Das Experiment Bayernliga endet auf Platz sechs.
Das war sie also, die erste Bayernliga-Saison der Kampfgemeinschaft Südthüringen. Als Aufsteiger
starteten die Rennsteigsportler im Jahr 2019 erstmals Drittklassig im benachbarten Freistaat. Mit
einer Mischung aus jungen und wilden Sportsmännern aus dem eigenen Nachwuchs und reichlich
„Zurückgeholten“ Ringern, die im Training wie im Wettkampf ihre Erfahrungen weitergaben und der
einen oder anderen Überraschung sorgten die Verantwortlichen aus Zella-Mehlis und Albrechts für
ein ausgeglichenes Team, das jedoch vor Beginn der Serie selbst nicht richtig wusste, wo es sich
einordnen soll. Allerdings ging auch in diesem Jahr die Vorbereitung nicht ohne die üblichen
Personalsorgen von der Hand. So wusste man bis eine halbe Stunde vor Anpfiff des ersten
Kampftages schlicht nicht, wer in der Klasse bis 61Kg ringen sollte und die schwere Verletzung von
Cedrik Dellit, dem gesetzten Stammringer im griechisch-römischen Limit bis 98Kg der „Zweiten“ war
allen noch im Gedächtnis. Es mussten also Lösungen her und es kam, wie so oft der Zufall zur Hilfe.
Gezeichnet von einer schweren Erkältung schaute Dustin Richter, eigentlich aus einem ganz anderen
Grund zum Vorkampf der KGII vorbei. Auf die Bemerkung dass er sehr schmächtig aussähe stellte er
sich, selbst verwundert auf die Waage und stellte lakonisch fest: „Braucht ihr ´nen 61er? Ich kann das
machen!“ Damit lief die KG bereits zum ersten Kampftag mit einer Gala-Truppe auf. Große Namen
und große Überraschungen sicherten nach dem 28:16 Erfolg der Zweiten einen viel umjubelten
ersten 16:9 Heimsieg vor 350 Festzelt-Zuschauern und dem Zella-Mehliser Stadtfest damit einen
Grund mehr, ausgelassen zu Feiern.
Die erste richtige Klatsche kassierten die Ringkämpfer gleich am zweiten Wochenende dieser Saison.
Nachdem Südthüringens Zweite wieder mit einem 27:28 gegen die Bayernliga-Reserve der KG
Röthenbach/Erlangen glänzte, musste sich die Erste bereits an zu diesem frühen Zeitpunkt mit
großen Verletzungssorgen plagen. Neu im Lazarett war neben einigen Erkälteten auch der Stamm-
71er, Robert Recknagel, der sich beim Kampf in Festzelt schwer am Daumen verletzte und fast die
ganze Hinrunde ausfiel. Jedoch war die unvollständige Mannschaft nicht das Zünglein an der Waage.
Röthenbach/Erlangen hatte einfach den besseren Tag erwischt und so fuhr man mit einer bitteren
32:2 Niederlage wieder nach Hause.
Im zweiten Heimkampf des Jahres kam einer der absoluten Titelfavoriten, der TV Unterdürrbach
nach Zella-Mehlis. Wieder auftrumpfen konnte die Zweite. Gegen die Südthüringer
Nachwuchsmannschaft fand der TVU einfach keine Mittel und so sicherten sich die Recken um
Mannschaftsleiterin Romy Jahnke mit einem 36:16 den dritten Sieg im dritten Kampf. Ungleich
schwerer hatte es die Bayernliga-Truppe. Wenngleich man mit einer wirklich guten Mannschaft
antrat, und Konstantin Brandt, wie noch so oft in diesem Jahr vier kampflose Punkte einstrich, kam
man am Ende nicht über ein 12:13 hinaus.
Am letzten Septemberwochenende dann die große Erleichterung. Wie schon die Zweite im Vorkampf
(4:37) packte auch Südthüringens Erste mit einem 11:15 die nächsten Siegpunkte bei der WKG
Neumarkt/Feucht aufs Konto.
Am fünften Kampftag behielt man gegen den Dauerrivalen vom RSC Rehau erneut die Nerven und
Siegte, auch dank einer gewagten Auftsellungsvariante am Ende deutlich mit 23:9 vor heimischer
Kulisse und sammelte somit noch einmal Selbstvertrauen vor dem anschließenden Kampf gegen den
heißesten Titelkandidaten am folgenden Wochenende.
Am Folgewochenende gab sich mit dem TV Geiselhöring der Tabellenführer die Ehre in der
Albrechtser Sporthalle Am Bock. Aber auch Geiselhöring´s zweite war im Sturmlauf der Hinrunde
keine Hürde für die Reserve der KG Südthüringen mit einem 42:12 Kantersieg fegten die
Nachwuchsathleten ihre Gegner in nur einer dreiviertel Stunde von der Matte. Im Bayernliga-Duell dann das ganze Gegenteil. Obwohl Chefcoach Andre Schedler fast alle Register ziehen konnte, gewannen
die Gäste schließlich verdient mit 8:24.
Im abschließenden Duell der Hinrunde hatten es die Sportsmänner vom Rennsteig schließlich mit der Bayernliga-Mannschaft des TSV Weißenburg zu tun. Ganze drei Stunden saßen die Recken dafür im Auto
und nach dem bitteren Vorwochenkampf sinnte man nach dem nächsten Sieg. Dieser gelang auch, jedoch mit einer schlechten Nachricht: Robert Recknagel, gerade von der Stadtfest-Verletzung genesen,
verletzte sich erneut schwer. Damit war klar, dass diese Saison für den Albrechtser Punktegarant gelaufen war.
Alles neu in der Rückrunde. Nach der Umstellung der Gewichtsklassen und dem Heimrecht-Tausch blieb eins jedoch gleich, nämlich die stetigen Siege der zweiten Mannschaft. Beim AC Regensburg trumpften
die Nachwuchssportler erneut mit einem 21:31 auf, während sich die Erste, die in Teilen unbesetzt oder gar mit dem vierten Mann einer Gewichtsklasse starten musste, knapp mit 15:14 verlor.
Es folgte die Unglückssträhne der Saison. Gegen Erlangen/Röthenbach, Unterdürrbach und die WKG Neumarkt/Feucht gingen die Kämpfe jeweils deutlich mit 14:21, 25:8 und 16:20 verloren. Keine Spur von
Verunsicherung indes bei der Zweiten. Die KG-Reserve gewann auch diese drei Kämpfe jeweils mit 38:16, 0:48 und 41:4 und konnte in Unterdürrbach bereits vorzeitig den Meistertitel der Gruppenliga Nord
feiern.
Das vorzeitige Ende der Negativserie brachte erneut der RSC Rehau. Wie schon im Hinkampf zauberte Mannschaftsleiter Jan Meinunger eine Gala-Aufstellung aus dem Hut und die Rehauer Recken wurden mit
14:20 in die Schranken gewiesen.
Am letzten Kampftag der Gruppenliga kassierte dann die Zweite ihre erste Niederlage im letzten Saisonkampf. Zwei ganze Teams hätte der Trainer mit seinen verhinderten Sportlern aufstellen können und
so musste Andre Schedler mehr als einmal tief in die Trickkiste greifen, um überhaupt zwei Mannschaften ins Rennen schicken zu können. Erwartungsgemäß deutlich unterlagen beide Mannschaften mit 42:8
und 31:4 in Geiselhöring.
Das versöhnliche Ende brachte dann wieder der TSV Weißenburg. Zum Saisonfinale vor heimischen Publikum zogen die Südthüringer gegen dezimierte Weißenburger noch einmal alle Register und liefen mit
der stärksten Mannschaft der ganzen Saison auf. Dass man bereits nach dem Wiegen acht kampflose Punkte inne hatte, war nur einer von vielen Gründen für den deutlichen 28:4 Heimsieg kurz vor
Weihnachten.
Damit landet die Kampfgemeinschaft Südthüringen im ersten Jahr in der Bayernliga Nord auf einem guten sechsten Tabellenplatz nur drei Zähler hinter dem Dritten und fährt ein respektables Endergebnis
ein, mit dem man so nicht gerechnet hatte. Selbstsicher stellen die Sportler letzlich fest, dass sie genau da sind, wo sie hingehören. „Man muss nicht jeden Kampf gewinnen, allerdings haben wir auch
manches Mal richtiges Pech gehabt.“ Resümiert Mannschaftskapitän Michael Koch noch am letzten Kampftag in Albrechts.
Das Fazit aus einer guten, wenngleich durch die Doppelbelastung und die vielen Verletzungen anstrengenden Saison ziehen die Ringer dieser Tage im Stillen und gehen dann gestärkt in das neue
Wettkampfjahr, das bereits am zweiten Januar-Wochenende wieder beginnt.
Was nun der Bayrische Ringerverband aus der Umgliederung der Ligen macht, weiß in diesem Jahr noch keiner. Erwartet wird aber, dass die Kampfgemeinschaft Südthüringen im Jahr 2020 in der Landesliga
eingruppiert wird. Wie dort das Wettkampfsystem und die Zusammensetzung der Mannschaften sein wird, wird man wohl erst weit im neuen Jahr erfahren. Eins jedoch steht schon
heute fest: fertig sind die erfolgshungrigen Sportsmänner aus Südthüringen noch lange nicht.
Michael Koch
Volles Programm zum Saisonfinale!
Dass der Südthüringer Ringer-Chefcoach Andre Schedler einige Hochkaräter im Kader der Kampfgemeinschaft Südthüringen hatte, war bekannt, jedoch schaffte er es zum letzten Kampfabend am gestrigen
Samstag wie nur selten in dieser Saison eine fast unschlagbare Truppe gegen den Tabellennachbarn, den TSV Weißenburg auf die Matte zu stellen. Mit einigen großartigen Ringkämpfen, tollem
Rahmenprogramm und reichlich Freibier feierten die Ringer der KG zusammen mit ihren Fans das Ende einer Saison, die so wohl nur die Wenigsten erwartet hätten.
Für den Südthüringer Fliegengewichtler, Linus Jurke (57Kg GR) hatten die Gäste keinen Sportler mit im Aufgebot und so gewann der Waltershäuser seine vier Mannschaftszähler bereits auf der
Waage.
Auch der Südthüringer Routinier, André Brodrecht konnte schon beim Wiegen einen Erfolg vermelden. Sein Gegner hatte fast zehn Pfund zu viel auf den Hüften und so wurde auch in der Klasse bis 66 Kg
(GR) nur ein Freundschafstkampf ausgetragen, den Brodrecht souverän auf Schultern gewann.
Auf der Matte mussten also die Schwergewichtler, Tim Jahnke und Rene Prosiegel (130 FR) beginnen. Tim hatte es wohl eilig an diesem Abend und ließ die obligatorische Abtastphase gleich ausfallen.
Nach nur einer halben Minute war es der Thüringer, der sich blitzschnell am Arm seines Gegners eindrehte, dieses warf und bis zum Schultersieg auf dem Rücken festhalten konnte.
Kostantin Brandt traf im Limit bis 61Kg (FR) auf Said Khayauri. Gewohnt sicher und schnell trug der Thüringer Vizekapitän seine Beinangriffe vor. Fast ein bisschen Spielerisch nahm er dem jungen
Weißenburger ein ums andere Mal die Punkte ab, bis er nach eineinhalb Minuten zum Sieger durch technische Überlegenheit werden konnte.
KG-Routinier André Montag (98Kg GR) bekam mit David Hilpert den Sohn des Weißenburger Trainers zum Gegner. Gleich zu Beginn fasste sich Montag ein Herz und startete zahlreiche Angriffe bereits in der
ersten Minute. Gegen einen passiv und recht hart kämpfenden Hilpert sicherte er sich so eine kleine Pausenführung. Nach der Unterbrechung konnte zunächst der Gast in Führung gehen und so entwickelte
sich in der letzten Minute ein Kampf auf Messers Schneide. Letztlich gelang Montag kurz vor dem Ende der Kampfzeit noch der Umjubelte Zähler zum 7:6 (1:0) Punktsieg.
Damit war es schon wieder an der Zeit für die Kampfpause. Doch diesmal war es nicht einfach nur eine Pause, es war die Danke-Veranstaltung für alle Helfer der Kampfgemeinschaft. Nachdem die Dancing
Queens des AV Jugendkraft Concordia dem Publikum kräftig eingeheizt hatten, hatten die beiden Hallensprecher tüchtig Arbeit. Über 40 Namen lasen sie vor und baten jeden auf der Liste nach vorn auf
die Matte. Eine unfassbar große Schar vom Helfern tummelte sich alsbald vor den Zuschauern und wurde, neben reichlich Applaus, mit einem kleinen Präsent von der Mannschaft empfangen. Wie jedes Jahr
hatten die Ringer zum Dank für die tolle Unterstützung ein kleines Präsent besorg und dieses mit Dankeskarten, die die Mannschaft unterschrieben hatte noch Personalisiert.
Weiter im Mannschaftskampf machten nach der Pause Martin Zeuner und Thomas Hitz (86Kg FR). Zeuner, der sich im Dienst seines Teams in ungeliebten Freistil aufstellen ließ, startete überraschend
Angriffslustig. In der ersten Kampfhälfte ließ sich der Zella-Mehliser Musterathlet nicht aus der Ruhe bringen und baute langsam, aber sicher eine Führung auf. Nach der Unterbrechung hatte Hitz
jedoch die Schwachstelle Zeuners gefunden. Mit den schnellen Beinangriffen wollte Martin einfach nicht zurechtkommen und gab so seine Führung wieder her. Nach den vollen sechs Minuten wanderten also
durch den 5:12 Punktsieg Hitz´ die ersten zwei Zähler aufs Gästekonto. Asif Safari und Roland Scheibe (71Kg FR) waren nun an der Reihe. Asif begann etwas hektisch, konnte seinem Gegenüber aber mit
großem Kampfgeist zunächst die Führung entreißen. In einem sehr Taktischen Kampf legte Asif zwar alle Karten auf den Tisch, fand aber letztlich nicht die Richtigen Mittel gegen die starken Rollen des
Weißenburgers und musste sich unglücklich mit 4:9 (0:2) geschlagen geben.
In der Klasse bis 80 Kg (GR) machte Tobias Würzberger kurzen Prozess mit Lukas Posch. Gleich zu Kampfbeginn brachte „Waldi“ seinen Gegner in die Bodenlage, wo er ihn nach Belieben Rollen und werfen
konnte. Als nur noch zwei Zähler zum Überlegenheitssieg fehlten, ließ Würzberger Posch im Stand einfach an sich vorbeilaufen und holte mit dem „Take Down“ die Erforderliche Differenz heraus und ließ
sich zurecht Feiern.
Im Vorletzten Kampf des Abends (75Kg GR) hatte Andreas Mattauch mit Simon Will den wohl dicksten Brocken der Weißenburger vorgesetzt bekommen. Will, der National schon für reichlich Aufsehen gesorgt
hatte, begann stark, konnte gegen einen routinierten Mattauch nur selten zum Angriff kommen. Nach der Pause dann suchte Mattauch sein Heil im Angriff. Mehrmals scheiterte er, aber als er einmal durch
kam und Will im Boden nach Belieben rollen konnte, wechselte die Führung. Davon getrieben musste nun auch der Weißenburger mehr aus der Deckung kommen. Das, uns einen Fehltritt Will´s nutze „Made“
scharmlos aus und legte Will unter dem Jubel der Fans auf en Ast.
Damit war die Zeit für den allerletzten Kampf dieses Jahres gekommen. Diesen trugen André Hötzel und Manuel Wallmüller im Limit bis 75Kg (FR) aus. Auch wenn der Mannschaftskampf lange entschieden
war, wollte keiner der Beiden als Verlierer von der Matte gehen. Die erste Hälfte begannen beide verhalten, bis Hötzel seinen Widersacher nach eineinhalb Minuten mit einem Beinfeger in die
gefährliche Lage werfen und dort halten konnte. Der Pausengong rettete Wallmüller noch einmal vor der drohenden Schulterniederlage. Nach der Unterbrechung dasselbe Bild: wieder neutralisierten sich
die Beiden Kämpfer, bis „Hötz“ mit einem Beinfeger durchkam. Aber auch diesmal war die Zeit zu schnell vorbei und nach den vollen sechs Minuten wurde Hötzel zum verdienten 12:2 (3:0)
Punktsieger.
Damit war es schon wieder vorbei. Im letzten Saisonkampf überzeugt die Kampfgemeinschaft Südthüringen zu Hause gegen den TSV Weißenburg mit einem 28:4 Kantersieg und es war an der Zeit zu Feiern. Wie
jedes Jahr spendierte die Mannschaft ihren Fans Freibier und Zwiebelkuchen und reichlich Geschenke in einer kleinen Tombola. Bis zum Morgengrauen feierten die Sportsmänner aus Zella-Mehlis und
Albrechts zusammen mit Fans, Unterstützern und Betreuern den sechsten Platz in der Bayernliga Nord.
Michael Koch
Was für ein schwarzer Samstag.
Ganze neunzehn Absagen seiner Ringkämpfer gingen in der vergangenen Woche beim Südthüringer Chefcoach Andre Schedler. Krankheit, Arbeit und Verletzungen hätten fast den ganzen Auswärtskampf der
Kampfgemeinschaft Südthüringen im Niederbayrischen Geiselhöring platzen lassen. Einen Mangel an Ausreden hätte es also nicht gegeben und doch war der Scharfrichter an diesem Samstag ein andere,
nämlich die stärkste Mannschaft, die der TV Geiselhöring bis Dato in dieser Bayernliga-Saison auf die Matte schickte. Nachdem auch die, bislang ungeschlagene Bayernliga-Reserve der Südthüringer im
letzten Saisonkampf die erste 37:8 Klatsche verdauen musste, kam es für die „Erste“ noch dicker.
Nachdem sich der verletzte Linus Jurke gleich nach drei Sekunden schultern ließ, begannen Tim Jahnke und Simon Eisenhut im Limit bis 130 Kg (FR). Gegen den Freistilexperten des TVG fand Tim zusehens
nicht in den Kampf und ließ sich ein ums andere Mal die Punkte mit schnellen und kräftigen Beinangriffen entreißen. Nach den vollen sechs Minuten kam der 10:0 (3:0) Punktsieger schließlich aus
Geiselhöring.
Den einzigen Punktgewinn für die Gästeecke sicherte anschließend Konstantin Brandt gegen Jakob Rudi (66Kg FR). Körperlich, wie auch Technisch hatte „Knosti“ seinem Gegner einiges voraus und so
beherrschte er den jungen Bayern nach Belieben. Mit seinen bekannten, schnellen Beinangriffen und sicheren Bodentechniken brauchte der Thüringer Vize-Mannschaftskapitän nur etwas mehr als eineinhalb
Minuten, um zum strahlenden Sieger durch technische Überlegenheit zu werden.
In der Klasse bis 98Kg (GR) traf der Thüringer Nachwuchsathlet Cedrik Dellit auf Ullrich Blümel. „Ceddi“, der schon im Vorkampf der zweiten Mannschaft zwei Duelle bestritten hatte, hatte gegen einen
wirklichen Spitzenringer dieser Gewichtsklasse keine echte Chancen und unterlag nach nur 36 Sekunden technisch mit 16:0.
Auch im Vorpausenduell zwischen Dustin Richter und Kyrillos Poutakidis (66Kg GR) ließ der Routinier aus Geiselhöring nichts anbrennen und nahm „Jacque“ sicher einen 9:1 (3:0) Punktsieg ab.
Nach der Kampfpause dasselbe Bild. Julian Soto-Dinarte (86Kg FR) und Tobais Würzberger (75Kg GR) waren nach der Unterbrechung die beiden Einzigen, die es über die volle Kampfzeit schafften. Nach
jeweils sechs spannenden Minuten mussten aber auch die Beiden sich mit 3:0 und 2:0 geschlagen geben.
Die drei verbliebenen Nachwuchsathleten Michel Rietzscher, Jonas Sauerteig und Niklas Hentschke machten ihre Sache zur großen Zufriedenheit ihres Mannschaftsleiters Jan Meinunger gut, hatten aber mit
drei Auswahlringern aus Geiselhöring einfach zu dicke Brocken vorgesetzt bekommen und verloren jeweils technisch Unterlegen.
Damit verliert die Kampfgemeinschaft Südthüringen auch im Rückkampf deutlich, mit 31:4 gegen den designierten Staffelsieger aus Geiselhöring. In der nächsten Woche geht es für die Rennsteigsportler
dann in der Tabelle um nichts mehr. Dort stehen die Recken um Mannschaftsleiter Udo Behrend auf dem sechsten Rang und den können sie, sowohl nach oben, wie auch nach unten nicht mehr verlassen.
Trotzdem wollen sich die Ringkämpfer mit einem Sieg gegen den TSV Weissenburg aus der Saison verabschieden und haben sich auch wieder eine kleine Überraschung für ihre Fans ausgedacht. Der
Samstagabend wird also lang werden am nächsten Wochenende in der Albrechtser Turnhalle „Am Bock“.
Michael Koch
Rehau beendet die Südthüringer Durststrecke. Na endlich. Nach vier Wochen ohne Punktgewinn reisen die Ringkämpfer der Kampfgemeinschaft Südthüringen mit einem 14:20 Auswärtssieg vom Dauerrivalen der letzten drei Jahre, dem RSC Rehau zurück an den Rennsteig. Während sich Konstantin Brandt seine Punkte einmal mehr Kampflos an der Waage abholte, musste auch Halbschwergewichtler Andrè Montag nur in einem Freundschaftskampf auf die Matte. Sein Gegner, Magnus Dülberg hatte ganze zwanzig Pfund zuviel auf den Hüften und schenkte damit die Punkte schon vor Kampfbeginn her. Aber auch im ausgetragenen Freundschaftskampf ließ sich der Südthüringer Altmeister nicht lumpen und legte Dülberg kurz nach der Pause auf die Schultern. Auf der Matte begannen, wie gewohnt, die Leichtesten. Im Limit bis 57Kg (GR) traf Linus Jurke auf Gregor Döhn. Nach einer anfänglichen Führung für den Waltershäuser Nachwuchssportler drehte sich Döhn nach gut zwei Minuten zu einem blitzschnellen Wurf ein und legte Linus damit kurzerhand auf den Schultern ab. Auch bei den "schweren Jungs" bis 130 stand Tim Jahnke gegen Steven Schmidt auf verlorenem Posten. Nur zweieinhalb Minuten brauchte der schnelle Rehauer Schwergewichtler, um Jahnke mit sauberen und ausgefuchsten Angriffen die Punkte zum 16:0 Überlegenheitssieg abzunehmen. In der Klasse bis 66Kg (GR) traf nun Dustin Richter auf Moritz Rausch. "Jacque" startete gut, brachte seine Angriffe gegen Rausch nicht durch. Folgerichtig fand sich Richter als Obermann in der Bodenlage wieder. Mit dem, aus der Passivität Rausch's entstammenden 0:1 ging der Kampf in die Pause. Nach der Unterbrechung war es zunächst der RSC'ler, der den Vorwärtsgang eingelegt hatte. Nach der Passivität für Jacque und einer Rolle, besann sich der Thüringer schließlich auf das Gelernte und warf seinen Widersacher mit einem Kopfhüftschwung in die gefährliche Lage. Halten konnte er ihn jedoch nicht auf den Schultern und nach einer weiteren Minute schnellem Angriffs-Ringkampf wurde Dustin zum 3:5 (0:1) Punktsieger. Nach der obligatorischen Pause eröffneten mit Tom Reuß und Nick Raithel (86FR) zwei Nachwuchsathleten das Geschehen. Reuß hatte von beginn an das Sagen auf der Matte und überforderte seinen Gegner mit blitzschnellen Angriffen. Nur etwas mehr als zwei Minuten brauchte Reuß, um Raithel mit einer Hebeltechnik auf beiden Schultern abzulegen und damit vier weitere Mannschaftszähler auf das Gästekonto zu legen. Im Limit bis 71Kg (FR) stellte sich Andrè Brodrecht in den Dienst seines Teams und trat Stilartfremd gegen Adam Gorzynski an. Die ganze erste Hälfte brauchte "Brod", um sich auf die gekonnten Angriffe des Polen in Diensten des RSC einzustellen. Nach der Pause kam der Thühringer mehr und mehr aus der Deckung, konnte aber die Hypothek aus Hälfte eins nicht mehr aufholen und unterlag unglücklich mit 7:3 (2:0) nach Punkten. Das nachfolgende Duell im Limit bis 80KG (GR) fand zwischen Tobias Würzberger und Kevin Schulze statt. Noch zu Beginn neutralisierten die beiden Sportler sicher die Angriffe des jeweils Anderen und gingen mit einer knappen 7:0 Führung für Schulze in die Pause. Als der RSC'ler aber gestärkt und angriffslustig aus der Unterbrechung zurück kam, fand "Waldi" keine Mittel mehr und nach einem Wurf musste sich Würzberger auf die Schultern legen lassen. Damit lag man in der Mannschaftswertung zwei Kämpfe vor Schluss einen Zähler zurück. Aber Sorgenfalten suchte man vergebens auf der Stirn von Mannschaftsleiter Jan Meinunger. Im Wissen noch zwei Spitzenringer auf der Ecke stehen zu haben, strahlte auch Trainer Udo Behrendt die Ruhe eines Siegers aus. Zurecht, wie sich im anschließenden Duell von Andreas Mattauch und Jonas Baumgärtel (75Kg GR) zeigte. Beharrlich zeigte Mattauch das, woran sich so viele Ribgkampffans in Zella-Mehlis schon seit Jahren erfreuen: Angriffsringen aus dem Lehrbuch. Mit diversen Techniken und stets vorwärtsmarschierend nahm "Made" seinem Gegenüber sicher die Punkte zum 0:13 (0:3) Punktsieg ab. Und auch der letzte Südthürunger, Andrè Hötzel überzeugte auf ganzer Linie gegen Richard Döhn (75Kg FR). Nur eine Minute brauchte "Hötz" um Döhn mit einem Beinfeger von den Selbigen zu holen, und ihn auf beiden Schultern abzulegen.
Damit stand der 14:20 Auswärtssieg für die Kampfgemeinschaft fest. Nach vier bitteren Wochen ohne Punktgewinn stimmt das die Sportler zuversichtlich auf die letzten beiden Kampftage ein. In der nächsten Woche steht dann die längste Fahrt in dieser Saison an. Fast 400Km reist die KG dann zum derzeitigen Spitzenreiter nach Geiselhöring. Michael Koch
Irren ist menschlich.
Im Ringkampf ist es wie im Leben: nicht immer läuft alles nach Plan. So auch gestern bei den Ringern der Kampfgemeinschaft Südthüringen. Die „Zweite“ bereitete den Bayernligisten wie schon die
gesamte Saison wieder mit einem 41:4 Kantersieg den Hof und gewann damit auch den letzten Heimkampf dieser Saison klar.
Bei Südthüringens „Erster“ kam es hingegen schon beim Wiegen ganz dicke. Bei Mannschaftskämpfen ist es vorgeschrieben, dass jeder Mannschaftsleiter vor Wiegebeginn eine Wiegeliste mit den Namen und
Daten seiner Sportler beim Kampfrichter abgibt, aus welcher die Aufstellung für den Kampfabend hervorgeht. Ist die Wiegeliste einmal abgegeben, zählt nur noch das Niedergeschriebene. Bis hier ganz
normal. Doch beim Aufruf für die Klasse bis 86Kg (FR) wurden die Augen plötzlich groß bei den Rennsteigsportlern. Rief doch Kampfrichter Ronny Jurke aus Apolda plötzlich nicht den anwesenden Steffen
Barthelmes, sondern Julian Soto-Dinarte auf. Anfänglich dachten alle noch an einen Scherz, doch er las nur vor, was auf der Wiegeliste stand. Das unerklärliche war nun also passiert. Trainer Andre
Schedler hatte, in Gedanken versunken den falschen Mann auf die Liste geschrieben. Es ist üblich, die Wiegelist vor Abgabe von Anderen prüfen zu lassen, aber auch hier bemerkte keiner den Fauxpas. Da
es der erkrankte Soto-Dinarte natürlich nicht binnen weniger Minuten aus seinem Bett auf die Waage schaffte, musste man ihn wohl oder übel streichen und Steffen Barthelmes durfte nur zu einem
Freundschaftskampf gegen Fabian Thumshirn ran. Vier Punkte wanderten damit auf beide Mannschaftskonten, denn auch Konstantin Brandt (61Kg FR) blieb Kampflos, da die WKG Neumarkt/Feucht hier keinen
Sportler stellen konnte.
Auf der Matte begannen dann Linus Jurke und Rostislav Malikov (51Kg Gr.-Röm.). Von Beginn an hatte Linus einen schweren Stand gegen den erfahrenen und technisch ausgefuchsten Malikov. Noch vor der
Pause musste sich der thüringer Nachwuchssportler den Schneid engültig abkaufen lassen und Malikov wurde verdient zum Sieger durch technische Überlegenheit.
Bei den „schweren Jungs“ bis 130Kg (FR) traf tim Jahnke auf Tobias Schmid. Tim begann, wie schon im Hinkampf engagiert und startete gegen seinen deutlich schwereren Gegner mit schnellen Angriffen
durch. Stets vorwärtsgehend passierte Jahnke jedoch nach gut zwei Minuten ein kleiner Fehler, der Schmid die Tür zu einem Achselwurf öffnete. Diese Chance nutze das Neumarker Schwergewicht und packte
den, noch in Führung liegenden, Südthüringer auf beide Schultern.
Einen der schnellsten Kämpfe des Abends zeigte André Montag gegen Philip Hergert (98Kg Gr.-Röm.). Nicht einmal eine Minute brauchte der Routinier, um mit schnellen und unsagbar kräftigen Würfen
seinen Gegner schwindelig zu kämpfen. Zwischenzeitlich kam nicht einmal der Kampfrichter mit dem Zeigen der Wertungen hinterer, so schnell war Montag. Bei 16 Punkten Differenz pfiff der Mattenleiter
schließlich zum Sieg durch technische Überlegenheit ab.
Ungleich länger brauchte sein Mannschaftskamerad Dustin Richter gegen Marvin Prantl (66Kg Gr.-Röm.). „Jacque“, der in einem kräftezehrenden Duell der war, der vorwärts ging, hatte anfänglich noch
Schwierigkeiten, sich auf Prantl einzustellen. Je länger der Kampf dauerte, desto besser spielte der Südthüringer seine Trümpfe aus und Prantl, der technisch wie auch konditionell unterlegen war,
musste sich immer öfter den Angriffen von Richter beugen. In den letzten 5 Sekunden gelang es Jacque schließlich die letzten zwei Zähler zum Überlegenheitssieg zu sammeln.
Nach der Pause und dem Freundschaftskampf in der 86Kg- Klasse eröffneten Sebastian Scheidig und Pascal Meier (71Kg FR). Nur einen Angriff brauchte der Mehliser Bäckermeister an diesem Samstag. Einmal
brachte er Meier in die Bodenlage und dann zeigte er das, worauf so viele Fans ganze elf Jahre gewartet hatten: seine „Zange“. Einmal den Kopf und das Bein seinen Widersachers zusammengeschnürt und
schon war es nur noch eine Frage der Zeit, bis er zum Schultersieger wurde.
Knapp eine Minute dauerte es nun noch, bis Scheidigs Arm als Schultersieger in die Luft gehoben
wurde. Das Warten hat sich gelohnt, da waren sich alle einig.
Nun ging es mit Tobias Würzberger und Michael Schmid (80Kg Gr.-Röm.) weiter. In einem taktischen
Duell zweier Spitzenringer gelang es „Waldi“ nicht, seine eigenen Angriffe durchzubringen. Schmid,
der seit Jahren ein Punktegarant auf Seiten der WKG Neumarkt/Feucht ist, hatte klar das Sagen auf
der Matte, einschüchtern ließ sich der junge Würzberger davon aber nicht. Energisch versuchte
Würzberger mit zahlreichen angriffen zu punkten. Es sollte ihm aber nicht gelingen und nach den
vollen sechs Minuten Kampfzeit wurde Schmid verdient zum 0:11 (0:3) Punktsieger.
Das klassische Duell im Limit bis 75Kg trugen nun Andreas Mattauch und Armin Prantl aus. „Made“
war anfänglich noch vorsichtig gegen den Trainer der WKG gestartet, wurde aber mit den ersten
Punkten, die er erkämpfte Zusehens offensiver. Im stetigen Vorwärtsgang, hatte Mattauch klare
Chancen und nutzte diese konsequent zu Punktgewinnen. Nur eine Chance brauchte hingegen Prantl,
der einen Angriff Mattauchs konterte und den Südthüringer Routinier kurzer Hand auf die Schultern
legte.
Damit war alles für das große Finale im Freistil bis 75Kg zwischen André Hötzel und Alexander
Fröhlich angerichtet. Fröhlich, der beim Stand von 16:19 Mannschaftspunkten in der glücklichen
Lage, „nur“ den Vierer verhindern zu müssen. Hötzel hingegen musste den Vierer holen, um sein
Team noch zum Sieg zu führen. Also erwartete man einen passiven Fröhlich und einen „Hötz“, der
wehement versucht zu Punkten. Falsch gedacht. Beide lieferten sich ein Duell mit großer Klasse,
schnellen Angriffen, viel Leidenschaft aber wenigen Punkten. Noch zur Pause führte Fröhlich mit 1:0.
Im zweiten Kampfabschnitt dasselbe Bild. Beide griffen sich unentwegt an und kämpften die Angriffe
lange aus. Am Ende gelang dem Neumarker noch ein Punkt und Fröhlich gewann mit 1:2 (0:1) nach
Punkten.
Damit stand es fest: die Kampfgemeinschaft Südthüringen verliert auch den vierten Kampf in Folge
mit 16:20. Das war, unter den Umständen sehr bitter für die Männer aus Albrechts und Zella-Mehlis,
ändert jedoch vorerst nichts an der Tabelle. Hier bleibt die KG auf Rang 6 und hat immer noch gute
Chancen auf den Klassenerhalt. Für Chefcoach Andre Schedler es dennoch ein Tag zum vergessen.
Auch wenn der Kampf der 86ér auf der Matte verloren ging und das Endergebnis nicht geändert
hätte, ließ sich Schedler nicht mehr aufmuntern. Unter Tränen entschuldigte sich der Teamchef bei
seiner Mannschaft, die allesamt mit ihm fühlten. Einen Fehler hat schließlich jeder von uns schon
einmal gemacht. Davon wird die Ringer-Welt auch in Südthüringen nicht untergehen!
Michael Koch
Die 57-er Hypothek war zu groß.
Einen Ringkampf auf höchstem Niveau zeigten die Rennsteigsportler der Kampfgemeinschaft Südthüringen am vergangenen Wochenende. Doch während Südthüringens Reservemannschaft erneut einen 21:31
Auswärtssieg feiern konnte zogen die Sportsmänner der Ersten mit 15:14 nur knapp den Kürzeren.
Das leichteste Limit bis 57Kg konnten die Mannen um Chefcoach Andre Schedler in dieser Woche nicht besetzen und so holte Paul Przybylak vier Kampflose Mannschaftszähler.
In der Klasse bis 130Kg (FR) traf Pawel Wesolowski auf Yanic Schmid. Pawel, der sich im freien Stil besonders wohl fühlt, zeigte einen überzeugenden Kampf gegen den deutlich leichteren Schmid. Mit
tollen Angriffen und der Erfahrung aus tausenden Trainingsstunden hielt der Pole in Diensten der KG seinen Vorsprung bis zum Ende und wurde zum 4:8 (0:2) Punktsieger.
Den Kampf des Abends lieferten sich Kostantin Brandt und Janshid Mohamadi (61Kg FR). Hier trafen zwei waschechte Freistiler aufeinander. Brandt verstand es, seinen Gegner immer wieder mit schnellen
und cleveren Angriffen die Punkte zu stehlen. Nur zwei Pünktchen fehlte Ihm nach fürnf Minuten noch zur technischen Überlegenheit, doch dann konterte ihn Mohamadi und holte seinerseits Wertungen.
Nach sechs gerungenen Minuten wurde „Knsoti“ schließlich zum verdienten 4:13 Punktsieger.
„Schadensbegrenzung“ war das vorgegebene Motto für Mannschaftskapitän Michael Koch gegen Stefan Höpfl im Halbschwergewicht (98Kg Gr-Röm). Koch, der im dienst seines Teams in den klassischen Stil
umgestiegen war, machte seine Sache gut. Im Stand neutralisierten sich die beiden Sportler. Wie das eben ist, wenn zwei gleichstarke Ringer aufeinandertreffen, war der Kampf für das ungeübte Auge
zwar nicht Spektakulär, jedoch für die beiden Sportler unfassbar anstrengend und spannend. Da nun aber eine Entscheidung her musste schickte Kampfrichter, Christopher Geiger Koch zweimal mit
Passivitätsermahnungen in die Bodenlage. Auch hier verteidigte „Michel“ stark und ließ Höpfl nicht zum Zug kommen. Nach der vollen Kampfzeit wurde Höpfl mit „nur“ 3:0 (2:0) zum Punktsieger.
Das Duell vor der Pause bestritten nun Dustin Richter und Alexander Okhotnikov in der Klasse bis 66Kg (Gr-Röm). Gleich zu Beginn überraschte Okhotnikov „Jacque“ mit einem schnellen Schwung, der aber
Folgenlos blieb. Nun gewarnt zog Richter die Daumenschrauben enger und begann mit großer Mühe sein Heil in der Flucht nach vorn zu suchen. Seinen nun immer passiver agierenden Gegnüber bearbeitete
Jacque nach allen Regeln der Kunst und wurde nach der gesamten Kampfzeit zum verdienten 3:6 (0:2) Punktsieger.
Nach dem Pausentee eröffneten Julian Soto-Dinarte und Iheb Ben Gozlem (86Kg FR). Julian sah man die Strapazen des Abnehmens bereits zu Beginn deutlich an. Gozleb verstand es Julian immer wieder auf
dem „falschen Fuß“ zu erwischen und sich so eine komfortable Pausenführung zu erarbeiten. Nach der Unterbrechung begann Julian seinerseits mit schnellen Angriffen. Als sich der Meininger
Polizeischüler verletzte und nur noch unter Schmerzen weiterringen konnte, nutze der AC´ler seine Chance und sammelte die letzten Punkte zum Sieg durch technische Überlegenheit.
Max Wieland war noch am Freitagabend in der Klasse bis 71Kg (FR) ins Team „Gerutscht“. Im Kampf bekam er es nun mit Ahmad Zahiri zu tun. Im ungeliebten Freistil ließ sich Max den Schneid abkaufen und
musste sich den schnellen Beinangriffen seines Widersachers oft Beugen. Nach dreieinhalb Minuten wurde Zahiri schließlich zum Sieger durch technische Überlegenheit.
Die Klasse bis 80Kg (Gr-Röm) besetzten Tobias Würzberger und Oliver Schmidt. „Waldi“, der nun auch in den klassischen Stil umgestiegen war, machte seine Sache gegen den erfahrenen Schmidt gut
und beide neutralisierten sich in der ersten Kampfhälfte. In Durchgang zwei genügte Schmidt jedoch
eine einzige unaufmerksame Sekunde, um vier Zähler auf die Haben-Seite zu schaffen und damit den
Kampf mit 5:1 (2:0) nach Punkten zu gewinnen.
Damit ruhten alle Hoffnungen der Südthüringer auf den beiden 75ern, noch die ausstehenden acht
Mannschaftszähler zum Unentschieden zu retten. Den Anfang machte Andreas Mattauch gegen
Lukas Meyer (75Kg Gr-Röm). „Made“ ließ von Anfang an keinen Zweifel an seinem Siegeswillen und
trieb Meyer vor sich her. Einmal mit der Passivität im Boden konnte sich Meyer dann nicht mehr aus
der Fassung Mattauchs befreien und der Thüringer Altmeister rollte sich zum Sieger duch technische
Überlegenheit.
Ihm gleich wollte es auch Mannschaftskamerad André Hötzel gegen Anton Roth im Freistil bis 75Kg
tun. Auch Hötzel führte früh und sammelte fleißig weiter seine Punkte. Doch der Ac´ler war gewarnt
und wusste genau um seine Situation. Mehr schlecht als recht verteidigte Roth wehement und ließ
einfach keine Wertungen mehr zu. Mit dem Schlussgong gelang „Hötz“ dann noch ein „Vierer“ , der
aber nur noch zum 2:14 (0:3) Punktsieg reichen sollte.
Damit unterliegt die KG Südthüringen zum Rückrundenstart in Regensburg hauchdünn mit 15:14. Der
Stimmung sollte das aber keinen Abbruch tun, denn beide Mannschaften feierten sich- zu Recht.
Am nächsten Wochenende stehen die Recken um Mannschaftsleiter Jan Meinunger dann wieder auf
der Heimischen Matte. Die Kampfgemeinschaft Röthenbach/Erlangen wird mit beiden Mannschaften
als Gast erwartet. Nach der bitteren Hinrundenniederlage sinnen die Rennsteigsportler natürlich
nach Wiedergutmachung und hoffen auf die fleißige Unterstützung ihrer Fans.
Michael Koch
Die Pflichtaufgabe gemeistert!
Fast drei Stunden Autofahrt nahmen die Ringer der Kampfgemeinschaft Südthüringen auf sich, um in Mittelfranken gegen den TSV Weißenburg den letzten Kampf der Hinrunde zu bestreiten. Da Weißenburg nur
eine Bayernliga-Mannschaft stellt, hatte Südthüringens Zweite an diesem Wochenende Kampffrei.
Das erste Geschenk bekam wieder einmal Konstantin Brandt. Weil sein Gegner satte vier Kilo zu viel auf den Hüften hatte, gewann er Kampflos. Aber auch den ausgetragenen Freundschaftskampf gegen
Manuel Wallmüller (66Kg FR) gewann „Knosti“ technisch Überlegen ohne große Mühe.
Im Leichtesten Limit bis 57Kg (FR) traf Linus Jurke auf Johann Hüttmeyer. Die beiden Jugendlichen schenkten sich nichts und neutralisierten die Standtechniken des jeweils Anderen. Im Boden behielt
Linus lange die Oberhand, bis er sich nach zweieinhalb Minuten durch einen überraschenden Konter Hüttmeyers schultern lassen musste.
Bei den „schweren Jungs“ bis 130Kg (Gr-Röm) standen sich Pawel Wesolowski und Rene Prosiegel gegenüber. Gleich zu Beginn zeigte Pawel, dass es die richtige Entscheidung des Trainers war, den Polen
stilartfremd aufzustellen. Zwar war Pawel viel leichter, aber dafür technisch deutlich überlegen. Nach gut zwei Minuten gelang Prosiegel eine Schleuder, aus der sich Wesolowski befreien und seinen
Gegner auf beiden Schultern ablegen Konnte – Schultersieg.
In der Gewichtsklasse bis 61Kg (Gr-Röm) traf Abdul Azimi auf Lorenz Färber. Abdul, der in dieser Woche sein Debüt in der Bayernliga gab, brauchte nur wenige Sekunden, um seinen jugendlichen Gegenüber
schwindelig zu Kämpfen. Noch vor Ablauf der zweiten Minute wurde er zum umjubelten Sieger durch technische Überlegenheit.
Das Halbschwergewicht (98Kg FR) bestritten Michael Koch und David Hilpert. Koch nutzte stetig seinen Gewichtsvorteil und trieb den Jungen Weißenburger über den gesamten Kampf vor sich her. Angriffe
Hilperts konterte der Thüringer Mannschaftskapitän sicher und baute sich damit eine kleine Führung auf. Nach der Pause besann sich Koch gegen einen immer aggressiver auftretenden Hilpert darauf,
seinen Vorsprung ins Ziel zu bringen. Das gelang ihm und nach der vollen Kampfzeit wurde „Michel“ zum verdienten 2:4 (0:1) Punktsieger.
Nach der obligatorischen Aufwärmpause eröffneten Martin Zeuner Lukas Will (86Kg Gr-Röm). Gleich zu Beginn gelang es Zeuner, mit einem sehenswerten Wurf und anschließenden Rollen hoch in Führung zu
gehen. Clever verwaltete der Zella-Mehliser Musterathlet diese und wartete geduldig auf seine Chancen. Kurz nach der Pause bekam und nutzte er dieselbe zum 0:16 und damit zum Sieg durch technische
Überlegenheit.
In der Klasse bis 71Kg (Gr-Röm) traf Robert Recknagel auf Lukas Stengel. Robert, der seit der Saisoneröffnung mit einer Daumenverletzung zu kämpfen hat, begann stark und trieb seinen Kontrahenten
fleißig vor sich her. Zur Pause führte Recknagel bereits hoch und sollte, so die Anweisung des Trainers, „einfach weiter so machen“. Aber Stengel kam seinerseits gestärt aus der Kampfunterbrechung
und nutzte die eine unaufmerksame Sekunde Recknagels um ihn mit einer Hebeltechnik auf den „Ast“ zu legen.
Damit ruhten die Hoffnungen der Südthüringer nun auf Tobias „Waldi“ Würzberger, den „Sack zu zu machen“. Im Limit bis 80Kg (FR) traf er auf Benedikt Mastronicola. Waldi erwische den besseren Start
und ging nach einer Minute des Abtastens in Führung. Der Weißenburger Punktegarant, Mastronicola, wusste aber um die Situation seines Teams und zog das Tempo stetig an. Davon unbeeindruckt gelang es
dem Ur-Concorden stets den Kampf zu seinen Gunsten offen zu halten.
Nach den vollen sechs Minuten Kampfzeit gewann Würzberger völlig entkräftet mit 6:9 (0:2) nach
Punkten.
Den Freistilkampf bis 75Kg trugen Sebastian Scheidig und Jonathan Hilpert aus. Scheidig ließ von
Anfang an keinen Zweifel daran, dass er den Kampf gewinnen würde. Mit sauber ausgekämpften
Beinangriffen und etlichen Bodentechniken ging der Bäckermeister hoch in Führung und gab diese
auch nicht mehr ab. Kurz nach der Pause Sammelte „Bäcker“ dann die letzten beiden Zähler zum Sieg
durch technische Überlegenheit.
Das letzte Duell des Abends zwischen Michel Rietzscher und Simon Will (75Kg Gr-Röm) konnte am
Ergebnis nichts mehr ändern und doch wolle es „Hanz“ gewinnen. Mit dem Anpfiff überrumpelte Will
den jugendlichen Zella-Mehliser mit einer Schwungtechnik und ging nach nur wenigen Sekunden
hoch in Führung. Hanz gab alles, um sich gegen den noch ungeschlagenen Will zu behaupten, musste
sich jedoch nach gut zweieinhalb Minuten auspunkten lassen und Will wurde zum überlegenen
Schultersieger.
Damit gewann die Kampfgemeinschaft Südthüringen überzeugend mit 12:23 und beendet die erste
Saisonhälfte auf einem hoch zufriedenstellenden vierten Tabellenplatz. „Das war wieder eine
wunderbare Teamleistung, Männer! Jeder hat sein Bestes gegeben und bis zum Ende gekämpft.
Weiter so!“ Wusste der Mitgereiste Zella-Mehliser Vereinschef, Oliver Wünsch, seine Mannen zu
Loben.
Zum Rückrundenstart treten beide Mannschaften in der nächsten Woche beim Tabellennachbarn AC
Regensburg zum Auswärtskampf an.
Michael Koch
Nichts zu holen gegen den Titelfavoriten.
Am Samstag traf die Kampfgemeinschaft Südthüringen auf heimischer Matte auf den TV Geiselhöring. Während Südthüringens „Zweite“ erneut mit einem 42:12 Kantersieg aufwarten konnte, musste die Erste
gegen den designierten Staffelsieger aus Niederbayern eine 8:24 Niederlage hinnehmen.
Wie gewohnt begannen die Leichtesten, Linus Jurke und Ahmtcan Yöntem (57Kg FR). Noch nicht ganz im Kampf angekommen musste sich Linus, sichtlich überrumpelt von seinem Gegner mit einem blitzschnellen
Wurf auf beide Schultern drücken lassen.
Bei den „schweren Jungs“ (130Kg Gr-Röm) standen sich Tim Jahnke und Ullrich Blümel gegenüber. Tim konnte seinen Gewichtsvorteil von fast 30Kg nicht nutzen und musste sich, von Blümel getrieben, als
passiver Ringer in die Bodenlage begeben. Hier zeigte der Niederbayer sein ganzes Können und „rollte“ Jahnke nach Belieben. Mit dem Pausengong erzielte Blümel die letzten zwei Punkte zum Sieg durch
technische Überlegenheit.
Konstantin Brandt und Jakob Rudi trafen in der Klasse bis 61Kg (Gr-Röm) aufeinander. Konstantin, der im Dienst seiner Mannschaft im ungeliebten klassischen Stil antrat, konnte sich schnell auf seinen
zwei Kopf größeren Gegenüber einstellen und begann sogleich zu punkten. Im Stand neutralisierte Brandt die Angriffe des Geiselhöringers und wusste seinen Vorsprung im Boden mit Rollen und Aushebern
stetig zu vergrößern. Nach nur zwei Minuten wurde der Südthüringer beim Stand von 20:4 zum Sieger durch technische Überlegenheit.
Mit Simon Eisenhut bekam Michael Koch im Halbschwergewicht (98Kg FR) einen echten Freistilexperten vorgesetzt. Von Beginn an zeigte Eisenhut seine Klasse und nur selten gelang es dem Thüringer
Mannschaftskapitän durch eigene Aktionen aufzufallen. Koch gab alles, was er hatte, fand jedoch nicht die richtigen Mittel und musste sich nach 5:37 Minuten mit 0:15 durch technische Überlegenheit
geschlagen geben.
Das Duell vor der obligatorischen Pause bestritten Jonas Sauerteig und Alexander Pilavidis (66Kg FR). Auch „Bolle“ hatte es mit einem richtig dicken Brocken zutun. Ganze 22 Jahre Erfahrung trennten
beide Sportler und davon machte Pilavidis von Beginn an gebrauch. Nur 40 Sekunden brauchte der Grieche in Geiselhörings Diensten um Sauerteig, bereits hoch führend, auf beide Schultern zu legen und
dort bis zum Schultersieg zu halten.
Nach dem Pausentee eröffneten Martin Zeuner und Alexander Kurz (86Kg Gr-Röm) die Kämpfe. Bereits in den ersten Sekunden gelang Zeuner ein sehenswerter Achselwurf aus dem „Nichts“. Davon unbeeindruckt
ließ er nicht nach und trieb seinen Gegenüber stets vor sich her. Nach der Kampfpause kam Kurz dann aus der Deckung und griff seinerseits an. Es entwickelte sich ein zuweilen ruppiges Duell, das
jedoch nie den Anschein machte ins Unfaire abzugleiten. Mit riesigem Kampfgeist und völlig entkräftet brachte Zeuner nach den vollen sechs Minuten einen 3:2 (1:0) Punktsieg mit in die Ecke.
Im Duell bis 71Kg (Gr-Röm) hatte Mannschaftsleiter Udo Behrendt einen ganz besonderen Recken ins Rennen geschickt. André Brodrecht lief für die KG gegen Kyrillos Putakidis auf. War die Stimmung in
der Albrechtser Sporthalle „Am Bock“ bis zu diesem Zeitpunkt noch recht verhalten, so brauchte „Brod“ nur die Matte betreten, um die Zuschauer zum jubeln zu bringen. Den vielen Vorschusslorbeeren
ließ er dann aber auch Taten folgen. Im Stand war André stets der Aktive und als er seinen Gegner durch Passivität in die Bodenlage brachte, zeigte er noch einmal seine ganze Klasse. Mit einer Rolle
und einem Ausheber aus dem sprichwörtlichen Lehrbuch brachte sich Brodrecht weit in Führung und verteidigte diese Clever, bis er nach Ablauf der Kampfzeit zum 8:0 (3:0) Punktsieger
wurde.
Tobias Würzberger und Tomas Kofl standen sich nun in der Klasse bis 80Kg (FR) gegenüber. Beide
begannen verhalten und tasteten den Widersacher erst einmal vorsichtig ab. Als Kofl nach einer
Minute mit einem Punkt in Führung ging, ließen beide endgültig die Hüllen fallen und griffen sich, zur
Freude der Fans, unentwegt an. Ein Duell auf Augenhöhe mit zwei Pfeilschnellen Angreifern, die sich
nichts zu schenken hatten. Letztlich nahm der Kampf für Kofl mit 0:6 (0:2) das bessere Ende und
„Waldi“ musste sich anerkennen geschlagen geben.
Im Limit bis 75Kg (FR) traf Niklas Hentschke auf Sebastian Orban. Niklas, der erstmals in dieser Saison für die „Erste“ auflief bedankte sich mit einem tollen Freistilkampf für das Vertrauen. Gegen
einen ausgefuchsten Orban hielt der Jugendliche Südthüringer bis zum Ende mit und setzte seine Angriffe clever und mit großer Präzision. Letztlich siegte in diesem Kampf die Erfahrung und nach sechs
spektakulären Minuten siegte Orban verdient mit 6:2 (0:2) nach Punkten.
Im letzten Einzelkampf des Abends (75KG Gr-Röm) stand Robert Recknagel Daniel Varga gegenüber.
Varga, der bereits International für Furore gesorgt hatte, erwischte Robert gleich zu Beginn eiskalt
mit einem blitzschnellen Kopfhüftschwung. Noch im Begriff seinen Kontrahenten zu übernehmen,
fand sich Recknagel plötzlich in der gefährlichen Lage wieder. Nach fast einer Minute Brückenkampf
klopfte Kampfrichter Ronny Jurke aus Apolda dann zum Schultersieg auf die Matte.
Damit leuchtete ein deutlicher 8:24 Sieg für Geiselhöring auf der Anzeigetafel. „Das ist schon eine
richtig starke Truppe, die uns unsere Gäste da heute vorgesetzt haben. Trotzdem haben alle ihr
Bestes gegeben und wir haben tolle Kämpfe gesehen. Lasst die Köpfe nicht hängen, das war ein
Toller Kampf!“ Wusste Nico Kaiser seine Sportler nach dem Kampf aufzumuntern.
Am nächsten Wochenende stehen die Rennsteigsportler dann wieder Auswärts beim TSV
Weißenburg als Gäste auf der Matte.
Michael Koch
Gegen den Dauerrivalen die Nerven behalten!
Im ewigen Duell zwischen der Kampfgemeinschaft Südthüringen und dem RSC Rehau bleiben auch im dritten Jahr die Punkte am Rennsteig. Mit einer Galavorstellung, die ihresgleichen sucht konnte die
Kampfgemeinschaft auch den dritten Heimkampf gegen Rehau mit 23:9 gewinnen.
Wie schon an den letzten zwei Kampftagen konnte seitens der Gäste kein Athlet im Limit bis 61Kg (Gr-Röm) aufgeboten werden, sodass Konstantin Brandt auch in dieser Woche wieder vier Zähler auf Konto
holte, ohne zu schwitzen.
Als erstes auf die Matte traten dann Linus Jurke und Gregor Döhn (57Kg FR). Nicht einmal eine halbe Minute brauchte Döhn, um den jugendlichen Leichtgewichtler der KG mit einem Überraschungsangriff
auf beide Schultern zu werfen und dort festzuhalten.
In der Klasse bis 130Kg(Gr-Röm) traf Christian Kohl auf Magnus Düllberg. Im Stand neutralisierten sich die beiden Schwergewichtler und lieferten sich einen steten Kampf um die Fassart. Die schwere
Entscheidung, wer von Beiden der Aktivere ist, viel zweimal auf den Gast, der in den anschließenden Bodenlagen jeweils mit Rollen punkten konnte. Kurz vor dem Ende der Kampfzeit konnte Kohl jedoch
auf 1:8 verkürzen und sicherte seinem Team damit einen wichtigen Punkt, da er bei diesem Stand nur 0:2 nach Mannschaftspunkten verlor.
Im Halbschwergewicht (98Kg FR) standen sich Michael Koch und Marius Düllberg gegenüber. Wie schon in den Jahren zuvor lieferten sich die Beiden im ungeliebten Freistil ein packendes Duell auf Messers
Schneide. Auch wenn Koch immer wieder versuchte mit seinen Angriffen zu punkten, wusste Düllberg immer eine Antwort. Es wurde ein harter, aber zu jeder Zeit fairer Kampf, den der Südthüringer
letztlich durch die letzte Wertung mit 2:2 (1:0) für sich entscheiden konnte.
Den Kampf vor der Pause bestritten Asif Safari und Fabian Weiland (66Kg FR). Asif, der erst kurzfristig ins Team gerutscht war und noch am Kampftag mächtig abnehmen musste, machte gleich zu Beginn
ernst. Nach einem ausgekämpften Beinangriff hatte er gleich die richtige Fassart für seine Spezialität, die Beinspindel. Ganze 7 Mal drehte er Weiland und ging damit hoch in Führung. Nach einer
kleinen Unaufmerksamkeit kam der RSC´ler zwar wieder etwas ran, aber als Safari zum zweiten Mal den „Schrubber“ ansetzte, wurde er kurz darauf zum Sieger durch technische Überlegenheit.
Nach dem Pausentee eröffneten Martin Zeuner und Kevin Schulze (86Kg Gr-Röm). Auch Zeuner hatte mit seinem deutlich leichteren Gegner wenig Probleme. Nach nicht einmal zwei Minuten hatte er Schulze
einmal geworfen und dann mit Rollen und Hebeln so oft angekippt, dass auch er zum Sieger durch technische Überlegenheit wurde.
Max Wieland und Richard Döhn (71Kg Gr-Röm) waren nun an der Reihe. Seinen Vorkämpfern gleich tat es auch Max. Nur eineinhalb Minuten brauchte der Nachwuchsathlet, um seinen Widersacher schwindelig zu
Kämpfen und ihn letztlich mit einem Kopfhüftschwung auf beide Schultern zu werfen. Dort gehalten wurde er zum umjubelten Schultersieger und brachte seinem Team die vollen vier Mannschaftszähler mit
auf die Ecke.
Einen wirklich dicken Brocken bekam Sebastian Scheidig mit Lukasz Gorzynski (80Kg FR) vorgesetzt. Beide sind ausgemachte Freistil-Asse und schenkten sich nichts. Auch wenn es dem Polen auf Seiten der
Gäste immer wieder gelang, mit schnellen Beinangriffen zu Punkten, behielt der Mehliser Bäckermeister stets die Nerven und versuchte seinerseits anzugreifen. Nach den vollen sechs Minuten Kampfzeit
gewann der RSC´ler schließlich nicht unverdient mit 1:15 (0:3) nach Punkten.
Den kleineren Bruder, nämlich Adam Gorzynski bekam nun Andre Hötzel in der Klasse bis 75Kg (FR) zum Gegner. Auch diese Beiden waren offensichtlich im Freistil zu Hause und griffen sich, zur Freude
der Zuschauer, unentwegt an. Es entwickelte sich ein toller Kampf mit ständigem Führungswechsel, bis der Albrechtser Routinier nach gut zweieinhalb Minuten Gorzynski mit einem Beinfeger von den
Selbigen holte und auf beiden Schultern festhalten konnte, bis der Kampfrichter zum Schultersieg auf die Matte klopfte.
Das letzte Einzelduell des Abends trugen Tobias Würzberger und Jonas Baumgärtel (75Kg Gr-Röm) aus. „Waldi“ wusste, dass der Mannschaftskampf bereits entschieden und er ohne Not war. Davon
unbeeindruckt legte der Ur-Concorde von Beginn an richtig los und trieb seinen Kontrahenten ganze sechs Minuten vor sich her. Im stetigen Angriff begnügte sich Würzberger mit den kleinen Punkten und
wurde, ohne ein Risiko einzugehen, zum verdienten 6:0 (2:0) Punktsieger.
Damit war es geschafft. In einem Kraftakt über neun Kämpfe siegte die Kampfgemeinschaft Südthüringen gegen den RSC Rehau mit 23:9. Damit ordnen sich die Rennsteigsportler erst einmal auf Platz 3 der
Tabelle ein. Bereits in der nächsten Woche stehen die Recken um Mannschaftsleiter Jan Meinunger dann wieder auf der heimischen Matte. In der Albrechtser Sporthalle „Am Bock“ empfängt die KG den TV
Geiselhöring mit beiden Mannschaften.
Michael Koch
Hochmut kommt nach dem Fall!
Mit viel Willensstärke und Kampfgeist der Extraklasse gewannen beide Mannschaften der Kampfgemeinschaft Südthüringen ihre Auswärtsfahrt zur WKG Neumarkt/Feucht. Die zweite Mannschaft feierte im
Vorkampf bereits einen 4:37 Kantersieg gegen die Reservetruppe aus der Oberpfalz.
Bei der „Ersten“ gab´s bereits beim Wiegen ein Geschenk. Konstatin Brandt (61Kg Gr-Röm) hatte keinen Gegner und holte vier Kampflose Punkte.
Im Limit bis 57Kg traf Linus Jurke auf Rostislov Malikov. Malikov machte kurzen Prozess mit dem Thüringer Nachwuchssportler und gewann nach nur eineinhalb Minuten technisch Überlegen.
Für den ersten Paukenschlag an diesem Abend sorgte Tim Jahnke gegen Tobias Schmid (130Kg Gr-Röm). Nach anfänglicher Unsicherheit begann Tim die Schwächen seines Gegners mit cleveren Angriffen und
tollen Bodentechniken auszunutzen und sammelte fleißig Punkte. Nach vier Minuten gewann Jahnke mit 4:19 technisch Überlegen.
Nachfolgend stand Julian Soto-Dinarte Eduard Wiebe in der Freistilklasse bis 98Kg Gegenüber. Gleich zu Beginn gelang es Julian mit einem schönen Wurf in Führung zu gehen. Diese verteidigte er clever
bis zum Ablauf der Kampfzeit und wurde mit 4:4(0:1) zum Punktsieger.
Weiter mit Asif Safari und Marvin Prantl (66Kg FR). Von Beginn an war Asif der bessere Ringer und brachte Prantl immer wieder in die Bodenlage. Nach der Pause reichte jedoch nur eine unaufmerksame
Sekunde und der Oberpfälzer schulterte Safari nach einem Konter.
Nach der Pause eröffneten Martin Zeuner und Fabian Thumshirn (86Kg Gr-Röm). Auch Zuener gelang es, seinen Gegenüber mit großer Ruhe Punkt um Punkt abzunehmen. Mit bewährten Techniken baute der
Student seinen Vorsprung immer weiter aus und wurde nach nicht einmal zwei Minuten zum verdienten Sieger durch Technische Überlegenheit.
Dustin Richter traf im Limit bis 71Kg (Gr-Röm) auf Daniil Eberhardt. „Jacque“ hatte nicht seinen besten Tag erwischt und sichtlich Probleme mit dem 10 Pfund schwereren Eberhardt. In einem taktisch
geführten Duell gewann der Neumarker Sportler schließlich mit 6:1 (2:0) nach Punkten.
Den Kampf des Abends lieferten sich Tobias Würzberger und Lucian Andrei Diaconu (80Kg FR). Mit Diaconu bekam „Waldi“ einen ausgemachten Freistilexperten vorgesetzt. Gleich zum Start begann der
Ur-Concorde seinen Widersacher mit einer cleveren Kampfweise unter Druck zu setzten. Waldi war einfach der Aktivere und konnte gegen einen zunehmend härter kämpfenden Diaconu die einzige Wertung des
Duells erzielen. Folgerichtig brachte er nach den vollen sechs Minuten einen 2:4 (0:1) Punktsieg mit auf die Ecke.
Im vorletzten Duell (75Kg FR) standen sich Sebastian Scheidig und Alexander Fröhlich gegenüber. Beide wussten um den knappen zwischenstand und kämpften einen mitreißenden Freistilkampf von großer
Klasse. Nach ständigem Führungswechseln und tollen Standtechniken musste sich der Mehliser Bäckermeister am Ende jedoch hauchdünn mit 4:4 (1:0) geschlagen geben, weil Fröhlich die höhere Wertung
erzielte.
Damit stand zwar ein knapper Vorsprung von 11:14 für die KG Südthüringen auf der Anzeigetafel, ausruhen konnte sich Andreas Delilez im letzten Kampf gegen den Neumarker Trainer Armin Prantl (75Kg
Gr-Röm) darauf jedoch nicht. Es war noch alles offen. Auch Prantl wusste um seine Situation und versuchte gleich zu Beginn mit einem Wurf den Kampf zu entscheiden. Nicht jedoch mit dem Thüringer
Routinier. „Deli“ fing seinen Widersacher bei der Ausführung ab und hielt ihn fast zwei Minuten in der „gefährlichen Lage“. Nur unter größten Mühen konnte sich Prantl noch kurz vor der
Pause befreien und damit den Schultersieg verhindern. Nach der Pause verwaltete Delilez seine
Führung sehr routiniert, ließ keinen Platz mehr für Angriffe und brachte einen 2:4 (0:1) Punktsieg mit
nach Hause.
Damit war es endgültig. Die Kampfgemeinschaft Südthüringen besiegt die WKG Neumarkt/Feucht mit
11:15. Nun brachen alle Dämme und unter dem großen Jubel der mitgereisten Fans feierte sich die
Mannschaft zu Recht selbst. In der Nächsten Woche reist der Dauerrivale der letzten Jahre, der RSC
Rehau nach Zella-Mehlis. Mit den Sportsmännern aus Rehau stritt sich die KG Südthüringen in der
Vergangenheit regelmäßig um den Aufstieg. Es wird also wieder ein Kampf auf Messers Schneide
erwartet. Beginn am nächsten Samstag ist 19:00 Uhr in der Mehliser Dreifelderhalle.
Michael Koch
Sechsmal gewonnen und doch verloren.
Während die zweite Mannschaft der Kampfgemeinschaft Südthüringen erneut einen hohen 36:16 Heimsieg feiern konnte und sich damit weiter ungeschlagen an der Tabellenspitze der Gruppenliga Nord hält,
musste Südthüringens Erste eine weitere Niederlage in Kauf nehmen.
Begonnen wurde, wie immer, mit dem wiegen der Mannschaften. Dabei bekam die KG das erste Geschenk. Konstantin Brandt (61Kg Gr-Röm) holte die 4 Mannschaftspunkte Kampflos, denn der TV Unterdürrbach
hatte in dieser Gewichtsklasse keinen Sportler im Aufgebot.
Auf der Matte begannen dann die Leichtgewichte bis 57Kg (FR). Linus Jurke stand hier Marvin Richter gegenüber. In einem offenen Duell suchte Linus stets nach der Schwachstelle seines Gegners, lief
dabei aber in einer unaufmerksamen Sekunde in einen Schwunggriff und musste sich nach knapp vier Minuten schultern lassen.
Im klassischen Stil bis 130KG traf Tim Jahnke auf Kevin Deener. Von Beginn an suchte der Oberfranke sein Heil in der Flucht. Tim kämpfte konzentriert und sammelte so fleißig Punkte. Auch davon, dass
Deener in der zweiten Hälfte anfing mit teils heftigen Fouls die Niederlage in Grenzen zu halten ließ sich KG-Schwergewichtler Jahnke nicht aus der Ruhe bringen und holte einen ungefährdeten 13:1
(3:0) Punktsieg nach Hause.
Im Halbschwergewicht bis 98Kg (FR) trat Michael Koch gegen Jon Bondarenco auf die Matte. Hier dasselbe Bild. Bondarenco versuchte von Anfang an, den Thüringer Mannschaftskapitän mit Kopfstößen und
diversen anderen Aufmerksamkeiten zu bearbeiten. Punkte erzielte der Rand-Würzburger nur nach offensichtlichen, jedoch ungeahndeten, Fouls. Nach vollen sechs Minuten wurde Bodarenco zum 2:9 (0:2)
Punktsieger.
Das letzte Duell vor der Pause bestritten Asif Safari und Faisal Haidari (66Kg FR). Asif hatte mit seinem Unterdürrbacher Landsmann ein wahres Freistil-Ass vorgesetzt bekommen. Schöne Techniken und
Freistil-Ringkampf von großer Klasse ließen den Gastringer nach nur eineinhalb Minuten zum technisch überlegenen Punktsieger werden.
Nach der Pause eröffneten Martin Zeuner und Julian Hemmerich (86Kg GR-Röm) das Geschehen. Auch Hemmerich war mit dem Ur-Concorden sichtlich überfordert und wusste sich nur durch Unsportlichkeiten zu
helfen. Nach den vollen sechs Minuten Kampfzeit wurde Martin schließlich zum verdienten 5:3 (1:0) Punktsieger erklärt.
Im Limit bis 71Kg (Gr-Röm) traf nun Dustin Richter auf Markus Bedel. „Jacque“, der sich im Dienst seines Teams eine Gewichtsklasse höher als gewohnt aufstellen ließ, hatte sichtlich Mühe seinen 10
Pfund schwereren Gegner zu bewegen. Im Kampfverlauf gelang Richter das jedoch Zusehens besser. In der zweiten Kampfhälfte stellte sich Jacque seinen Gegner immer wieder auf seine Paradetechnik, den
Kopfhüftschwung, musste jedoch jedes Mal den Fehlentscheidungen des Kampfrichters beugen. Am Ende hieß der 1:13 (0:3) Punktsieger Kevin Bedel aus Unterdürrbach.
Drei Joker hatte Chefcoach Andre Schedler nun noch auf seiner Ecke stehen und die Mussten allesamt Ziehen, wollte man den Kampf noch gewinnen.
Zunächst stand Tobias Würzberger in der Gewichtsklasse bis 80Kg (FR) Timo Hoepstein gegenüber. „Waldi“ war vom Start an der Aktive und versuchte mit cleveren Angriffen seine Punkte zu erkämpfen.
Jedoch wusste Hoepstein um seine Situation und verhielt sich entsprechend Passiv. Nach der Pause klappe Würzberger endgültig das Visier hoch und kämpfte die zweite Hälfte mit allem, was er Hatte.
Nach den vollen sechs Minuten stand „Waldi“ als 6:0 (2:0) Punktsieger fest.
Es hat nicht sein sollen.
Dass die Bayernliga für die Ringer der Kampfgemeinschaft Südthüringen ein leichtes Spiel werden würde, hatte keiner erwartet. Dass man aber gleich am zweiten Kampftag so hart auf dem Boden der
Realität landet, auch nicht.
Los ging der Kampfabend mit dem Vorkampf der zweiten Mannschaften aus Röthenbach/Erlangen und Südthüringen. Diesen konnte die Südthüringer Reservetruppe mit großartigem Kampfgeist und jeder Menge
tollen Kämpfen letztlich hauchdünn mit 27:28 für sich entscheiden.
Ungleich schwerer wurde es im Anschluss für die „Erste“. Schon von Beginn an schob das Team aus Zella-Mehlis und Albrechts eine 4-Punkte-Hypothek vor sich her, denn die Klasse bis 80Kg (FR) konnte
diese Woche nicht besetzt werden.
Gerungen wurde, wie gewohnt zuerst im Fliegengewicht bis 57KG (FR). Hier standen sich Linus Jurke und Steffen Schmidt gegenüber. Nach nur zwei Minuten lief Linus in einer unaufmerksamen Sekunde
seinem Gegner in einen Schwunggriff, aus dem es für den 15-jährigen kein Entkommen mehr gab. Schultersieg für Röthenbach/Erlangen.
Auch bei den „schweren Jungs“, Tim Jahnke und Johannes Hölzel war es eine kleine Unaufmerksamkeit des Thüringers, die letztlich den Kampf entschied. Nach vollen sechs Minuten musste sich Jahnke mit
13:3 nach Punkte geschlagen geben.
Im Limit bis 61Kg (Gr-Röm) Traf Farhad Sayid auf Kai Damerau. Farhad, der sich in den Dienst seines Teams gestellt und kräftig abgenommen hatte, war, Stilartfremd, mit einem echten Spitzenringer
konfrontiert. Zwar gelang es dem Afghanen in Thüringer Diensten anfangs noch eigene Angriffe und Wertungen zu erzielen, jedoch musste sich auch Sayid letztlich auf die Schultern legen lassen.
Im freien Ringkampf bis 98Kg standen sich anschließend Michael Koch und Patrick Kellers gegenüber. Nach nur 19 Sekunden lief der Thüringer Mannschaftskapitän in einen Schwunggriff seines Kontrahenten
und rannte so einem Rückstand hinterher. Sichtlich bemüht fiel es Koch jedoch sehr schwer, Punkte zu erzielen. Nach den Vollen sechs Minuten Kampfzeit musste sich Koch schließlich mit 6:2 nach
Punkten geschlagen geben.
Im Letzten Duell vor der Pause traf Konstantin Brandt auf Khaled Delawari (66Kg FR). Brand hatte mit seinem Gegner einen wirklichen Spitzenringer auf der Matte. Zwar konnte sich „Knosti“ im
Kampfverlauf immer besser auf seinen Gegenüber einstellen, jedoch musste sich auch das Thüringer Freistil-Ass mit dem Schlussgong 21:6 Technisch Überlegen geschlagen geben.
Nach der Pause das gleiche Bild. Begonnen wurde mit Tobias Würzberger und Sebastian Krieger (86Kg Gr-Röm). Waldi hatte anscheinend keinen guten Tag erwischt und fand sich nach nur zwei Minuten mit
16:0 als technisch Unterlegener wieder in seiner Ecke ein.
Dustin Richter vertrat die KG diesmal im Limit bis 71Kg (Gr-Röm) gegen Michal Hauser. Der Tschechische Auswahlringer in Erlangens Diensten zeigte gleich zu Beginn seine Klasse. Noch vor Ablauf der
ersten Minute führte Hauser deutlich. Davon unbeeindruckt begann „Jacuqe“ sich immer besser auf seinen Kontrahenten einzustellen. Doch es half alles nichts. Nur eine Sekunde vor Ablauf der Kampfzeit
machte Hauser den letzten Punkt zum 20:5 Überlegenheitssieg.
Den einzigen Sieg für die Südthüringer holte André Hötzel gegen Max Strampfer (75Kg FR). Mit cleveren Angriffen und großer Routine gelang es Hötzel seinen Gegner immer wieder in bedrängnis zu
bringen. Nach den vollen sechs Minuten gewann der Thüringer Routinier schließlich mit 3:7 nach Punkten.
Im letzten Duell des Abends stand Michel Rietzscher gegen Daniel Wiesner auf der Matte (75Kg GrRöm) Der Mannschaftskampf war lange entschieden und „Hanz“ sollte sich bloß nicht noch verletzen. Schon
fast Respektlos begann der Zella-Mehliser Jungstar seinen Widersacher immer wieder auszukontern. Ein tolles Abschlussduell mit ständigem Führungswechsel nahm so seinen Lauf. Letztlich war es
der erfahrene Wiesner, der den Kampf mit 12:4 für sich entscheiden konnte.
So leuchtete auf der Anzeigetafel eine haushohe 32:2 Niederlage für die Ringkämpfer aus Südthüringen. Eine Niederlage, die zwar unvermeidbar, jedoch in dieser Höhe auch unvorhersehbar war. Schon am
nächsten Samstag müssen dann aber alle Wunden geleckt sein, denn mit dem TV Unterdürrbach reist ein großer Titelfavorit in die Mehliser Dreifelderhalle. Los geht der Kamofabend um 18:00 Uhr mit dem
Vorkampf der beinen zweiten Mannschaften.
Wenn David gegen Goliath siegt.
Dass die Ringer der Kampfgemeinschaft Südthüringen zu einigen Überraschungen imstande sind, haben schon die letzten Jahre gezeigt. Doch was die Recken um Chefcoach Andre Schedler am gestrigen Samstag
im Zella-Mehliser Festzelt ablieferten war nicht weniger als eine kleine Sensation. Mit dem AC Regensburg erwarteten die Neu-Bayernligisten niemand Geringeren als den Absteiger und damit einen der
heißesten Titelkandidaten der Saison 2019.
Alles begann mit dem Vorkampf der zweiten Mannschaften beider Vereine. Schon hier konnte die Reserve der KG mit einem fulminanten 28:16 Sieg aufwarten. Als dann die beiden Aushängeschilder auf die
Matte traten, war allen klar, dass es alles werden würde, aber keinesfalls einfach.
Begonnen wurde, wie üblich mit den Leichtesten. Im Limit bis 57Kg (FR) Traf Linus Jurke auf Ahmad Sharifi. Linus machte nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kurzen Prozess mit seinem Gegner. Nach nur
1:26 min hatte er Sharifi mit einer Hebeltechnik auf beide Schultern gelegt und brachte das Festzelt so erstmalig zum toben.
Bei den „schweren Jungs“ bis 130Kg (Gr-Röm) standen sich Christian Kohl und Stefan Höpfl gegenüber. In einem taktisch, aber keinesfalls langweiligen Duell musste sich der Südthüringer letztlich nach
vollen sechs Minuten mit 0:2 (0:1) geschlagen geben.
Das erste von vielen Assen auf der Hand des Trainers stach im Limit bis 61Kg (Gr-Röm). Dustin Richter hatte die Woche über im Dienst seines Teams ganze 5Kg Abgespeckt, um gegen Markus Langmantel
aufzulaufen. Sichtlich gezeichnet von den Strapazen lag „Jaquce“ deutlich zurück, bevor er nach gut fünf Minuten zu seiner Paradetechnik, dem Kopfhüftschwung ausholte und seinen Widersacher so, unter
dem Jubel der 350 Zuschauer auf beide Schultern legen konnte.
Mannschaftskapitän Michael Koch hatte es in der Gewichtsklasse bis 98Kg (FR) mit einem sehr defensiv eingestellten Yanic Schmid zutun. Zwar war der Thüringer Halbschwergewichtler sichtlich Aktiver
und versuchte mit großer Mühe den Kampf zu gestalten, doch wusste es Schmid mit Kontern die Punkte einzustreichen. Nach der vollen Kampfzeit siegte der Regensburger mit 0:4 (0:2).
Den Letzten Kampf vor der Pause bestritten Konstantin Brandt und Alexander Okhotnikov (66Kg FR). Hier standen sich zwei wahre Freistilexperten gegenüber. Beide versuchten mit blitzschnellen Aktionen
den Kampf an sich zu reißen. Letztlich konnte der Neuzugang aus Regensburg das Duell mit 1:10 (0:3) für sich entscheiden.
Nach einer kurzen Aufwärmpause standen sich Martin Zeuner und Oliver Schmidt im Limit bis 86Kg (Gr-Röm) gegenüber. Martin erarbeitet sich mit konstanter Gelassenheit gegen einen immer aggressiver
auftretenden Schmidt seine Chancen und nutzte diese konsequent. Am Ende wurde Zeuner dafür mit einem 3:0 (2:0) Punktsieg belohnt.
Weiter ging es mit Robert Recknagel und Mehmed Kesgin in der Gewichtsklasse bis 71Kg (Gr-Röm). Auch „Recke“ machte wenig Federlesen mit seinem, sichtlich überforderten, Kontrahenten. Nach nicht
einmal zwei Minuten hatte er Kesgin per Kopfhüftschwung auf beide Schultern gelegt und festgehalten, bis Kampfrichter Joachim Klopf aus Unterföhring zum Schultersieg auf die Matte klopfte.
Als nun Tobias Würzberger und Gabor Csoti (80Kg FR) die Matte betraten, fehlte der Kampfgemeinschaft nur noch ein einziger Mannschaftspunkt, um den Sprichwörtlichen Deckel drauf zu machen. „Waldi“
machte es besonders Spannend. In einem bis zuletzt offenen Duell mit ständigem Führungswechsel ließ sich der Ur-Concorde bis 5 Sekunden vor dem Schlusspfiff Zeit, den
Siegpunkt zum 6:4 (1:0) zu erzielen. Damit war es passiert. Die KG Südthüringen hatte bereits zwei Kämpfe vor Schluss den klaren Favoriten aus Regensburg geschlagen.
Zwei Altmeister hatte Mannschaftsleiter Jan Meinunger aber noch auf der Ecke stehen.
Als Erstes kam Sebastian Scheidig (75Kg FR) gegen Anton Roth zum Einsatz. Der Zella-Mehliser Bäckermeister stand auf der Matte, wie ein Fels in der Brandung. Keine Spur von ganzen elf Jahren Pause.
Mit großem Kampfgeist und cleverer Technik besiegte Scheidig seinen Widersacher letzlich mit 3:2 (1:0) nach Punkten.
Auch der Letzte Kamof des Tages versprach große Klasse. Andreas Mattauch traf im Limit bis 75Kg (Gr-Röm) auf Lukas Meyer. Ganze 28 Jahre trennten die beiden Athleten. Doch von Respekt auf Seiten des
Regensburgers keine Spur. „Made“ war deutlich der offensive Kämpfer, musste sich jedoch immer wieder aus den Kontern seines Gegners befreien. Meyer fanz zwar selbst keine Mittel gegen einen starken
Mattauch, sammelte aber fleißig die Punkte. Nach vollen sechs Minuten Kampfzeit musste sich der Südthüringer Altmeister mit 3:13 (0:3) geschlagen geben.
Dem großen Jubel im Festzelt tat das aber keinen Abbruch mehr. Mit 16:9 hatten die Rennsteigsportler den klaren Favoriten aus Regensburg von der Matte gefegt. Ein Sieg, der bis in den frühen Morgen
gefeiert wurde, aber an den es nun auch anzuknüpfen gilt. Im ersten AuswärtsKamof dieser Saison treffen die Sportler aus Zella- Mehlis und Albrechts am kommenden Sonnabend auf die Kampfgemeinschaft
Erlangen/Röthenbach.
Schau´mer mal!
Die neue Saison im Mannschaftsringen steht für die Südthüringer Kampfgemeinschaft aus Zella-Mehlis und Albrechts an. Als Aufsteiger in die Bayernliga müssen sich die Recken um Chefcoach Andre
Schedler nun in der dritthöchsten deutschen Ringer-Liga beweisen. Mit dem Beginn der Sommerferien vor gut vier Wochen stiegen die Ringkämpfer dann auch wieder voll auf das Mattentraining um und holen
sich noch die technische Finesse, um in der neuen Liga bestehen zu können. Mit von der Partie sind neben reichlich bekannten Gesichtern auch etliche Neuzugänge. „Vor allem geht es uns darum, den
Nachwuchs noch weiter nach vorn zu bringen.“ ist die Antwort, wenn man den Zella-Mehliser Vizepräsidenten Thomas Reuß fragt, warum so viel „eingekauft“ wurde. Eingekauft ist natürlich das falsche
Wort, denn dass jemand mit einem Vertrag für seinen Einsatz Geld verdient, ist nicht gewollt. „In diesem Team kämpfen ausschließlich Überzeugungstäter!“ sagt Andre Schedler. Fest steht: es hat sich
einiges getan im Kader der Südthüringer. Neben einigen neu zu besetzenden Funktionär-Posten gibt es auch bei den Aktiven Zuwachs. Linus Jurke, ein 15-jähriger Spross der Waltershäuser Ringerschule,
wird die Mannschaft in den unteren Gewichtsklassen vertreten. Mit Andreas Mattauch, Sebastian Scheidig, Tobias Vogel und Christian Kohl kehren absolute Spitzenathleten und Publikumslieblinge zurück
auf die Matte. Weiter verstärkten sich die Rennsteig-Ringer mit Top-Athleten wie Andre Montag und Pawel Wesolowski. Neben den Mannschaftskämpfen wollen und werden sich alle diese erfahrenen Athleten
aber auch an der Gestaltung des Trainings beteiligen. „So viel Erfahrung auf einem Haufen, das müssen wir einfach nutzen, um noch besser zu werden.“, bewertet Mannschaftskapitän Michael Koch die
Situation. Aber was wird sich nun ändern? Einiges! Mit der Meldung einer zweiten Mannschaft der KG Südthüringen wagen die Verantwortlichen einen Schritt, um dem Nachwuchs mehr Chancen zu geben. „Die
Jungs sollen ringen. Und am besten geht das im Wettkampf. Damit steigt aber auch der Wettbewerb im Training. Schließlich will jeder der Sportler am Samstagabend in der Ersten auflaufen.“, begründet
Trainer Schedler diesen Schritt. Die Athleten nehmen´s sportlich. „Wir geben einfach unser Bestes im Training, alles andere entscheidet dann der Trainer.“, sagt ein schelmisch grinsender Tom Reuß,
der beim Freundschaftskampf gegen Fulda zum Tag des Ringens schon einmal eine sehr gute Leistung zeigte und sich damit empfehlen konnte. Ob sich das ganze Training ausgezahlt hat, wird man erst im
Dezember zum Ende der Saison wissen. Allerdings könnte schon der erste Kampftag am 7. September (ausgetragen im Festzelt beim Zella-Mehliser Stadtfest) die Richtung weisen. Zu Gast in Zella-Mehlis
wird mit dem AC Regensburg niemand Geringeres als der Absteiger aus der Oberliga 2018 und ein heißer Titelkandidat erwartet. Pausen gibt es ab jetzt keine mehr. Selbst im Feriencamp des AV
Jugendkraft Concordia werden die Mannschaftsringer dieser Tage einige Trainingseinheiten absolvieren. Es wird also spannend im Jahr 2019. Das ausgemachte Ziel wird es sein, mit dem Abstieg nichts am
Hut zu haben und den Klassenerhalt so früh wie möglich zu sichern. Das bedeutet in diesem Jahr, dass man mindestens den fünften Platz belegen muss. Da der Bayerische Ringerverband im Jahr 2020 wieder
auf eine „eingleisige Oberliga“ umstellt und damit mehr Mannschaften aus der Oberliga absteigen, wird es auch in den nach unten folgenden Ligen immer mehr Absteiger als gewöhnlich geben. Also bleibt
es beim alten und oft genutzten Ringer-Sprichwort aus Zella-Mehlis: „Erst muss gerungen werden!“ Die letzten 35 Tage wird sich die Mannschaft viel in der Tainingshalle treffen. Kleinigkeiten im
technischen Bereich werden noch ausgebessert, die Kondition wird mit langen Kämpfen auf Vordermann gebracht. Und zu guter Letzt sind viele der Ringer noch nicht ganz bei ihrem Wettkampfgewicht
angekommen, also müssen noch ein paar Pfunde weg. Die Vorfreude auf die neue Saison, die unbekannten Gegner und ein bisschen Oberhaus-Luft steht den Sportlern jedenfalls ins Gesicht geschrieben. Ab
dem zweiten Heimkampf am 21. September wird dann wieder, wie in den letzten Jahren, in der Mehliser Dreifelderhalle und der Sporthalle „Am Bock“ in Albrechts gerungen. Die Heimkämpfe beginnen dann
alle schon ab 17:00 Uhr mit dem Wiegen und
anschließend mit dem Kampf der zweiten Mannschaft. Die erste Mannschaft der KG Südthüringen wird, wie gewohnt, um 19:00 auf der Matte starten.
Die Ansetzungen für die Saison 2019 sind da!
Wie der Bayrische-Ringer-Verband, in dem die Kampfgemeinschaft Südthüringen seit nunmehr vier Jahren ein Gaststartrecht genießt, nun mitteilte wird die Mannschaft der KG Südthühringen im Jahr 2019 als einer von zwei Aufsteigern in der Bayernliga Nord kämpfen.
Da die Mannschaft um Cheftrainer Andre Schedler nun wieder im "normalen" Modus mit 10 Gewichtsklassen antreten wird, meldeten die Verantwortlichen eine zweite Mannschaft für die kommende Saison. Diese wird in der Gruppenliga Nord starten und soll den meist noch jungen Nachwuchsathleten die Möglichkeit bieten, sich mit mehr und mehr Kämpfen an das Mannschaftsringen zu "gewöhnen".