die „Deutschen“ der
B-Jugend im Griechisch-Römischen Ringkampf werden im Jahr 2020 in der Mehliser Dreifelderhalle ausgetragen! Großer Jubel brach in der Halle aus. So etwas hatte man doch lange nicht mehr, eine
Deutsche Meisterschaft vor der Haustür.
An den Grizzlys die Zähne ausgebissen
Am Samstag trafen die Ringer vom Rennsteig auf die 3. Mannschaft des SV Johannis Nürnberg. Es war ein Tag zum vergessen für die Kampfgemeinschaft Südthüringen. Hatte man
zwar mit einer starken Nürnberger Mannschaft gerechnet und einen knappen Kampf erwartet, so war eine Niederlage, erst recht in der Höhe, nicht vorherzusehen. Da man in dieser Woche einen besonders
hohen Verletztenstand zu beklagen hatte und ganze sechs Sportler zu ersetzen hatte, waren Trainer und Mannschaftsleiter gezwungen, die Gewichtsklasse bis 57Kg unbesetzt zu lassen und damit bereits an
der Waage 8 wertvolle Punkte zu verschenken. Den Anfang auf der Matte machte Michael Koch gegen Yusuf Senyigit (98Kg FR). Dass der Thüringer keinen Sahne-Tag erwischt hatte, ließ sich bereits zu
Beginn erahnen. In einem taktischen Schiebe-Duell konnte sich "Michel" letztlich nicht durchsetzen und verlor mit 3:0 (2:0) nach Punkten. Weiter ging es mit den „schweren Jungs“. In der
Gewichtsklasse 130kg (Gr-Röm) traf Tim Jahnke auf Matthias Baumeister. Tim fand nicht richtig in den Kampf und musste sich von seinem 25Kg leichteren Gegner immer wieder rollen lassen, bis er nach
viereinhalb Minuten die technische Überlegenheit Baumeisters anerkennen musste. Als nächstes kämpfte Abdul Jamali gegen Maximilian Gerlach (61kg FR). Der Afghane in Thüringer Diensten kämpfte stark
fand aber nicht die richtigen Mittel gegen die Beinangriffe seines Gegners. Beim Stand von 14:0 verletzte sich Abdul am Knie und musste den Kampf aufgeben. Somit gingen weitere 4 Punkte auf das
Nürnberger Konto. Noch kein einziges Pünktchen hatte sich also bis hier hin auf die Thüringer Anzeige verirrt. Zu ändern wusste das einmal mehr der Punktegarant im Limit bis 66Kg (Gr-Röm), Dustin
Richter. Er traf auf Nikolay Isaev und hatte anfangs noch sichtlich Mühe, die Angriffe seines Kontrahenten abzuwehren. In der Pause leuchtete noch ein bedrohlicher 10:1 Rückstand, doch Aufgeben war
keine Option. Nach dreieinhalb Minuten fasste sich Richter dann ein Herz und packte Isaev mit einem lupenreinen Kopfhüftschwung auf beide Schultern.
In der Gewichtskasse bis 86Kg (Gr-Röm) standen sich Tobias Würzberger und Michael Lutz gegenüber. Von Beginn an hatte „Waldi“ Mühe, den schnellen Angriffen des Grizzlys auszuweichen. Einmal in die
Bodenlage geworfen gab es für den Ur-Concorden kein Entrinnen und Lutz rollte sich zum Sieg durch technische Überlegenheit. Als Krankenvertretung stellte sich Robert Recknagel in den Dienst seines
Teams und kämpfte im Freistilduell der Klasse bis 75Kg gegen Marat Teuvazhev. „Recke“ hatte keine großen Mühen mit seinem jugendlichen Kontrahenten. Nur 27 Sekunden brauchte der Albrechtser, um den
Grizzly zu Schultern. Im zweiten Kampfabschnitt begannen Tim Jahnke und Maximilian Wieczorek (130Kg FR). Tim fand auch in seinem zweiten Kampf des Abends nur wenig Mittel gegen die schnellen
Beinangriffe seines Gegners und musste Punkt um Punkt abgeben. Nach viereinhalb Minuten brach der Kampfrichter, Thomas Lippl, den Kampf beim Stand von 15:0 ab, um die technische Überlegenheit von
Wieczorek zu verkünden. Das Griechisch-Römische Duell bis 61Kg trugen nun Max Wieland und Maximilian Gerlach aus. Beide kannten sich noch gut aus dem Hinkampf und wussten gegenseitig um ihre Stärken.
In einem hart aber fair geführten Kampf, in dem sich beide nichts schenkten, wusste letztlich der Nürnberger seine Chancen besser zu nutzen und gewann mit 16:3 Punkten. Der Mannschaftskampf war damit
entschieden und gewinnen konnte man nun nicht mehr. Ein Grund sich aufzugeben sollte das jedoch nicht sein. Frisch genesen stellte sich Martin Huhle seinem Gegner Philip Röhlen (98Kg Gr-Röm). Es war
ein Taktischer Kampf, in dem keiner wirklich die Nase vorn hatte. Da aber der Thüringer Routinier die offensivere Kampfweise zeigte und auch der Kampfrichter das so sah, siegte der Albrechtser nach
sechs vollen Minuten mit 1:3 (0:1) nach Punkten. Auch Dustin Richter hatte sich für sein Team nochmals im Freistil bis 66Kg gegen Nikolay Isaev aufstellen lassen. Selbst Stilartfremd musste sich
Richter nicht verstecken. Lag der Thüringer Siegringer noch zur Pause im Rückstand, drehte „Jacque“ seinen Gegner gleich nach dem Wiederanpfiff in der Bodenlage auf den Rücken und wurde zum
verdienten Schultersieger. Mit Julian Soto-Dinarte und Raul Seoane Ruiz standen sich im Duell der Klasse bis 86Kg (FR) zwei gleichwertige Ringer gegenüber. Julian begann bärenstark und griff stets
an. Jedoch war es der Grizzly, der es verstand aus den Angriffen des Thüringers zu Punkten. Nach fünfeinhalb Minuten und einigen unglücklichen Kampfrichterentscheidungen musste Soto-Dinarte
schließlich die technische Überlegenheit des Spaniers anerkennen. Im letzten Kampf des Abends standen sich nun Robert Recknagel und Vitaly Oslon (75Kg Gr-Röm) gegenüber. Dass mit Oslon keinesfalls
ein Geschenkter Sieg auf „Recke“ wartete war bekannt und noch zu Beginn fand der Thüringer nicht die Mittel, gegen die blitzschnellen Angriffe des Nürnbergers. Im weiteren Kampfverlauf brachte Robert
dann Ruhe ins Geschehen und begann seinerseits mit schnellen Angriffen zu punkten. Nach der Pause hatte er Oslon, sichtilich hilflos, in der Bodenlage gefasst und rollte sich zum Sieg durch
technische Überlegnheit. Zur Siegerverkündung hingen die Mundwinkel bei Mannschaft und Verantwortlichen dann sichtlich tief. 33:17 hatten die Ringer der KG beim Tabellen-Vierten aus Nürnberg
verloren. „Dass alle Teams gegen uns die stärkste Mannschaft stellen, um den Tabellenführer zu ärgern, sind wir ja gewöhnt, aber diese Niederlage war ganz sicher nicht eingeplant.“ würdigte
Mannschaftsleiter, Udo Behrendt den Sieg von Nürnbergs „Dritter“ im Nachhinein.
„Mit so viel Verletzungspech hast du gegen eine Mannschaft, die so nur auf heimischer Matte ringt, einfach ein schweres Los. Es ist zwar sehr unglücklich, aber Kopf hoch, Jungs, das Leben geht
weiter.“ Lobte Cheftrainer Andre Schedler seine Mannschaft via Chatnachricht aus dem entfernten Ludwigshafen, wo sich heute die Nachwuchsringer beider Vereine beim Rhein-Main-Neckar-Turnier
beweisen.
In der Tabelle bleiben die Rennsteigsportler damit auf Platz zwei hinter dem RSC Rehau. Erster können die Ringer der KG jetzt nur noch werden, wenn sich Rehau einen Patzer erlaubt und in einem der
beiden letzten Kämpfe verliert. Nächste Woche wartet auf heimischer Matte dann der nächste Brocken. Mit dem SC Oberölsbach reist die Mannschaft nach Albrechts, die der Kampfgemeinschaft im Hinkampf
fast ein Bein stellen konnte. Beginn ist 19:00 Uhr in der Sporthalle „Am Bock“ in Albrechts.
Zurück in der Erfolgsspur!
Die Ringer der Kampfgemeinschaft Südthüringen sind nach dem gestrigen 11. Kampftag wieder zurück in der Erfolgsspur. Mit einem klaren 48:4 Kantersieg unterstrichen die Sportfreunde um Chefcoach Andre Schedler einmal mehr ihre Absicht, den Titel in der Bayrischen Landesliga Nord einstreichen zu wollen. Beim Wiegen bekam man dann die ersten Geschenke von den Gästen. Michael Koch (98Kg FR) und Tim Jahnke (130Kg Gr-Röm & FR) konnten die Ringerschuhe diese Woche aus lassen. Für beide hatten die Bayreuther-Altstädter keine Kämpfer im Aufgebot und man führte bereits jetzt mit einem komfortablen 12-Punkte-Vorsprung. Nach dem Einmarsch folgte eine Schweigeminute für das Albrechtser Urgestein Jochen Reif, der in der vergangenen Woche verstorben war. Mit einem Gedicht gedachte die die Südthüringer RingerFamilie ihrem, stets fröhlichem, Freund und Vorbild. Auf der Matte ging dann alles ganz schnell. Marc Gröning und Khalil Balayev (57Kg Gr-Röm) eröffneten den Mannschaftskampf. Marc bestimmte den Kampf und kam gegen den passiven Bayreuther schnell zu ersten Punkten. In der Bodenlage drehte Gröning seinen Kontrahenten nach Belieben und wurde folgerichtig nach zweieinhalb Minuten zum Sieger durch technische Überlegenheit. Jonas Sauerteig hatte es nun im Limit bis 61Kg FR mit Omar Aleman zu tun. Beide Sportler waren sehr offensiv eingestellt und kämpften mit allen fairen Mitteln. Ein sehenswertes Duell mit tollen Angriffen auf beiden Seiten entwickelte sich. Noch zur Pause hatte keiner wirklich die Nase vorn. Nach der 30 sekündigen Unterbrechung gelang es Aleman dann erstmals die Führung an sich zu reißen. In der Bodenlage unterlief Jonas dann, beim Versuch einer Kontertechnik, ein Fehler, den der Bayreuther gnadenlos ausnutzte und den Thüringer Nachwuchssportler auf beide Schultern legen konnte. Der Kampf bis 66Kg Gr-Röm zwischen Dustin Richter und Mohammed Alsalama war anschließend eine klare Sache. Nur 41 Sekunden benötige der Zella-Mehliser Punktegarant, um seinen Widersacher in die Bodenlage zu bringen, mit einer Hebeltechnik auf beide Schultern zu drehen und schließlich dort zu fixieren, bis der Kampfrichter zum Schultersieg auf die Matte klopfte. Tobias „Waldi“ Würzberger gegen Alexander Badewitz, 86Kg Klassisch, war die Begegnung, die als nächstes aufgerufen wurde. „Waldi“ hatte mit dem passiven Badewitz eine harte Nuss zu knacken. Stets im Vorwärtsgang begann der Ur-Concorde seinen Gegner vor sich her treibend die Jagd nach technischen Punkten. Gelingen wollte ihm das anfangs nicht, aber „Waldi“ gab nicht nach. Nach der ersten Kampfhälfte führte der Thüringer mit 5:0 und begann mit dem Wiederanpfiff seine 3-Minütige Schlussoffensive. Badewitz hingegen stellte seine Bemühungen nun vollends ein und rannte förmlich davon, sodass nach vollen 6 Minuten ein 7:0 (2:0) Punktsieg für Würzberger auf der Anzeigetafel leuchtete. Im letzten Kampf vor der Pause hatte sich Robert Recknagel gegen Islam Khasaev in den Dienst seines Teams gestellt und lief im ungeliebten Freistil bis 75Kg auf. Den heranstürmenden Bayreuther konnte „Recke“ zuerst nur schwer kontrollieren. Einmal auf die schnellen Beinangriffe von Khasaev eingestellt begann der Albrechtser dann aber, sich clever in Führung zu Kontern. Als Obermann in der Bodenlage konnte Robert seinen Gegner dann mehrfach rollen. Wieder im Standkampf drehte der Thüringer dann nochmal voll auf und wurde nach gut zweieinhalb Minuten zum Sieger durch technische Überlegenheit. In der Pause wurden dann die ersten Weihnachtsgeschenke von der Mannschaft verteilt. Die Damen und Herren, die „den Laden am Laufen halten“ wurden allesamt auf die Matte gebeten. „Ohne euren wahnsinnig tollen Einsatz ist das alles hier nicht möglich.“ Wussten sich die Verantwortlichen der Kampfgemeinschaft bei all jenen zu bedanken, die zu den Heimveranstaltungen am Imbissstand, Bratwurstrost, als Mannschaftsarzt oder in sonstiger Art und Weise für die beiden Vereine da sind. Die Ringer übernahmen kurzer Hand sämtliche Funktionen und klatschten lauten Beifall für ihre Helfer, während Trainer und Mannschaftleiter mit kleinen Präsenten „Danke“ sagten. Die beiden „Fliegengewichte“, Marc Gröning und Khalil Balayev (57Kg FR) eröffneten dann wieder das Geschehen auf der Matte. Wie schon im ersten Duell hatte Marc klar die Oberhand. Einmal als Obermann in der Bodenlage fasste Gröning den RCA-ler fest und rollte Balayev nach nur 38 Sekunden zum Sieg durch technische Überlegenheit. Max Wieland kämpfte anschließend gegen Omar Aleman (61Kg Gr-Röm). Einmal mehr unterstrich der Nachwuchssportler aus Zella-Mehlis seinen Anspruch auf einen Stammplatz im Team mit tollen Angriffen und sauberen Techniken. Den Schultersieg verhinderte einzig der Pausengong und so mussten beide für weitere 3 Minuten in den „Ring“. Im zweiten Kampfabschnitt drehte dann der Bayreuther nochmal auf und ließ die Führung durch Kontertechniken schmelzen. Es war nun also an Max, den Sieg über die Zeit zu bringen. Natürlich hätte Wieland das mit einer passiven Ringweise tun können, davon aber keine Spur. Im Gegenteil: der Thüringer startete seinerseits eine Schlussoffensive und brachte nach vollen sechs Minuten großem Kampfes einen 13:10 (1:0) Punktsieg mit in die Ecke. Im Halbschwergewicht bis 98KG (Gr-Röm) war nun Routinier Martin Zeuner gegen Alexander Badewitz gefragt. Der Zella-Mehliser in Diensten der Kampfgemeinschaft machte auch diese Woche kein Federlesen mit seinem Kontrahenten. Nach genau zwei Sekunden warf er Badewitz mit einem Kopfhüftschwung in die gefährliche Lage und hätte fast den Sack zu gemacht. Doch der Beyreuther zog seinen Kopf nochmal aus der Schlinge. Davon unbeeindruckt begann Zeuner seinen Widersacher mit Rollen und Würfen auszupunkten. Nach nur 57 Sekunden brach der Kampfrichter, Atlan Saglam aus Hof dann den Kampf wegen der technischen Überlegenheit Zeuners ab und hob die Hand des 33- jährigen zum Sieg. Auch sein Mannschaftskamerad Asif Safari hatte mit Mohammed Alsalama keine wirkliche Prüfung im Limit bis 66Kg (FR). Nur 14 Sekunden brauchte der Afghane in Thüringer Diensten, um seinen Kontrahenten auf beide Schultern zu legen. Strahlend verließ Asif die Matte unter dem Jubel der 170 Fans im Wissen, den schnellsten Kampf des Abends geliefert zu haben. „Vorletzter Kampf: 86Kg Freistil. André Hötzel trifft auf Aravat Gioev.“ Klang es durch den schallenden Applauf der Zuschauer. André bekam mit Gioev nicht etwa einen leichten Gegner vorgesetzt, nein. Mit Gioev war ein ehemaliger russischer Kaderathlet in die Sporthalle „Am Bock“ nach Albrechts gereist. Zu spüren bekam der Albrechtser das gleich zu Beginn, als Gioev ihn mit einem blitzschnellen Achselwurf in die gefährliche Lage warf. André war nun gewarnt, und begann seinerseits eine Aufholjagt, bis ihn der Pausengong, bereits weit in Führung liegend unterbrach. Nach dem Wiederanpfiff dasselbe Bild: Hötzel punktete seinen Kontrahenten an den Rand der Verzweiflung. Nach vier Minuten hatte sich „Hötz“ dann zum Sieg durch technische Überlegenheit gerollt und brachte im Jubel der Fans die vollen 4 Mannschaftspunkte mit in die heimische Ecke. Aber einen gab es noch, der ihm die Show stehlen konnte. Theo Hempel, der 15-jährige Nachwuchsathlet aus Zella-Mehlis musste in seinem Punktkampfdebüt gegen Islam Khasaev ran. „Ich habe lange nachgedacht, mit beiden Stamm-Ringern der 75Kg- Klasse gesprochen und dann so umgestellt, dass wir Theo als hoffnungsvollen Nachwuchsringer seinen ersten Einsatz geben können.“ Sagte sein stolzer Trainer noch vor dem Kampf. Stand dem Jugendlichen Thüringer noch vor dem Kampf die Anspannung ins Gesicht geschrieben, wurde dieser mit dem Anpfiff plötzlich so gelassen und sicher, als hätte er schon zig mal im Mannschaftstrikot gerungen. Gleich zu Beginn konterte Theo einen Angriff seines Gegners und strich die ersten Zähler ein. Nach nicht einmal einer Minute bedankte sich der Musterathlet mit einem blitzsauberen Kopfhüftschwung und anschließendem Schultersieg bei seinem Trainer für das Vertrauen. „Ich hab´s doch gewusst! Wer sich so im Training engagiert, der zeigt auch im Kampf, was er kann !“ lobte ihn Andre Schedler nach dem Kampf. Bei den Zuschauern brachen indes alle Dämme und Theo´s Siegerverkündung ging in Standing Ovation´s unter. Damit war es besiegelt, die Kampfgemeinschaft Südthüringen gewinnt gegen den Tabellenletzten aus Bayreuth 13 der 14 Kämpfe und streicht auf heimischer Matte einen 48:4 Kantersieg ein. In der Tabelle der Landesliga Nord reihen sich die Thüringer Ringkämpfer damit weiter auf Platz 2 ein. Erster bleiben noch die Sportler des RSC Rehau, die aber einen Kampf mehr bestritten haben. Sollten die Thüringer nächste Woche beim Auswärtsduell in Nürnberg ohne Niederlage bleiben, stehen sie wieder auf der Pole-Position. Den nächsten und letzten Heimkampf dieser Saison tragen die Rennsteigsportler dann am 01.12.2018 in der Albrechtser Sporthalle „Am Bock“ gegen den SC Oberölsbach aus.
Michael Koch
Unbesiegt!
Dass es am 10. Kampftag der Landesliga Nord knapp für die Ringer der Kampfgemeinschaft Südthüringen werden könnte, war zu erwarten. Um mit der vollen Unterstützung von
eigenen Fans rechnen zu können, wurde eigens ein Reisebus organisiert und gut 30 mitgereiste Unterstützer brachten fast ein bisschen Heimkampf-Stimmung mit ins weit entfernte Rehau.
Natürlich waren auch die Gastgeber nach der deutlichen Niederlage im Hinkampf gewarnt und boten eine Mannschaft auf, die man seitens der Gäste nicht erwartet hatte.
An der Waage bekamen die Recken um Mannschaftsleiter Jan Meinunger diesmal 4 Zähler geschenkt. Robert Recknagel (75Kg Gr-Röm) musste nicht schwitzen und bekam die Maximalpunktzahl kampflos. Pünktlich
19:30 Uhr pfiff Kampfrichter Stefan Hetzheim aus Greiz den ersten Kampf zwischen Marc Gröning und Fabian Weiland (57Kg Gr-Röm) an. Gleich zu Beginn stelle Marc unmissverständlich klar, dass er diesen
Kampf gewinnen will. Mit dem Fuß auf dem Gas gab Gröning alles und wurde nach nicht einmal 3 Minuten zum Sieger durch technische Überlegenheit erklärt. Die erste Überraschung in der Rehauer
Aufstellung erlebte dann Tim Jahnke im Griechisch-Römischen Vergleich bis 130Kg. Hier hatten die Gastgeber ihren Punktegaranten Steven Schmidt stilartfremd aufgestellt. Obwohl Tim als Experte für
diesen Stil gilt, schaffte es sein Kontrahent ihm immer wieder Wertungen abzukaufen und baute seine Führung langsam aber stetig aus. Noch zur Pause war der Kampf aber keineswegs entschieden. Nach der
30 sekündigen Unterbrechung legte der Rehauer dann noch einmal eine Schippe drauf und wurde zum verdienten Sieger durch technische Überlegenheit. Der wieder genesene Jonas Sauerteig traf im Limit bis
61KG (FR) auf Patrick Schulze. Gleich zu Beginn nutzte der Sportfreund aus Oberfranken eine Unaufmerksamkeit von Jonas aus, konnte Obermann werden und rollte den Rennsteigsportler, bis er technisch
überlegen den Sieg klar machte. Sein Mannschaftskamerad Michael Koch bekam schon an der Waage große Augen, als Lukasz Gorzynski als sein Gegner im Limit bis 98Kg (FR) aufgerufen wurde. Den polnischen
Freistilexperten hatte doch seitens der Thüringer niemand mehr wirklich auf der Rechnung. Nein, man war gar der Meinung, dass Gorzynski dieses Jahr für einen anderen Verein die Ringerschuhe schnürt.
Auf der Matte stach das Rehauer Freistil-Ass dann gegen den Thüringer Mannschaftskapitän. Nach nur zweieinhalb Minuten stand der Sieg durch technische Überlegenheit für Gorzynski fest.
Als nun Dustin Richter (66Kg Gr-Röm) die Matte betrat standen die Vorzeichen alles andere als gut für das Thüringer Team. Auf „Jacque“ jedoch – das wussten alle - ist Verlass. Seinen Gegner, Moritz
Rausch hatte „Mr. 100%“ fest im Griff und sammelte sicher seine Punkte. Mit großem Kampfgeist gelang es dem Ausnahmesportler aus Zella-Mehlis schließlich nach der vollen Kampfzeit einen ungefährdeten
2:7 (0:2) Punktsieg zu sichern. Im Anschluss war Routinier Martin Huhle gegen Jonas Baumgärtel (86Kg Gr-Röm) gefragt. Stets im Vorwärtsgang war Martin klar der Aktivere und die Entscheidung, dass
Huhle die erste Passivitätsermahnung bekam wurde von Mannschaft und Zuschauern nur widerwillig hingenommen. Davon unbeeindruckt begann der Albrechtser seinen Endspurt schon nach vier Minuten. Der
zusehens defensivere Baumgärtel ließ sich schließlich noch kurz vor Schluss den Schneit abkaufen und Martin gewann unter dem Jubel der Mannschaft mit 4:7 (0:2) nach Punkten.
Den letzten Kampf vor der Pause bestritten André Hötzel und Dimitri Fichtner im Limit bis 75Kg (FR). Beide schenkten sich nichts und gingen von Beginn an volles Risiko. Dass es Hötzel war, der die
Punkte einstrich verdankte er der Tatsache, dass er die clevereren Konter landen konnte. Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein an Spannung nicht zu überbietender Kampf auf Messers Schneide, in dem
der Thüringer letztlich mit 2:15 (0:3) die Nase deutlich vorn hatte. Den Wiedereinstieg nach der Pause gaben erneut die beiden „Leichten“, Marc Gröning und Fabian Weiland (57Kg FR). Diese Stilart lag
dem Rehauer offensichtlich mehr als der klassische Ringkampf und so dauerte es nicht lange, bis Marc bedrohlich im Hintertreffen war. Im weiteren Verlauf fand Gröning jedoch besser in den Kampf und
fing an, sichere Punkte einzustreichen. Nach zweieinhalb Minuten lief der Thüringer dann jedoch in einen wirklich cleveren Konter seines Gegners und musste sich unerwartet schultern lassen.
Im Freistilkampf bis 130Kg standen sich nun Tim Jahnke und Magnus Dülberg gegenüber. Tim, der sich nun stilartfremd beweisen musste, fand gut in den Kampf und konnte die ersten Zähler für sich
verbuchen. Bis zur Pause blieb es jedoch ein, von taktischem Schieben geprägter Kampf. Gleich nach dem Wiederanpfiff hatten beide jedoch genug von Taktik und zogen sich gegenseitig die
Daumenschrauben an. Es entwickelte sich ein harter, jedoch zu jeder Zeit fairer Kampf. Beide griffen nun unentwegt an und versuchten zu Punkten. Letztlich musste sich Jahnke denkbar knapp mit 3:1
(0:1) geschlagen geben. Es war nun also wieder am Thüringer Vorzeigeathlet Max Wieland gegen Gregor Döhn (61Kg Gr-Röm) die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Gleich zu Beginn lief Max in einen Schwung
von Döhn, aus dem er sich jedoch noch einmal befreien konnte. Jetzt war aber Schluss mit lustig und der Thüringer Nachwuchssportler setzte seinen 8 Jahre älteren Kontrahenten deutlich unter Druck.
Nach eineinhalb Minuten hatte er sich seinen Gegner dann richtig „hingestellt“ und wurde mit seiner Paradetechnik, dem Kopfhüftschwung zum umjubelten Schultersieger. Ihm gleich tat es sein
Mannschaftskamerad Martin Zeuner gegen Marius Dülberg (98Hg Gr-Röm). Nach bereits einer Minute drehte sich Zeuner zum Schwung ein, warf seinen Gegner in die Brücke und hielt ihn dort, bis Dülberg
nach einer halben Minute Brückenkampf die Kraft ausging und er sich „Abklatschen“ lassen musste. Im Limit bis 66Kg (FR) war nun Farhad Sayid gegen Moritz Rausch gefragt. Beide wussten um die
Bedeutung des 66er Kampfes und waren entsprechend risikobereit. Als Rausch langsam Zähler auf seinem Konto verbuchen konnte, blieb der Afghane in Thüringer Diensten ruhig und konterte sich selbst die
Zähler auf die Anzeige. Nach sechs sehr sehenswerten Minuten Freistilringkampf blieb der Thüringer jedoch mit 10:4 (3:0) im Hintertreffen. Die Entscheidung musste nun Tobias Würzberger gegen Lukasz
Gorzynski herbeiführen. „Nur nicht 4:0 verlieren, egal wie“ war seine taktische Anweisung. Daran halten konnte er sich jedoch gegen den starken Polen nicht. Waldi gab zwar alles, was er hatte, musste
aber trotzdem die technische Überlegenheit Gorzynskis nach vier Minuten anerkennen. Es bleibt am Ende ein für beide Mannschaften verdientes 23:23 Remis. Mit „Naja, dann können heute wenigstens alle
feiern“ verabschiedeten sich die fairen Sportler dann von ihren Gäste. Was bleibt ist ein Kampf, der an Spannung wohl in dieser Saison nicht mehr überboten werden kann und ein Bild, dass es so noch
nicht gab: Beide Mannschaften mit Betreuern und Fans feiern zusammen das Unentschieden.
Michael Koch
Stärker als je zuvor!
Auch am 8. Kampftag der Landesliga Nord konnten die Ringer der Kampfgemeinschafts Südthüringen einen ungefährdeten Sieg beim ASV Hof/Saale erkämpfen. Dass man auch in
dieser Woche nicht vom Verletzungspech verschont bleiben würde, war zu befürchten. Jedoch gab es auch gute Nachrichten. Marc Gröning, mit dem man in dieser Saison eigentlich nicht hätte rechnen
können, da er sich im Frühling schwer an der Hand verletzt hatte, meldete sich genesen zurück.
Die Hofer hingegen wollten mit ihrer Mannschaft offensichtlich ein Achtungszeichen gegen den Tabellenführer setzten, und stellten, im Vergleich zum Hinkampf auf etlichen Positionen um. Den Einstieg
lieferte sich der „Neuzugang“ Marc Gröning gegen Kilian Käppel (57Kg Gr-Röm). Marc zeigte eine, von Beginn an starke Leistung, fegte den jugendlichen ASV´ler förmlich über die Matte und konnte nach
nur zwei Minuten zum Sieger durch technische Überlegenheit ernannt werden. Im Schwergewicht (130Kg Gr-Röm) traf Tim Jahnke auf Benjamin Giegold. Tim hatte, nach der unglücklichen Niederlage zum
Stadtfest noch eine Rechnung mit Giegold offen, die er mit großem Kampfgeist zu begleichen begann. Mit diversen Schwunggriffen und cleveren Kontern brachte er seinen Kontrahenten an den Rand der
Verzweiflung. Nach der Pause dasselbe Bild: Jahnke war einfach nicht zu stoppen. Nach fünfeinhalb Minuten hatte er sich den Oberfranken dann zurechtgelegt und wurde mit einem wunderbaren
Kopfhüftschwung zum verdienten Schultersieger. Max Wieland war diese Woche als Krankenvertretung auch im Freistilkampf der Klasse bis 61Kg gegen Mujib Ajasi aufgelaufen. Ajasi konnte den jungen
Concorden lange mit Beinangriffen und Beinspindeln von sich fern halten. Max´ Angriffe waren selten, brachten den Hofer jedoch immer in größte Not. Im einem spektakulären Kampf zog das Thüringer
Nachwuchstalent jedoch nach viereinhalb Minuten den Kürzeren und musste sich, technisch Unterlegen, geschlagen geben.
Auch Michael Koch traf auf einen alten Bekannten. Im Limit bis 98Kg (FR) hatte er es, wie schon im Festzelt mit Thorsten Geiser zutun. Michel dominierte den Kampf und bereits nach einer halben Minute
hatte er Geiser in die Brücke geworfen. Es folgte ein fast zweiminütiger Brückenkampf, bis der ASV´ler seinen Kopf noch einmal aus der Schlinge ziehen konnte. Keine 10 Sekunden später lag Geiser
wieder in der gefährlichen Lage, diesmal rettete ihn der Pausengong vor der Schulterniederlage. Nachdem der Kampf fortgesetzt war, dauerte es erneut nicht lange, bis Michel und Geiser sich in der
Brücke befanden. Diesmal gab es kein Entrinnen für den Hofer Freistilexperten und Michel Koch wurde nach fünfeinhalb Minuten zum Schultersieger. Ihm gleich tat es sein Mannschaftskamerad und Freund
Dustin Richter gegen Kevin Zeh (66Kg Gr-Röm). Die Liveticker-Nachricht ließ erahnen, was geschah: „Tja, ratet selbst… nach 01:18 Tusch“. Kopfhüftschwung, Brückenkampf, Schultersieger bedeuteten einen
komfortablen Vorsprung für die Kampfgemeinschaft. Tom Reuß bekam mit Maximilian Fleischer (86Kg Gr-Röm) einen echten Brocken vorgesetzt. Fleischer, eine Stammkraft in Hof´s „Erster“, begann jedoch
verhalten und der Benshäuser Nachwuchsringer konnte mit einem wirklich starken Auftritt glänzen. Als Tom dann, unerwartet, für Passiv erklärt wurde, konnte Fleischer seine Klasse in der Bodenlage
beweisen und Rollte den Thüringer einige Male. Wieder im Stand drehte Tom dann nochmal richtig auf. Mit dem Rücken zur Wand ging er volles Tempo, bis er kurz nach der Pause in einen unglücklichen
Konter lief und sich abermals Rollen lassen musste, bis sein Gegner technisch Überlegen gewinnen konnte. André Hötzel und Marius Müller (75Kg FR) beschlossen die erste Kampfhälfte. Hötzel, wieder in
seiner Stamm-Gewichtsklasse startend, verstand es, den Hofer Nachwuchsathleten mit cleveren Angriffen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Nicht einmal eine Minute dauerte es so, bis André zum Obermann
werden und seinen Gegner auf beide Schultern drehen konnte. In seinem zweiten Kampf (57Kg Fr) bekam Marc Gröning mit Yakup Bozkurt einen echten „Freistiler“ zum Gegner. Marc begann stark, konnte
Buzkurt etliche Male fast werfen, bekam jedoch keinen seiner Versuche richtig durch. Nach zweieinhalb Minuten versuchte Gröning einen Beinangriff seines Widersachers zu kontern, wurde dabei jedoch
abgefangen und fand sich unglücklich auf beiden Schultern wieder. Im zweiten Schwergewichtsduell (130Kg FR) traf Michael Koch erneut auf Thorsten Geiser. Noch einmal zeigte sich der Ur-Concorde in
Bestform und rang seinem Gegner Punkt um Punkt ab. Als Geiser dann sichtlich aktiver wurde und mit einem Beinangriff auf Michel zulief, packte der Thüringer einmal mehr seine liebste Kontertechnik,
die Schleuder aus und wurde mit dem Pausengong zum gefeierten Schultersieger. Max Wieland hatte nach der Freistil-Niederlage nun noch eine Rechnung mit Mujib Ajasi im nächsten Kampf (61Kg Gr-Röm) zu
begleichen. Nachdem Ajasi vorerst in Führung gehen konnte, stellte der Hofer seinen Gegenwehr nach einer Minute quasi ein. Durch eine Verwarnung wegen „negativem Ringen“ zog Wieland gleich und
begann, stetig im Vorwärtsgang, selbst zu Punkten. Kurz vor der Pause war es Max, der in einer unübersichtlichen Situation schneller reagierte und seinen Kontrahenten auf beide Schultern legen
Konnte. Im Griechisch-Römischen Vergleich bis 98Kg trafen nun Martin Zeuner und Benjamin Giegold aufeinander. Martin versuchte von Anfang an, den zwei-Meter-Mann aus Hof mit Schwüngen zum
Punktverlusten zu zwingen. Stets vorwärtsmarschierend ließ der Zella-Mehiser nicht nach und konnte stetig Punkten, bis er nach eineinhalb Minuten in einen Schwunggriff von Giegold lief und sich nach
großem Kampf auf Schultern geschlagen geben musste. Dustin Richter übernahm die Vertretung im Limit bis 66Kg (FR) gegen Süleyman Yildirim. Yilidirim begann stark und Anfangs fand „Jacque“ nicht ganz
die richtigen Mittel gegen die schnellen Beinangriffe des Hofers. Im weiteren Kampfverlauf konnte sich der 100%-Sportler aus Zella-Mehlis dann immer besser auf seinen Gegner einstellen und ließ
dessen Angriffe mit Kontern auf sein Punktekonto schreiben. Nach fast fünf Minuten war dann die Zeit reif für seine große Show. In einem echten Kraftakt drehte sich Richter zu seinem Galastück, dem
Kopfhüftschwung ein und schulterte den ASV´ler unter dem Jubel der mitgereisten Fans. Sich die Hand vor die Augen haltend konnte Cheftrainer Andre Schedler nur noch grinsend: „Jetzt macht der das
Ding auch noch im Freistil“ von sich geben, um die Leistung seines Schützlings zu würdigen. Tobais „Waldi“ Würzberger war im ungeliebten Freistil bis 86Kg gegen Marco Zeh angetreten. Würzberger
machte kein Federlesen mit seinem jugendlichen Kontrahenten und ging von Anfang an volles Tempo. Etwas überrumpelt davon musste Zeh schnell die ersten Punkte liegen lassen. Weiter vorwärtsgehend
brachte Waldi den Franken dann zu Fall und wurde mit einer Hebeltechnik nach knapp 2 Minuten zum Schultersieger. Im letzten Kampf des Abends standen sich Robert Recknagel und Chris Söllner (75Kg
Gr-Röm) gegenüber. „Recke“ war stets der Angreifer, kam jedoch gegen den passiven Söllner nicht richtig zum Zug. Das sah auch der Kampfrichter, Johannes Scheffler so und schickte Söllner nach einer
Minute mit einer Passivitätsermahnung in den Boden. Hier konnte Robert dann seine ganze Erfahrung und sein Können ausspielen. Mit einem wahren Feuerwerk an Rollen und aushebern dauerte es nur eine
halbe Minute, bis er zum Sieger durch technische Überlegenheit ernannt werden konnte. Damit endete der erste Rückrundenkampf mit einem 16:40 Kantersieg der Kampfgemeinschaft Südthüringen gegen den
ASV Hof/Saale. Bereits am nächsten Samstag stehen die Ringer wieder auf heimischer Matte. Als Gegner wird dann der RSC Röthenbach in die Mehliser Dreifelderhalle kommen. Beginn ist 19:00
Uhr.
Herbstmeister!
Samstag, 20.10.2018. Der 7. Und letzte Kampftag der Hinrunde stand gestern bei den Ringern der Kampfgemeinschaft Südthüringen in der Bayrischen Landesliga Nord ins Haus.
Als Gäste erwartete man die Zweitvertretung des TSV Burgebrach, die seit langen Jahren vom Ex-Albrechtser Jens Brosowski trainiert wird. Eine schwer auszumachende Mannschaft. Da sich Burgebrachs
Erste in diesem Jahr mit vielen Kämpfern verstärkte, war es schlicht unmöglich, zu ahnen, wer für die Gäste auflaufen würde.
Einige Überraschungen gab es schon an der Waage. Nachdem auch in dieser Woche das Veretzungspech die Aufstellung der Thüringer noch am Freitag gehörig durchgemischt hatte, waren auch die Franken
nicht mit ihrer Stammbesetzung angereist. Andreas Delilez (75Kg Gr-Röm), Robert Recknagel (75Kg FR) und Martin Zeuner (98Kg Gr-Röm) holten jeweils 4 Kampflose Punkte, da das Aufgebot der Burgebracher
keinen Gegner für sie bereit hielt. Wirklich los ging es dann pünktlich um 19:00 Uhr mit den ganz Leichten. Robin Kapp (57Kg FR) traf auf Phillip Kellner. Zunächst hielten sich beide Ringer in Schach
und wusste ihre Angriffe zu parieren, bis der Gastringer nach gut einer Minute eine Unachtsamkeit von „Mütze“ ausnutzen und ihn schultern konnte. Diesmal war Anthony Fink im Schwergewicht bis 130Kg
(FR) für die Kampfgemeinschaft gegen Johannes Baum aufgelaufen. Zunächst fand „Alf“ gegen den, hart Kämpfenden, Baum nur mühsam in den Kampf und geriet schnell ins Hintertreffen. Mit der Zeit konnte
sich der 18 jährige Zella-Mehliser aber immer besser auf seinen Kontrahenten einstellen und begann, selbst zu punkten. Nach den vollen sechs Minuten Kampfzeit unterlag er jedoch mit 2:12 (0:3) nach
Punkten. Im Limit bis 61Kg (Gr-Röm) traf der, wieder von einer Angina genesene, Max Wieland auf Lucas Nein. Einmal mehr machte Wieland seinem Ruf als Nachwuchstalent alle Ehre und zeigte von Beginn
an einen bärenstarken Auftritt. Es dauerte nicht einmal eine Minute, bis er sich den Oberliga-erfahrenen Sportler zurechtgelegt hatte. Mit einem blitzschnellem Wurf ließ er den Franken die Lampen der
Mehliser Dreifelderhalle zählen und wurde zum gefeierten Schultersieger.
Auch Konstantin Brandt (66Kg FR) brauchte gegen Leon Kellner nicht viel mehr Zeit. Seinen hektischen Gegner beherrschte Brandt nach Belieben und punktete von Sekunde eins an. Nach einen Beinangiff
wurde er zum Obermann und konnte mit einem Spektakel aus Rollen und Aushebern nach nur eineinhalb Minuten zum Sieger durch technische Überlegenheit ernannt werden. André Hötzel erwies seinem Team
einen Bärendienst und stelle sich als Krankheitsvertretung im Limit bis 86Kg (FR) Alexander Giel. Beide begannen stark und die 170 Zuschauer bekamen, bei ständigem Führungswechsel, einen Kampf auf
Messers Schneide zu sehen. Nach der Pause wurde das Duell sichtlich härter und nach einem Foul des Burgebrachers musste André fast zwei Minuten behandelt werden. Geschwächt zeigte er großen
Kampfgeist, holte im Schlussspurt noch einmal alles aus sich heraus und konnte auf 8:11 (0:2) verkürzen. Es folgte die obligatorische Pause von 20 Minuten, die Cheftrainer, Andre Schedler und
Mannschaftsleiter, Jan Meinunger noch einmal nutzten, um ihr Team einzuschwören. Leichter- so viel war klar- würde es in der zweiten Hälfte nicht werden. Die Wiedereröffnung des Geschehens lieferten
sich erneut Robin Kapp und Phillip Kellner (57Kg Gr-Röm). Wie schon im ersten Vergleich der beiden hatte keiner wirklich die Nase vorn, bis Kellner sich nach eineinhalb Minuten aus dem Nichts
eindrehen und zum Schultersieger werden konnte. Ebenfalls eine ganze Gewichtsklasse aufgerückt war Martin Zeuner. Im Schwergewicht bis 130Kg (Gr-Röm) traf er nun auf Johannes Baum. Der, aus seinem
ersten Kampf offensichtlich geschwächte Baum wusste keine Mittel sich gegen den 30 Kilo leichteren Musterathleten aus Zella-Mehlis zur Wehr zu setzten und lief förmlich davon. Davon unbeeindruckt
drehte Martin auf, brachte seine Angriffe durch und sammelte stetig Punkte. Nach dem der Burgebracher Neuzugang nach einer Minute augenscheinlich kapituliert und lief nur noch davon. Zeuner hingegen
war hell wach und konnte durch viele „Einer-Wertungen“ zum Sieger durch technische Überlegenheit werden. Im Anschluss gab Abdul Jamali sein Heimdebüt gegen Lucas Nein (61Kg FR). Der Afghane in
Thüringer Diensten begann stark, konnte jedoch mit seinen Angriffen nicht Punkten. Als er, nach einer Minute erneut versuchte, durch einen Angriff Zähler auf die Anzeige zu bekommen, konterte ihn der
erfahrene Nein und wurde zum Schultersieger. Michael Koch bekam mit Günter Montag einen echten „alten Hasen“ im Limit bis 98Kg (FR) vorgesetzt. Montag, der ganze 30 Jahre älter und erfahrener als der
Ur-Concorde war, hatte aber seine Mühe mit „Michel“. Koch hingegen ließ den Burgebracher einfach nicht zum Zug kommen und konterte sich in Führung. Nach der Pause dasselbe Bild, Montag griff an, Koch
bekam die Punkte. Nach einer Verletzungspause erwischte der Routinier aus Burgebrach „Michel“ dann glücklich auf dem falschen Fuß und Koch musste nach fast einer Minute Brückenkampf seine erste
Niederlage dieser Saison einstecken. Als nun der, noch ungeschlagene, Dustin Richter gegen Leon Keller (66Kg Gr-Röm) die Matte betrat, war der Mannschaftskampf noch offen. „Pass auf, der kann selber
´nen guten Kopfhüftschwung“ war die Anweisung, die er von seinem Trainer mit bekam. Den konnte Kellner wirklich und er versuchte es stetig. Davon jedoch völlig unbeeindruckt zeigte „Jacque“, dass er
eben nicht nur diese eine Technik beherrscht und punktete mit Take-Downs, Rollen und Aushebern. Als Kellner nach der Pause, weit im Hintertreffen erneut zum Schwung ansetzte hatte „Jacque“ lange
genug gewartet und drehte sich selbst ein. Kopfhüftschwung, Brückenkampf, Schultersieg. Damit ist und bleibt Richter der absolute Punktegarant der Kampfgemeinschaft Südthüringen in dieser Saison und
bleibt bei einer lupenreinen 100% Bilanz. Im letzten Duell des Abends konnte Tom Reuß sein Saisondebüt gegen Alexander Giel (86Kg Gr-Röm) feiern. Tom, der sich durch gute Trainingsleistungen
empfohlen hatte, zeigte gegen Giel, dass er sich immer weiter entwickelt und sich hinter keinem verstecken muss. Nach einem hektischen Start brachte der Benshäuser Nachwuchsathlet sichtlich Ruhe in
den Kampf. Er fasste sicher, griff stark an und bekam folgerichtig seine Punkte dafür. Nach einer guten Minute dann zeigte Giel, dassauch er keine Laufkundschaft war und konterte Reuß, als der erneut
eine Technik versuchte. Nach großem Brückenkampf musste sich Tom jedoch nach eineinhalb Minuten auf beiden Schultern geschlagen geben. Damit endete der letzte Hinrundenkampf mit 28:25 und die
Kampfgemeinschaft Südthüringen kann sich Verlustpunktfrei auf der Pole-Position der Landesliga Nord halten. „Herbstmeister und keinen Kampf verloren, wie geil ist das denn?“ brach es nach dem
Mannschaftskampf aus allen heraus. Schon am nächsten Sonnabend beginnt die Rückrunde dann mit der Auswärtsfahrt zur Oberligareserve des ASV Hof. Den nächsten Heimkampf bestreiten die Rennsteig-Ringer
dann am 03.11.2018 (19:00 Uhr) in der Mehliser Dreifelderhalle gegen den ASC Röthenbach.
Michael Koch
Alleine stark, zusammen unschlagbar – Die Geschichte vom großem Kampf!
Oberölsbach. Die Kampfgemeinschaft Südthüringen traf am Samstag, den 13.10.2018 bei der weitesten Auswärtsfahrt dieser Saison in der Oberpfalz auf die Tabellen-Sechsten des SC Oberölsbach. Noch am Samstagmorgen erhielt man Hiobsbotschaften von Verletzungen und Krankheit und war gezwungen, ganze fünf Stammkräfte zu ersetzen. Es war also mit einem Kampf auf Messers Schneide zu rechnen, doch dass es so knapp werden sollte, das hatte sich wahrlich keiner ausgerechnet. Zum ersten Mal in diesem Jahr schenkten die Südthüringer schon an der Waage 8 wertvolle Punkte her. Da der Stamm- 57er derzeit im Urlaub weilt, strich Noah Joel Dirnhofer in beiden Stilarten die Zähler kampflos ein.
Damit begann der Mannschaftskampf mit den schweren Jungs. Michael Koch erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst und rückte ins Schwergewicht bis 130Kg (FR) auf. Hier traf er auf Stefan Grasenhiller, der satte 60 Pfund mehr auf die Waage brachte . Davon unbeeindruckt legte „Michel“ gut los und behielt in einem taktischen Kampf stets die Oberhand. Nach der vollen Kampfzeit brachte er mit einem 2:3 (0:1) Punktsieg den ersten Zähler mit in die Thüringer Ecke. Im Limit bis 61Kg (Gr-Röm) gab Abdul Jamali gegen Lukas Leinweber sein Punktkampfdebüt für die KG. Stilartfremd verkaufte er sich teuer, fand aber nicht die richtigen Mittel gegen den jungen Leinweber und musste sich nach nur eineinhalb Minuten auf Schultern geschlagen geben.
Im klassischen Vergleich bis 98Kg stand, der wieder genesene Martin Huhle in seinem Saisondebüt Serdar Biyikoglu gegenüber. Der Thüringer Routinier begann verhalten und lief gleich zu Beginn des Kampfes in einen Schwunggriff seines Gegners. Mit der ganzen Ruhe und Sicherheit, die er sich in einem Leben auf der Matte angeeignet hat, holte Huhle nun auf. Beim Stand von 4:4 neutralisierten sich beide Athleten, bis Biyikoglu in seiner Schlussoffensive kurz vor dem Ende nochmal ein Punkt glückte und er zum 5:4 (1:0) Punktsieger wurde.
Das Duell der Gewichtsklasse bis 66Kg (FR) bestritten Konstantin Brandt und Christian Kerschensteiner. „Knosti“ wusste um die Stärken seines Kontrahenten, nutzte aber geschickt dessen Schwächen um zu punkten. Beinangriffe, Rollen und Hebeltechniken brachten in schnell in Führung. Nach knapp zwei Minuten drehte sich Brandt dann „aus dem Nichts“ ein und beförderte den Oberölsbacher auf beide Schultern.
Den nun folgenden Kampf bis 86Kg (FR) trugen Julian Soto-Dinarte und Julius Gehm aus. Julian, der noch immer durch die, beim Stadtfest gebrochenen Rippe angeschlagen war, kämpfte souverän und sammelte sicher seine Punkte. Durch Armdrehschwünge und Rollen baute er seine Führung stetig aus und brachte Gehm an den Rand der Verzweiflung. Nach viereinhalb gerungenen Minuten war es der Thüringer, der in einer unübersichtlichen Situation schneller handeln konnte und so legte er seinen Gegner, unter dem Jubel der gesamten Mannschaft auf beide Schultern. Es folgte eine ungeplante Pause, da der Kampfrichter, Bernd Sedelmeir, nun die Sportler von Oberölsbachs erster, die im Anschluss auf Regensburg trafen, abwiegen musste. Danach eröffneten Michel Rietzscher und Michael Sittel (75Kg Gr-Röm) das Geschehen. „Hanz“ hatte mit Sittel einen Gegner auf Augenhöhe gefunden und beide Athleten neutralisierten sich zunächst. Im Kampfverlauf ging es stets hin und her, bis Rietzscher nach einer eigenen Aktion von Sittel gekontert wurde. Im Brückenkampf zeigte der Thüringer Nachwuchssportler großen Kampfgeist. Allerdings übersah der Kampfrichter ein klares Foul des Oberölsbachers, der „Hanz“ mit einem Arm den Hals abdrückte. Als dieser nun, um anzuzeigen, dass er keine Luft bekommt, mit beiden Händen wedelte, pfiff der Kampfrichter zum Aufgabesieg ab. Eine klare Fehlentscheidung kostete Rietzscher und die Mannschaft also 4 wertvolle Punkte. Den zweiten Kampf der Gewichtsklasse bis 130Kg (Gr-Röm) bestritten Anthony „Alf“ Fink und Matthias Geitner. Auch hier war es der Kampfrichter, der gleich zu Beginn eine klare Beinarbeit des Oberölsbacher Trainers übersah. Und so dauerte das Gastspiel von Alf nur 12 Sekunden, bis er sich verwundert auf beiden Schultern wiederfand.
Die Luft wurde nun also langsam dünn für die Kampfgemeinschaft, als Abdul Jamali und Lukas Leinweber (61Kg FR) erneut die Matte betraten. Jamali begann bärenstark und konnte seinem Gegner mit technischer Finesse die Punkte entreißen, als wäre es nichts Besonderes. Doch nach eineinhalb Minuten wollte der Afghane in Thüringer Diensten einfach ein bisschen zu viel vom Kuchen und ließ sich, beim Versuch einer Kopfrolle, kontern und fand sich sogleich auf beiden Schultern wieder. Der Zwischenstand von 25:9 trieb nun dem Team um die Mannschaftsleiter Udo Behrendt und Jan Meinunger den Schweiß auf die Stirn. 16 Mannschaftspunkte waren noch zu vergeben und die brauchte man nun allesamt, um das Remis noch zu retten. Glücklich ist ein Mannschaftleiter, wenn er am Schluss noch einen hat, dem er sagen kann: „Gib Gas, du musst jetzt ´nen Vierer holen!“ Ein ganzes Quartett solcher Recken brauchte man auf Seiten der Kampfgemeinschaft nun aber – und man hatte es!
Als erstes war es an Michael Koch (98Kg FR) gegen Julius Gehm, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Im Wissen, dass alles Andere als ein „Vierer“ die Niederlage der Mannschaft bedeutete, ging Michel vorwärts und holte nochmal alles aus sich heraus. Eine Vielzahl an unterschiedlichsten Techniken machten den Thüringer Mannschaftskapitän nach 4:40 Minuten schließlich zum Sieger durch technische Überlegenheit. Weiter ging es mit Dustin Richter und Christian Kerschensteiner (66Kg Gr-Röm). Auch auf „Jacque“ war Verlass. Den defensiven Kerschensteiner trieb er stets vor sich her und generierte so Punkt für Punkt. Kurz nach der Pause hatte er sich den Oberpfälzer dann „zurechtgelegt“ und zeigte einmal mehr, dass niemand einen schöneren „Kopfhüftschwung“ als er selbst kann und wurde zum gefeierten Schultersieger. Tobias „Waldi“ Würzberger war als Urlaubsvertretung in den Griechisch-Römischen Stil bis 86Kg gegen Michael Sittel umgestiegen. „Waldi“ zeigte von Beginn an, dass er im Klassischen zuhause ist und konnte stetig punkten. Er trieb den SCO-ler förmlich über die Matte. Immer auf der Jagd nach den, so wichtigen Punkten gab Würzberger alles, was er noch im Tank hatte. Nach der Pause lag er weit in Führung, brauchte aber trotz allem noch ganze 8 Punkte, um den Kampf vorzeitig zu beenden. Mit sauberen Angriffen, einem wunderbaren „Würf über die Brust“ und „Take Downs“ brachte er, körperlich völlig am Ende, eine halbe Minute vor Schluss den Sieg durch technische Überlegenheit mit auf die Ecke. Im letzten Duell des Abends (75Kg FR) waren es nun André Hötzel und Ludwig Bayer, die um die letzten vier Mannschaftspunkte ringen sollten. Natürlich war der Oberpfälzer darauf bedacht, nur nicht den „Vierer“ abzugeben und trat entsprechend defensiv auf. Es entwickelte sich ein harter, jedoch zu jeder Zeit fairer Kampf, in dem keiner wirklich die Nase vorn hatte. Durch einen versehentlichen Kratzer auf der Brust und den daraus resultierenden Tape-Verband sah Hötzel nach der Pause nicht nur aus wie ein Gladiator, er kämpfte auch so. Nach vier Minuten dann hatte er Bayer soweit und konnte ihn mit einer Hebeltechnik auf beiden Schultern fixieren. Jetzt brachen alle Dämme der Anspannung. Mit einer grandiosen Teamleistung hatten es die Rennsteigsportler tatsächlich geschafft, ein Unentschieden und damit den ersten Tabellenplatz zu retten. Voll des Lobes und grinsend wie das sprichwörtliche Honigkuchenpferd trat man also die Heimreise an.
Der Siegeszug geht weiter!
Samstag, 6. Oktober 2018. Der 5. Kampftag der bayrischen Landesliga Nord stand ins Haus. Zu Gast bei der Kampfgemeinschaft Südthüringen in Albrechts war die 3.
Mannschaft des SV Johannis Nürnberg. Mit den „Grizzlys“ kam der Aufsteiger und der direkte Verfolger in der Tabelle. Ein Team, was im Vorfeld auf Grund des großen Kaders unmöglich auszumachen war.
Noch vor dem Wiegen herrschte leichte Aufregung, da die Gastmannschaft erst um 18:55 Uhr in die Halle kam, war man seitens der KG besorgt. Nürnbergs „Dritte“ dagegen stand pünktlich um 17:30 Uhr vor
der Dreifelderhalle in Mehlis und wunderte sich ebenso. Des Rätsels Lösung brachte dann aber das Plakat, welches direkt an der Dreifelderhalle aufgehängt war und so schafften es die Kontrahenten noch
gerade so Pünktlich zum Wiegen. Schon an der Waage fiel auf, dass die Ersatzgeschwächten Nürnberger wohl nicht ihre beste „Elf“ ins Rennen schicken konnten. Tim Jahnke (130Kg) blieb in beiden
Stilarten ohne Gegner und auch im Limit bis 98Kg (Fr) konnte Mannschaftskapitän, Michael Koch, volle 4 Punkte einstreichen, ohne zu Schwitzen, denn auch er hatte keinen Gegner bekommen. Auf der Matte
begannen dann die Fliegengewichte (57Kg FR). Robin „Mütze“ Kapp traf auf Leon Bassauer. Nach kurzem Abtasten legten beide direkt los und Kapp konnte die ersten Zähler durch einen „Take Down“ holen.
Nach dem missglückten Versuch einer Bodentechnik wurde er jedoch gekontert und musste sich in einem Spektakel aus Rollen nach nur 40 Sekunden mit technischer Überlegenheit geschlagen geben. Im
Klassischen Vergleich bis 61Kg traf nun die Thüringer Nachwuchshoffnung Max Wieland auf Max Gerlach. Nach dem die Trainer schon an der Waage scherzten, dass auf jeden Fall „ein Max diesen Kampf
gewinnt“, wollten es beide wissen. Wieland begann bärenstark. Nach nicht einmal einer halben Minuten beförderte er seinen Kontrahenten mit einem sauberen Wurf in die „gefährliche Lage“ und erkämpfte
fast einen Schultersieg, jedoch nur fast, denn Bassauer konnte mit großem Kampf seinen Kopf noch einmal aus der Schlinge ziehen. Danach neutralisierten sich die Sportler. Ein Punkt hier, ein Punkt da
und beim Stand von 5:4 kamen beide in die Pause. Danach dasselbe Bild, bis der Thüringer nach knapp viereinhalb Minuten unglücklich in einen Konter lief und die Schulterniederlage nicht mehr
verhindern konnte.
Nun war es an KG-Routinier Martin Zeuner (98Kg Gr-Röm) gegen Raul Seoane Ruiz die nächsten Mannschaftszähler zu holen. Martin spielte wieder einmal sein ganzes Können aus und hatte nach nur 43
Sekunden seinen Widersacher schwindelig gerollt. Mit 16:0 wurde er Sieger durch technische Überlegenheit. Konstantin Brand, Stammkraft im Limit bis 66Kg (FR) traf auf Nikolay Isaev. „Knosti“ war erst
kurz vor dem Wiegen aus seinem wohlverdienten Urlaub zurückgekehrt und hatte die ganze Woche nicht trainieren können. An seiner Klasse sollte das aber nichts ändern. Brandt begann bärenstark und nahm
dem jugendlichen Nürnberger durch Beinangriffe und Rollen gleich zu Beginn 4 Punkte ab. Als der Kampf danach im Stand weitergeführt wurde, packte er einen Blitzsauberen „Kopfhüftschwung“ aus und ließ
seinen Gegner die Lampen der Albrechtser Turnhalle zählen. Nach fast 2 Minuten Brückenkampf wurde er zum verdienten Schultersieger. Tobias „Waldi“ Würzberger traf im Freistilkampf der Klasse bis 86Kg
auf Florian Wohlfart, den Trainer der Grizzlys. Beide Athleten schenkten sich nichts und griffen stets an. Jedoch konnte keiner von beiden daraus Punkten und so war eine „Aktivitätszeit“ für
Wohlfahrt und ein daraus resultierender Punkt für „Waldi“ die einzige Wertung zur Pause. Danach dasselbe Bild. Beide griffen an, keiner konnte sein Kapital daraus schlagen. Nach gut 4 Minuten lief
der Thüringer in einer unaufmerksamen Sekunde in einen Beinangriff seines Kontrahenten. Dieser konnte nun mit 1:6 in Führung gehen und Würzberger stand unter Zugzwang. Die Schlussoffensive des
Zella-Mehliser Urgesteins brachte, bei 5:50 Minuten, nochmal einen Punkt und als nur noch 3 Sekunden auf der Anzeige standen versuchte es „Waldi“ ein letztes Mal mit einem Beinangriff. Mit dem
Schlussgong blieb sein Gegner verletzt auf der Matte liegen und musste minutenlang behandelt werden. Er hatte sein Bein nicht mehr wegziehen können und verletzte sich am Knie. Gestützt von Trainer
und dem Thüringer Mannschaftsarzt konnte er jedoch noch zum 4:6 Punktsieger ernannt werden. An dieser Stelle wünschen wir dem Sportfreund aus Nürnberg, dass er sich nicht ernsthaft verletzt hat und
schnell wieder auf die Beine kommt! Den letzten Kampf vor der Pause bestritten nun Robert Recknagel und Ömer Senyigit (75Kg Gr-Röm). Der Albrechtser in Diensten der Kampfgemeinschaft konnte, nach
einer Passivitätsermahnung seines Gegners, im Bodenkampf seine ganze Klasse ausspielen und Rollte den Nürnberger ganze 6 mal. Kurz vor der magischen Grenze von 15 Punkten Vorsprung, die den Sieg
durch technische Überlegenheit garantiert, konterte ihn sein Widersacher und rollte Robert ebenso. Pausenstand 14:3. Nach der 30 sekündigen Unterbrechung waren nun also beide gewarnt und es dauerte
bis 10 Sekunden vor Schluss, bis sich „Recke“ ein Herz fasste und mit einem Schwunggriff die letzten Zähler zum „TÜ“ einholte. Nach der Pause eröffneten erneut die „Leichten“. Robin Kapp traf jetzt
auf Max Klippert (57Kg Gr-Röm). Wie schon im ersten Vergleich begann der Thüringer gut, konnte aber nichts zählbares generieren. Sein Kontrahent sammelte hingegen langsam aber stetig seine Punkte und
stand mit dem Pausengong als Sieger durch technische Überlegenheit fest. Jonas Sauerteig und Max Gerlach (61Kg FR) waren nun an der Reihe. Bis zur Pause egalisierten sich beide. Jonas hatte zwar
stetig den Vorwärtsgang eingelegt, musste aber durch zwei Überraschende Konter 4 Punkte abgeben. Nach der Pause versuchte Sauerteig, weiter vorwärtsgehend, die Lücke zu schließen, lief jedoch dabei
erneut in einen Konter seines Gegners und fand sich auf beiden Schultern wieder. Als nun Dustin Richter und Marhat Teuvazeh (66Kg Gr-Röm) die Matte betraten, brauchte die Kampfgemeinschaft nur noch
einen Sieg, um den Sack zu machen zu können. „Jacque“ wusste das und trat entsprechend auf. Nach kurzem abtasten packte „Jacque“ nach eineinhalb Minuten, der Kenner ahnt es schon, seinen
Kopfhüftschwung aus und wurde zum gefeierten Schultersieger. Damit ist Richter der einzige Athlet im Aufgebot von Chefcoach Andre Schedler, der aus all seinen Kämpfen dieser Saison die maximalen 4
Mannschaftszähler mitbringen konnte. Martin Zeuner musste nun noch einmal gegen Vitaliy Oslon (85Kg Gr-Röm) antreten. Der Ur-Concorde in Trikot der Kampfgemeinschaft zeigte gegen den 19 Jahre
jüngeren Oslon einmal seine ganze Palette an Stand-, & Bodentechniken. Würfe, Rollen und eine Hebeltechnik im Boden machten ihn nach nur 1:19 Minuten zum umjubelten Schultersieger. Sein
Saisondebüt gab im Letzten Kampf des Abends Farhad Sayid gegen Erdogan Güzey (75Kg FR). Von Beginn an legten beide richtig los und es ging hin und her. Ein Punkt hier, ein Punkt da und zur Pause nach
3 Minuten war noch lange nichts entschieden. In der zweiten Hälfte zeigte Güzey dann, dass er alles andere als „Laufkundschaft“ war und konnte mit cleveren Kontern nochmal eine Schippe drauf legen.
Davon unbeeindruckt griff Farhad stetig an und es entwickelte sich ein spannender Kampf auf Augenhöhe. Nach vollen sechs Minuten musste sich der Thüringer Freistilexperte jedoch mit 6:17 nach Punkten
geschlagen geben. Damit endete der Mannschaftskampf zwischen der Kampfgemeinschaft Südthüringen und den Nürnberger „Grizzlys“ unerwartet hoch mit 32:20. Ausruhen können sich die Rennsteigsportler
jedoch nicht, denn bereits in der nächsten Woche steht die längste Auswärtsfahrt dieser Saison zum SC Oberölsbach II an.
Pflichtaufgabe gemeistert!
An dem letzten Septembersamstag stand für die Ringer der Kampfgemeinschaft Südthüringen die zweite Auswärtsfahrt dieser Saison auf dem Plan. Zu Gast war man beim
Tabellenletzten, dem RCA Bayreuth. Im Kader der Südthüringer war, auf Grund von Urlaub, Ferien und Krankheiten viel rotiert worden. Damit konnte Andre Schedler, der Trainer, aber auch einmal mehr
zeigen, wie vielfältig und gut seine Auswahl an Athleten ist, die er Woche für Woche einsetzen kann. Beim Wiegen dann wurde schnell klar, dass es ein kurzer Abend werden würde. Die Sportfreunde aus
Bayreuth konnten die Gewichtsklassen bis 57kg und bis 130kg (FR) nicht besetzten und der Bayreuther 66er hatte satte 8 Kilo zu viel auf den Hüften. Da auch in Reihen der KG kein 57er mitgereist war,
wurden diese Kämpfe mit 0:0 gewertet. Dann der große Schock: Als der Routinier Andreas Delilez (75kg Gr-Röm) die Waage betrat und diese 75,1 anzeigte, wurden die Augen bei allen Beteiligten groß. Wie
konnte das denn passieren? Noch 10 Minuten vor dem wiegen hatte der Meininger ein sattes Pfund weniger auf der Anzeige stehen. Alles half nichts, der Hofer Kampfrichter, Atlan Saglam, stellte
folgerichtig fest, dass der Kampf nicht würde stattfinden können, da Delilez Übergewicht hatte und sein Gegner noch jugendlich war. Aber es gab auch noch eine gute Nachricht nach dem Wiegen der
Ringer. Da die Richtlinien des Bayrischen Ringer Verbandes in der Landesliga vorschreiben, dass in jeder Kampfhälfte mindestens 5 Kämpfer einer jeden Mannschaft mit dem passenden Körpergewicht ringen
müssen und der RCA Bayreuth nur 4 Ringer in die erste Halbzeit schicken konnte, wusste man schon jetzt, dass der Kampf am Ende mit 0:48 gewertet werden würde. Nichtsdestotrotz wollte man den
folgenden Freundschaftskampf unbedingt gewinnen. Auf der Matte ging es dann, pünktlich 19:30 Uhr endlich los. Als erstes wurde Tim Jahnke (130FR) Kampflos zum Sieger ernannt. Den ersten „richtigen“
Kampf hatte danach Max Wieland gegen Omar Aleman (61Kg Gr-Röm) auszutragen. Der Nachwuchsringer aus Zella-Mehlis war sichtlich angespannt und fand, obwohl er fleißig Punkte sammelte, nicht richtig in
den Kampf. Nach der Pause wurde er von seinem Gegner überrascht und geriet bedrohlich in Rückstand, bevor er langsam die Ruhe fand und nach 5 Minuten seinen Kontrahenten mit einem blitzsauberen
Kopfhüftschwung auf beiden Schultern ablegte. Michael Koch trat im Limit bis 98Kg (Gr-Röm) gegen Alexander Badewitz an. Beide begannen verhalten und doch war es der Thüringer, der das Geschehen
bestimmte. Langsam aber stetig sammelte er durch clevere Konter seine Punkte. Nach der Pause wurde Badewitz Zusehens defensiver und bemühte sich, die Niederlage in Grenzen zu halten. Nach den vollen
6 Minuten Kampfzeit brachte „Michel“ mit einem ungefährdeten 2:8 Punktsieg 2 weiter Mannschaftspunkte mit in die Ecke. Der Kampf in der Gewichtsklasse bis 66Kg (FR) zwischen Asif Safari und
Adbulkader Aleman durfte nicht stattfinden, da Aleman 8 Kilogramm zu schwer war, durfte er als Jugendlicher nicht gegen den Thüringer antreten und Asif holte seine ersten vier Zähler in der
Mannschaft kampflos. Nun war der Ur-Concorde Tobias Würzberger gegen Jason Kleuster (86Kg FR) gefragt. „Waldi“ begann gewohnt stark, fand jedoch anfangs nicht die Richtigen Mittel um aus seinen
Angriffen zählbares Kapital zu schlagen. Im weiteren Verlauf des Kampfes wurde der Rennsteigsportler stärker und sammelte sicher Punkt um Punkt, bis er nach knapp 5 gerungen Minuten zum Sieger durch
technische Überlegenheit erklärt werden konnte. Auch im Limit bis 75Kg (Gr-Röm) durfte kein Kampf stattfinden. Andreas Delilez durfte auf Grund seines Übergewichtes nicht gegen seinen Jugendlichen
Kontrahenten, Islam Kashaev antreten und gab 4 Mannschaftszähler kampflos ab. 4:18 war also der Halbzeitstand und man startete nach der 15 minütigen Pause wieder mit den „schweren Jungs“. Tim Jahnke
hatte es, nun um Griechisch-Römischen Stil mit Alexander Badewitz zu tun. Tim startete von Beginn an mit 100% und nutzte seine gut 25 Kilo Gewichtsvorteil gnadenlos aus. Mit sauberen Angriffen ging
er schnell in Führung und machte nach nur 01:45 Minuten den Sack mit einem klasse „Wurf über die Brust“ und anschließendem Schultersieg zu. Weiter im Limit bis 61Kg (FR). Erneut traten sich Max
Wieland und Omar Aleman gegenüber. Max, der sich nun im ungeliebten Freistil wiederfand, wurde gleich zu Beginn von einem Beinangriff seines Kontrahenten überrascht und fand sich, sichtlich
enttäuscht, nach nur 37 Sekunden auf beiden Schultern wieder. Als nun erneut der Stamm 98er, Michael Koch gegen Jason Kleuster (98Kg FR) auf die Matte ging, war der Freundschaftskampf bereits
entschieden und Koch konnte sich ganz darauf konzentrieren, sich nur nicht zu verletzen. Davon unbeeindruckt legte der Zella-Mehliser von Beginn an richtig los und führte schnell gegen den defensiven
Kleuster. Punkt für Punkt strich der Concorde ein, bis ihm sein Gegner nach fünfeinhalb Minuten in einen Konter lief und er auf Schultern gewinnen konnte. Ebenfalls Kampffrei hatte Dustin Richter
(66Kg Gr-Röm). Da auch sein jugendlicher Widersacher zu viel auf die Waage brachte, strich er 4 Mannschaftspunkte ein, ohne zu Schwitzen. Den zweiten Vergleich in der Gewichtsklasse bis 86Kg (Gr-Röm)
trugen nun Tobias Würzberger und Zauri Devadze aus. „Waldi“ hatte mit dem Bayreuter ein echtes Ass gezogen und fand nur selten die richtigen Mittel gegen den, körperlich sehr starken, Sportler vom
Main. Trotz großem Kampf musste er sich noch in der ersten Kampfhälfte mit 16:0 mit technischer Überlegenheit geschlagen geben.
Das letzte Duell des Abends war das im Limit bis 75Kg (FR). Hier feierte der Zella-Mehliser Nachwuchsathlet Michel Rietzscher sein Saisondebüt gegen Aravat Gioev. Michel, der sich im Dienst der
Mannschaft im ungeliebten Freistil aufstellen ließ, wusste um die Stärken seines Gegners, gegen den er bereits im letzten Jahr zu kämpfen hatte. Gioev brachte den Thüringer bereits nach wenigen
Sekunden mit einem sauberen Wurf in die Unterlage. Davon unbeirrt wehrte sich Rietzscher und konnte, wenig später, zum Obermann werden. Als es im Stand weiterging, packte der Bayreuther erneut einen
Achselwurf aus und „Hanz“ fand sich plötzlich in der gefährlichen Lage. Nun zeigte der Rennsteigsportler großen Kampfgeist. Fast 45 Sekunden stand er wie gemauert in der „Ringerbrücke“, und konnte
den Schultersieg noch einmal abwenden. Als er, wenig später, wieder durch einen Achselwurf seines Widersachers überrascht und erneut lange in der Brücke stehen musste, gingen ihm jedoch langsam die
Kräfte aus und nach 02:25 Minuten musste er den Schultersieg seines Gegners hinnehmen. „So eine saubere Brücke hab´ ich ja schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Nehmt euch alle mal ein Beispiel
daran, Jungs“ lobte ihn sein Mannschaftsleiter, Udo Behrendt nach dem Kampf. Damit endete der freundschaftliche Vergleich zwischen dem RCA Bayreuth und der KG Südthüringen mit 16:30. Das offizielle
Ergebnis wird wohl im Laufe der Woche durch den Ligen-Referenten der Landesliga auf 0:48 geändert werden. Bereits am nächsten Wochenende kämpfen die Ringer wieder auf heimischer Matte in Albrechts.
Als Gegner kommt mit der Drittvertretung der Nürnberger „Grizzlys“ der Aufsteiger und damit ein unbekannter Kontrahent nach Suhl.
Michael Koch
Spitzenkampf gewonnen!
Fünfunddreißig zu Sechzehn. Hätte es letzte Woche Samstag vor 19:00 Uhr jemand gewagt, dieses Ergebnis auszusprechen, hätten wohl viele den sprichwörtlichen Besen
fressen müssen. Nach dem Wiegen hatten die Verantwortlichen der Kampfgemeinschaft Südthüringen schon ein gutes Gefühl. „Ich glaube, dass wir heute gewinnen können.“ Wusste Trainer Andre Schedler den
Kampf einzuschätzen.
Und dann ging es endlich auf der Matte los. Mit Robin „Mütze“ Kapp und Fabian Weiland (57Kg FR) starteten die „Fliegengewichte“ in den Abend. Mütze erwischte jedoch einen Fehlstart und lief seinem
Gegner förmlich in einen Schulterschwung. So dauerte es nur 40 Sekunden, bis sich der leichteste im Trikot der KG auf beiden Schultern wiederfand. Gleich ging es Anthony „Alf“ Fink gegen Steve
Schmidt (130 Kg FR). „Alf“ erwartete mit dem Rehauer Schwergewichtler gewiss kein leichtes Los und doch verkaufte er seine Haut so teuer wie möglich. Trotz großem Kampfgeist musste auch er sich nach
kurzer Zeit vom wohl besten Schwergewichtler dieser Liga Schultern lassen. Bis hierher also alles Andere, als ein Auftakt nach Maß.
Als nächstes wurde das Zella-Mehliser Nachwuchstalent Max Wieland und sein Gegner Gregor Döhn (61Kg Gr-Röm) auf die Matte gebeten. Max machte der bezeichnung „Nachwuchstalent“ alle Ehre und zeigte
einmal mehr, dass er sich die vielen Vorschusslorbeeren allesamt verdient hatte. Nach nicht einmal einer Minute drehte sich der Thüringer Spross ein, warf seinen Widersacher auf beide Schultern und
hielt ihn, bis der fehlerfrei agierende Kampfrichter, Rainer Knauer, zum Schultersieg auf die Matte klopfte. Weiter im Limit bis 98Kg (Gr-Röm). Hier war erneut das Zella-Mehliser Urgestein, Martin
Zeuner gefragt. Seinen Kontrahenten, Marius Dülberg hatte er voll unter Kontrolle und nach nur 53 Sekunden tat er es seinem Vorkämpfer gleich: eindrehen, werfen, festhalten, Schultersieg. Konstantin
Brandt und Moritz Rausch (66Kg FR) kamen als nächstes zum Zug. So sicher wie gewohnt und fast schon ein bisschen Lässig sammelte der Thüringer Freistilexperte Punkt um Punkt. Noch zur Pause war beim
Stand von 4:0 alles offen. Doch auch in der zweiten Kampfhälfte wusste sich Rausch nicht gegen die rasanten Angriffe von „Knosti“ zu wehren und nach 6 Minuten wurde er zum 8:0 (3:0) Punktsieger
Schwer auszumachen war der nun Folgende Kampf. Tobias „Waldi“ Würzberger traf in der Gewichtsklasse bis 85Kg (FR) auf Jonas Baumgärtel. Nach einem kurzen Abtasten legte der Zella-Mehliser gleich
richtig los und konnte mit einer 4:0 Führung in die Pause gehen. Danach dasselbe Bild. Waldi griff sicher an und sammelte Punkt um Punkt, bis er nach den vollen 6 Minuten Kampfzeit zum verdienten 8:0
(3:0) Punktsieger ernannt wurde. Das letzte Duell vor der Pause bestritten nun Robert Recknagel und Richard Döhn (75Kg Gr-Röm). Der Albrechtser in Diensten der Kampfgemeinschaft zeigte einmal mehr
seine brillante Technik und punktete den Oberfranken nach allen Regeln der Kunst aus. Bereits nach dreieinhalb Minuten wurde er so zum Sieger durch technische Überlegenheit. 18:8 war also der
Pausenstand und langsam ahnte Man zumindest, dass es einen Sieg geben könnte. Nach der Pause eröffneten wieder die beiden „Leichten“ Robin Kapp und Fabian Weiland (57Kg), diesmal im klassischen Stil.
Es war einfach nicht Mützes Tag, denn, wie schon im ersten Aufeinandertreffen, dauerte es keine halbe Minute, bis er sich abermals auf Schultern seinem 10 Kilogramm schwereren Gegner geschlagen geben
musste. Was nun im Griechisch-Römischen Vergleich bis 130 Kg zwischen Tim Jahnke und Magnus Dülberg folgte, brachte selbst den ruhigsten Zuschauer vom Hocker. Nach einer Minute des Abtastens legten
beide Ringer los und lieferten sich den Kampf des Abends. Beide waren voll auf Sieg eingestellt und dementsprechend offensiv, jedoch gelang es keinem der Beiden, wirklich zu Punkten. Ein 2:2
zur
Pause hätte Tim, noch nicht gereicht und als sein Gegner in der zweiten Kampfhälfte seine Führung noch zum 3:2 ausbaute, nahmen die Anfeuerungsrufe in der Halle stetig an Lautstärke zu. Tim gab
alles, was er hatte und der Rehauer Sportfreund wich zunehmend aus. So sah es auch der Kampfrichter und gab Dülberg eine Passivitätsermahnung, welche mit einem Punkt für den Rennsteigsportler einher
ging. Damit führte Tim und konnte diese Führung auch gegen einen Schlussspurt seines Kontrahenten verteidigen. Nach den vollen 6 Minuten feinstem Ringkampf ging er nunmehr als 3:3 (1:0) Punktsieger
im Jubel der Zuschauer unter. Weiter im Limit bis 61Kg (Fr) Hier hatte es Jonas Sauerteig mit Patrick Schulze zutun. Auch hier versteckte sich keiner der beiden Athleten und es ging hin und her, bis
Jonas nach 1:30 Minuten unglücklich in einen Konter lief und sich, trotz großem Kampf, schultern lassen musste. Den vierten Kampf nach der Pause lieferten sich Michael Koch und Marius Dülberg (98Kg
FR). „Michel“ geriet schnell in Rückstand, wusste diesen aber mit seiner Spezialtechnik, der „Schleuder“ in eine Führung zu drehen und diese geschickt auszubauen. Mit einer 6:2 Führung ging es in die
Pause. Danach ein konnte der Recke aus Rehau die Lücke mit einem Beinangriff nochmal kleiner werden lassen und der Thüringer Mannschaftskapitän ließ sich mehr und mehr den Kampfstil von Dülberg
aufzwingen, bis dieser sich nach vier Minuten und einem blitzsauberen „Kopfhüftschwung“ plötzlich in der „Brücke“ wiederfand. Nach einer weiteren halben Minute klopfte der Kampfrichter zum
Schultersieg ab. Jetzt hielt es endgültig keinen Zuschauer mehr auf seinem Platz, doch das sollte noch
lange nicht das Ende sein. Dustin Richter und Moritz Rausch (66Kg Gr-Röm) waren nun an der Reihe. Es war der Sportler aus Rehau, der den Kampf bestimmte. Bereits nach der ersten Hälfte war ein
bedrohlicher 0:11 Rückstand im Mannschaftseigenen Live-Ticker zu lesen. Die Antwort darauf brachte aber alle zum Schmunzeln: „Kein Stress, Jacque holt ihn in den letzten 10 Sekunden auf KH
(Kopfhüftschwung)“ und fast genauso sollte es kommen. Nach gut 5 Minuten beim Zwischenstand von 0:9 packte Jacque „das Ding“ aus und sein verwunderter Widersacher zählte plötzlich die Lampen an der
Decke. „Schultersieger: Dustin Richter! Vier Mannschaftspunkte für die Kampfgemeinschaft Südthüringen“ hallte es durch die Lautsprecher. Damit war der Mannschaftskampf entschieden und alles, was noch
kam, war nur die sprichwörtliche Kirsche auf der Sahne. Im zweiten Vergleich bis 85 Kg (Gr-Röm) trafen Martin Zeuner und Jonas Baumgärtel aufeinander. Martin begann gewohnt ruhig und sammelte stetig
Punkte. Nach zwei Minuten und einer Passivitätsermahnung seines Gegners schickte er den Rehauer in die Unterlage und speile sein ganzes Können im Bodenkampf aus. Ganze 6 Rollen konnte Zeuner seinem
Gegner abnehmen und nach nur 2:41 Minuten holte er 4 weitere Mannschaftszähler mit einem Sieg durch technische Überlegeneheit. 75kg Freistil, der letzte Kampf des Abends. Ausgetragen zwischen André
Hötzel und Richard Döhn. Entscheiden können hätte dieser Vergleich nichts mehr, gewinnen wollte André natürlich trotzdem. Und das tat er. Und wie. Kein Abtasten, keine Eingewöhnung, ein blitzsauberer
Beinangriff, ein fester Halt in der „Brücke“ und nach nur 43 Sekunden stand der Schultersieg für den Albrechtser im Trikot der Kampfgemeinschaft fest. Damit war es geschehen: Die Kampfgemeinschaft
Südthüringen stürzt den Tabellenführer mit 35:16 fulminant vom Trohn der Landesliga Nord. Den Platz an der Sonne gilt es aber bereits nächsten Samstag beim derzeitigen „Kellerkind“, dem RCA Bayreuth
zu verteidigen. Den nächsten Heimkampf bestreiten die Ringer um Mannschaftsleiter Jan Meinunger dann am 06.10.2018 gegen die Drittvertretung der Nürnberger „Grizzlys" in der Sporthalle “Am Bock“ in
Albrechts.
Michael Koch
Sieg, Sieg, Auswärtssieg!
Die erste Auswärtsfahrt der Kampfgemeinschaft Südthüringen am 15.09.2018 war ein voller Erfolg. Mit 21:28 konnte man die Schmach aus dem Vorjahr vergessen machen und ein
weiteres Achtungszeichen in der Landesliga Nord setzten. Schon an der Waage „gewannen“ Max Wieland (61Kg Gr-Röm & FR), Dustin Richter (66Kg Gr-Röm) und Konstantin Brandt (66Kg FR) jeweils 4
Punkte, da die Heimmannschaft vom ASC Röthenbach hier keine Sportler stellen konnte. Eine Hypothek, die bis zum Ende reichen sollte.
Wirklich gerungen wurde aber auch. Auf der Matte begannen die ganz „Leichten“, Gabriel Dederer und Robin Kapp(57Kg FR). „Mütze“ war in seinem zweiten Mannschaftskampf für die Kampfgemeinschaft noch
sichtlich aufgeregt und lief bereits nach eineinhalb Minuten in einen Schwunggriff seines Gegners. Nach großem Kampf in der Brücke musste sich Robin jedoch auf Schultern geschlagen geben.Ein ganz
anderes Bild anschließend im Schwergewicht (130Kg FR). Hier traf Tim Jahnke auf Patrick Hampel. Tim war gut in Form und beherrschte seinen gut 20Kg leichteren Gegner spielend. Tim spulte die ganze
Technik-Palette einmal ab. Armdrehschwung, Beinangriff, Schleuder und sogar ein „Wurf über die Brust“ zeigte der schwerste Thüringer im Freistil und so dauerte es nur viereinhalb Minuten, bis er zum
Sieger durch technische Überlegenheit. Nach der Kampflosen Siegerverkündung von Max Wieland (61Kg Gr-Röm) waren nun Martin Zeuner und Poorya Zaheri gefragt (98Kg Gr-Röm). Der Thüringer Routinier
begann verhalten, aber zielstrebig und wusste seinen Gegner zu beherrschen, bis dieser nach eineinhalb punktlosen Minuten Zusehens ruppiger wurde. Es war einfach nicht die Art von Martin sich zu
grenzwertig fairen Aktionen hinreißen zu lassen und so sammelte der Röthenbacher Punkt um Punkt. Nach vollen 6 Minuten musste sich Martin mit 15:3 (3:0) geschlagen geben. Im Anschluss konnte
Kostantin Brandt (66Kg FR) wieder 4 Kampflose Punkte einstreichen, bevor Tobias „Waldi“ Würzberger und Majid Dadashi (86Kg FR) an der Reihe waren. Waldi stelle sich in den Dienst der Mannschaft und
lief um ungeliebten Freistil auf. Gleich zu Beginn überraschte ihn Dadashi mit einem schnellen Beinangriff und setzte im Boden weiter fort. Im weiteren Verlauf gelang es dem Recken aus Zella-Mehlis
zwar, die Angriffe seines Kontrahenten abzuwehren, selbst Punkten konnte er jedoch nicht. Nach der Kampfpause und den Anweisungen des Trainers konnte Waldi seinen Kampfstil weiter anpassen, startete
eigene Aktionen und wurde stetig stärker. Leider lief er nach knapp 5 Minuten in einen Konter seines Gegners und musste damit die technische Überlegenheit des Röthenbachers anerkennen. 75Kg (Gr-Röm)
der letzte Kampf vor der Pause. Hier hatte es Robert Recknagel mit Ehsan Hekmat zutun. Auch Robert hatte sichtlich Mühe, sich dem harten Kampfstil seines Widersachers anzupassen. Der Kampf verlief
ausgeglichen, jedoch war es der Heimsportler, der, durch nicht immer unumstrittene Kampfrichterentscheidungen, die Punkte auf sein Konto holte. Nach der vollen Kampfzeit musste sich Robert mit 10:0
(3:0) geschlagen geben und man lag zur Pause unerwartet mit 14:12 hinten. Nach der 20 minütigen Kampfpause und einem erneuten Einschwören der Mannschaft durch Trainer und Mannschaftsleiter wollte man
den Sieg nun noch ein bisschen mehr.
Der Auftakt missglückte erneut. Robin Kapp und Gabriel Dederer (57 Gr-Röm) trafen sich nur 32 Sekunden auf der Matte, bis Mütze sich nach einem schnellen Schwunggriff auf beiden Schultern wiederfand.
Im Wissen beim Zwischenstand von 18:12, nun punkten zu müssen, bestritt Tim Jahnke seinen zweiten Kampf gegen Patrick Hampel (130 Gr-Röm). Auch hier machte Tim seine Sache mehr als gut und wurde
verdient zum Matchwinner. Durch vielseitige und lupenrein ausgeführte Techniken, gelang es Tim, erneut zum Sieger durch technische Überlegenheit zu werden. Nachdem Max Wieland zum zweiten Mal 4
kampflose Punkte (61Kg FR) einstrich, musste Michael Koch gegen Milad Yousefi (98Kg FR) ran. Der Thüringer nutze seinen Gewichtsvorteil von gut 15 Kg und hatte seinen Widersacher stets unter
Kontrolle. Mit einer Komfortablen 0:11 Führung konnte er nach der Pause die Anweisung: „Michel, nur noch sicher jetzt! Vier sichere Punkte und wir sind durch!“ seines Trainers umsetzen und packte mit
einem Kopfhüftschwung noch die letzten Zähler zur technischen Überlegenheit drauf. Als nun Dustin Richter (66Kg Gr-Röm) abermals 4 Kampflose Punkte in die blaue Ecke holte, war der Kampf entschieden
und man konnte sich, trotz der aufgeheizten Stimmung in der Halle leicht entspannen. Im Duell der Gewichtsklasse bis 86Kg (Gr-Röm) waren es erneut Martin Zeuner und Poorya Zaheri, die aufeinander
trafen. Der Kampf verlief ähnlich dem ersten Duell. Martin konnte sich jedoch der Aktionen seines Gegners im Kampfverlauf immer besser zu erwehren und sammelte bald die ersten Punkte. Doch erneut
wusste sich der Röthenbacher nur Regelwidrig zu helfen. Trotz allem blieb es ein spanungsgeladenes Duell, dass sich sehen ließ. Martin führte bis kurz vor Ablauf der Kampfzeit, bis er in einer
unaufmerksamen Sekunde noch einmal in einen Konter lief und somit den Kampf 12:9 (2:0) verlor. Der letzte Vergleich des Abends war, wie gewohnt in der Hinrunde, der Freistilkampf bis 75Kg. Andre
Hötzel und Reza Partovi waren es, die der Kampfrichter zur Mattenmitte bat. Was nun folgte, war ein zwar sehr ruppiger, dennoch ein schön anzusehender und spannender Freistilkampf. Nach einigen
grenzwertig harten Aktionen und umstrittenen Entscheidungen, gingen beide Sportler beim Stand von 3:1 in die Pause. Hier wurde Andre nochmals eingeschworen: „versuch´s, aber pass bloß auf, dass du
dich nicht verletzt!“. Nach der 30 sekündigen Unterbrechung hatte Andre plötzlich einen völlig anders agierendem Kontrahenten auf der Matte. Der Sportfreund von der Pegnitz war offenbar darum bemüht,
nur keine Wertungen abzugeben und rannte förmlich davon. Da der Kampfrichter nicht einschritt und es „Hötz“ folglich schwer fiel, zu Punkten, ging der Kampf nach der vollen Kampfzeit mit 3:1 (1:0) zu
ende.
Damit lautete das Endergebnis 21:28 und die Kampfgemeinschaft holte den zweiten Sieg im zweiten Kampf. Nun heißt es aber wieder „Ab in die Trainingshalle“, denn schon nächste Woche kommt mit dem RSC
Rehau der Vorjahressieger in die Dreifelderhalle nach Mehlis zum vermeintlichen Spitzenkampf in dieser Saison.
Der Plan ging auf!
„Samstag, 8. September 2018, 15:00 Uhr. Herzlich Willkommen zur Landesliga Nord im Ringen.“
Das waren die ersten Worte des Hallensprechers in der Saison 2018. Und auf einmal war es soweit. Monate der Vorbereitung, Jahre des Trainings. Alles wieder für diese 14 Mannschaftskämpfe in der neuen Saison, die am gestrigen Samstag in Zella-Mehliser Festzelt begann.
Es war keine leichte Vorbereitung in diesem Jahr. Noch am Freitagabend vor dem Kampf gingen letzte Hiobsbotschaften von Verletzungen ein und die Verantwortlichen der Kampfgemeinschaft Südthüringen waren gezwungen, den Plan nochmals völlig über den Haufen zu werfen. Aber man sah auch, dass sich in dieser Mannschaft keiner hinter dem Anderen verstecken muss. Das Ergebnis spricht für sich.
Was nun auf der Matte geschah, war nichts weiter als Ringkampf in seiner schönsten Form.
Begonnen wurde, wie immer, mit den „Fliegengewichten“ (57Kg FR). Robin Kapp, der nach einigen Jahren der Abstinenz seinen Einstand in der Kampfgemeinschaft gab, hatte es nicht leicht, denn mit Yakup Bozkut hatte er einen Gegner der zwar 11 Jahre jünger, aber auch deutlich schwerer als er selbst war.
Nach kurzem „Abtasten“ Zauberte der Franke einen Achselwurf aus der Tasche und beförderte „Mütze“ auf beide Schultern.
Wie gewohnt standen sich anschließend die „schweren Jungs“ (130Kg Gr-Röm) Tim Jahnke und Thorsten Geiser gegenüber. Tim hatte klar die Oberhand und konnte seinen Kontrahenten nach nicht einmal einer Minute mit einem Armdrehschwung auf die Schultern befördern.
Im Klassischen Limit bis 61 Kg feierte Max Wieland sein Punktkampfdebüt. Auch Max überzeugte mit großer hingabe und Finesse. Seinen Widersacher Kilian Käppel überraschte er wieder und wieder mit tollen Techinken und wurde nach vollen 6 Minuten verdient zum 10:4 (2:0) Punktsieger erklärt. Auch im Griechisch-Römischen Duell in der Gewichtsklasse bis 98Kg konnte man einen Debütanten im Trikot der Kampfgemeinschaft sehen. Martin Zeuner, der für 3 Jahre nach Greitz „Ausgewandert war, hatte mit Benjamin Giegold kein leichtes Spiel. Jedoch ließ der Routinier aus Zella-Mehlis vor heimischer Kulisse nichts Anbrennen und brachte einen ungefährdeten 9:3 (2:0) Punktsieg mit in die Thüringer Ecke. Konstantin Brandt hatte es nun mit Mujib Rahman Ajasi (66Kg FR) zutun. Gewohnt sicher und mit der Ruhe von 10 Jahren Ringkampferfahrung begann „Knosti“ den Kampf. Nach einer kurzen Verletzungspause seines Gegners brauchte der Rennsteigsportler nur gute 2 Minuten, bis er mit einem Sieg durch Technische Überlegenheit die maximalpunktzahl einstreichen konnte. Im freien Ringkampf bis 86Kg waren nun Julian Soto-Dinarte und Gregor Herzing gefragt. Beide boten tollen Ringkampf und schenkten sich nichts, bis Julian nach einer Minute in die Unterlage geriet. Sein Gegner hatte gut gefasst und wollte Julian Rollen. Plötzlich Stille, der Albrechtser Freisilexperte blieb Verletzt auf dem Rücken liegen. Schultersieg. Am Abend dann die Schreckensnachricht auf dem Handy: „Rippe Gebrochen“. Auf diesem Wege möchten wir es nicht versäumen unserem Sportfreund gute Besserung und eine schnelle und vollständige Genesung zu wünschen!
75Kg klassischer Ringkampf: Robert Recknagel und Marius Müller bestritten den letzten Kampf vor der Pause. Auch hier war es der Thüringer, der den Kampf bestimmte. Seinen Gegner hatte Robert zu jeder Zeit unter Kontrolle zeigte tolle Techniken und beförderte den Hofer Nachwuchssportler unter dem Jubel der gut 350 Zuschauer mit einem Hüftwurf auf beide Schultern.
16:8 der Pausenstand. Nachdem die Beiden Tanzgruppen des AV/ Jugendkraft Concordia Zella-Mehlis den Zuschauern die Pause verschönert hatten, ging es gleich weiter. 57Kg, diesmal in Griechisch-Römischen Ringkampf. Wieder standen sich Robin „Mütze“ Kapp und Yakub Bozkut gegenüber. Wieder war es der Hofer, der den Kampf nach kurzer Zeit auf Schultern gewinnen konnte, indem er eine Unaufmerksamkeit des Thüringers ausnutzte und ihn mit einem „Kopfhüftschwung“ bezwang.
Im zweiten Kampf in der Kategorie bis 130 Kg (Gr-Röm) standen sich Tim Jahnke und Benjamin Giegold gegenüber. Tim begann stark und rang seinem Gegner Punkt um Punkt ab. Zur Pause kam Tim noch mit einer komfortablen 10:4 Führung, die er in Hälfte 2 sogar noch auszubauen wusste, bis auch er in einer unaufmerksamen Sekunde von einen Kopfhüftschwung des Franken überrascht wurde und sich auf Schultern geschlagen geben musste. Weiter im Limit bis 61Kg (FR) hier standen sich Jonas Sauerteig und Kilian Käppel gegenüber. Der Rennsteigsportler fackelte nicht lange und lieferte mit einem Schultersieg nach nur 34 Sekunden den schnellsten Kampf des Nachmittags auf die Matte.
Das 4. Duell nach der Pause bestritten Michael Koch und Thorsten Geiser (98Kg FR). „Michel“, der sich im Dienste der Mannschaft im ungeliebten Freistil wiederfand, zeigte, durchaus überraschend, dass er sich auch stilartfremd nicht verstecken muss. Beinangriff, Schleuder, Achselwurf und noch einmal sein Steppenpferd, die Schleuder machten den Thüringer Mannschaftskapitän nach genau viereinhalb Minuten zum Sieger durch Technische Überlegenheit. Den Vergleich bis 66Kg (Gr-Röm) trugen Dustin „Jacque“ Richter und Mujib Rahman Ajasi aus. Der Hofer begann verhalten und „kassierte“ nach gut einer Minute eine Verwarnung wegen „negativem Ringen“. Weil er sich weiter dem Kampf entzog bekam „Jacque“ die Möglichkeit in der angeordneten Bodenlage den Kampf als Obermann fortzusetzten. Diese Chance ließ sich der Recke aus Zella-Mehlis nicht entgehen und beförderte seinen Gegner mit einer Hebeltechnik nach zweieinhalb Minuten auf beide Schultern.
Damit war „die Ziege gestreut“, wie der erfahrene Ringakampffreund zu sagen pflegt. Es war also Entschieden und die beiden abschließenden Kämpfe konnten das Ergebnis nicht mehr entscheidend verändern. Davon unbeeindruckt legte Tobias „Waldi“ Würzberger gegen Gregor Herzing (86Kg Gr-Röm) nochmal eine Galavorstellung hin. Beide schenkten sich nichts und hielten den Kampf stets offen. In der Pause stand es 1:1 und beide hatten noch alle Möglichkeiten. Danach ging es hin und her. Führung für Herzing, Ausgleich, Führung für „Waldi“ und die gab er bis zum Ende nicht mehr her. Nach den vollen 6 Minuten tollem Ringkampf wurde der Zella-Mehliser verdient 10:7 (0:2) Punktsieger.
75Kg Freistil, der letzte Kampf des Tages. Hier standen sich André Hötzel und Marius Müller gegenüber. Auch hier hatte der Rennsteigsportler klar das Zepter des Handelns in der Hand. Andre beherrschte seinen Widersacher nach Belieben und zeigte verschiedenste Techniken und Würfe, bis er nach 2:50 Minuten als Sieger durch Technische Überlegenheit die maximalpunktzahl von 4 Mannschaftspunkten einstrich.
Somit lautete das Endergebnis 34:16 für die Auswahl aus Südthüringen. Vor allem der Trainer, Andre Schedler, der sich zur Zeit beruflich in Brasilien befindet lobte sein Team via Chatnachricht für den gelungenen Saisonauftakt.
Da sich der Vorjahressieger RSC Rehau gleich im ersten Saisonkampf gegen Nürnberg III einen Patzer erlaubte, stehen die Südthüringer nun an der Pole Position der Tabelle, aber diese gilt es nun zu verteigigen, denn schon nächstes Wochenende steht mit Röthenbach ein schwerer Gegner bei der ersten Auswärtsfahrt in diesem Jahr auf dem Programm.